Es lebe die Protestantische Republik!

München (kath.net/idea) Dass Papst Benedikt XVI. vor dem Bundestag in Berlin eine Rede halten will, wird vom EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), kritisiert. (…)Mit diesem Programmpunkt ist Schneider nicht einverstanden. Er habe „Unverständnis“ ausgedrückt, berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ (München). Schneider betrachte es als störend, dass die römisch-katholische Kirche auch als Staat auftrete. „Die Kirche als staatliches Organ – das geht gegen unser Bekenntnis“, so Schneider laut „Focus“.

via KATH.NET – Katholischer Nachrichtendienst.

Tja, Herr Schneider, der Vatikan ist nun einmal ein Staat, und ob das gegen Ihr Bekenntnis geht, dürfte der Römisch-Katholischen Kirche, die dieses Bekenntnis ja gerade nicht teilt, ziemlich schnuppe sein.

Wenn es Sie aber wurmt, dass der Papst vor dem Bundestag eine Rede halten darf und Sie nicht – warum tun Sie es den Katholiken nicht gleich und gründen eine, nennen wir sie  „Liberalprotestantische Republik“ in Neukölln? Vielleicht mit Margot Käßmann als Präsidentin und Jörg Lau als Regierungssprecher_In? Cem Özdemir könnte als Außenminister_In die Beziehungen zur Hamas pflegen, Maria Böhmer wird zur Selbstgeißelungsbeauftragten ernannt. Für jeden gäbe es einen Job!

Wen man dorthin alles abschieben könnte …

Die Verfasser der „Bibel in gerechter Sprache“ mitsamt ihrer Anhängerschaft, die Redaktionsmannschaften von Zeit, Spiegel, Süddeutscher – ach was, einfach die ganze Journaille, dazu den Schwarzen Block, die Ökopazis, die Feminazis, die Genderweiber, Denglischschreiber, die Deutschenhasser und Terrorversteher, nicht zuletzt auch die Angehörigen des Integrations-, Migrations- und Desinformationsindustriellen Komplexes. Ach ja, und natürlich all die vielen „Ungläubigen“, die man als solche daran erkennt, dass ihr Verhalten grundsätzlich nie etwas mit dem Islam zu tun hat.

Da keiner von denen jemals etwas Produktives geleistet hat und es auch in Zukunft nicht schaffen wird, werden wir einen solchen Staat wohl subventionieren müssen, so wie ehedem West-Berlin. Aber ganz ehrlich: Das wär’s mir wert, wenn wir sie nur loswären. Dafür würde ich sogar in Kauf nehmen, dass Präsidentin Käßmann auf Staatsbesuch kommt und vor dem Bundestag spricht.

27 Gedanken zu „Es lebe die Protestantische Republik!“

  1. Wieso denn? Ich gönne unseren Gegnern das gegenderte, multikulturelle, gutmenschenbevölkerte, bunte Paradies – einen in jeder Hinsicht Rechts-freien Raum, wo sie alle ihre Lieblingsprojekte verwirklichen können, ohne durch unser Gemecker daran gehindert zu werden, und ohne irgendwelche Rücksichten auf „den Stammtisch“ nehmen zu müssen, der allein noch zwischen ihnen und der Besseren Welt steht, und ich bin sogar bereit, ihnen das alles noch zu bezahlen. Das ist doch sehr nett von mir, findest Du nicht?

  2. Alles was Du sagst! Aber welche Quadratmeter unseres schönen Restdeutschlands sollen denn zum Idioten-Township umgewandelt werden? Das ist Umweltverschmutzung!
    Kann man nicht in Nigeria ein paar square miles Sahelzone aufkaufen?

    Deine „Großzügigkeit“ würde sich in wenigen Tagen rentiert haben: Eine Wette auf den steigenden DAX nach Verkündung der Entscheidung und die Staatsfinanzen wären gerettet. Dann könnten wir sogar noch alle Schrottanleihen der EU kaufen und nichts würde passieren.

  3. Berlin gehört doch sowieso nicht zur BRD, schon wegen der Rechte der Siegermächte. Multipliziert mit der realen demographischen Situation in Berlin, empfinde ich keinerlei Verbindung mehr mit dem was da entstanden ist. Ich würde es auch nicht mehr Berlin nennen…

    Das ist irgendwie als ob man, weil die Machthaber über die Sprachregelung beschlossen haben eine Suppenschüssel in Zukunft Schnürsenkel zu nennen, eine Sache mit einem Namen bezeichnet, der ihrem Wesen und ihrer Funktion längst nicht mehr entspricht. Berlin ist doch schon längst nicht mehr Berlin … was auch immer es jetzt sein mag.

    Insofern wäre es eigentlich nur folgerichtig sich von diesem Gebilde zu trennen und ganz offiziell die Siegermächte an ihre Verantwortung für ihre Beute zu erinnern … sollen die halt sehen was sie damit machen. Und dann könnten alle fortschrittlichen Menschen, die noch nicht in Freiburg oder Tübingen oder Göttingen oder Köln oder … ihr Glück gefunden haben nach Utopia (vormals: Berlin) ziehen und sich von den Siegern der Weltgeschichte aushalten lassen.

  4. „Der künftige Landesbischof Bedford-Strohm ist für die Öffnung der Evangelischen Kirche in Bayern für homosexuelle Partnerschaften. Auch ihre kirchliche Trauung ist für ihn vorstellbar, berichtet der Bayerische Rundfunk vom Interview mit Bedford-Strohm.
    In seiner Sendung „Evangelische Perspektiven“ vom 10. April 2011 befragte der Bayerische Rundfunk den frisch gewählten künftigen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zu seinen Auffassungen über aktuelle Themen, darunter auch die Frage, wie er zu homosexuellen Partnerschaften steht. Bedford-Strohm meinte, Jesus habe keine ablehnende Aussage dazu gemacht, sondern Menschen in die Gesellschaft hineingenommen. Es gebe gute Gründe, eine Liberalisierung vorzunehmen. Der Bayerische Rundfunk berichtete, für Bedford-Strohm sei deswegen auch eine kirchliche Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren vorstellbar.“

    Es fügt sich bei der evangelischen Amtskirche Stein an Stein. Unveräußerliche Glaubensgrundsätze weichen einem zeitgeistigen, apostatischen Relativismus. Man fragt sich zurecht, wie oder gar ob, protestantische Würdenträger noch im christlichen Glauben verankert sind, oder nicht vielmehr nur als eitle Meta-Politiker wirken, die sich zu allem, nur nicht zu den drängenden Fragen des Glaubens und ihrer Kirche öffentlich äußern, und die nur lebensgeschichtlich zufällig in ihre Ämter geraten sind. Diese EKD ist in einem heillosen Zustand.

  5. Ich bin evangelisch. Die höchsten Vertreter der evangelischen Kirche sind Usurpatoren; sie vertreten ihre eigenen Interessen und nicht die Inhalte der ev. Bekenntnisschriften oder die Meinung der Gläubigen. In meiner Kirchengemeinde (Bayern) helfen die Katholiken am Ort unentgeltlich bei der Renovierung der evangelischen Kirche. Ich freue mich, wenn der Papst kommt und spricht. Ich freue mich über jede öffentliche Aktivität, die auf Gottes Gebote und auf die christliche Lehre hinweist. Gott erbarme sich über uns alle, und den „Tätern“, ob nun Schneider oder Bedford-Strohm, gebe er, wie sie es verdienen.

  6. Ich fühle mich schon lange nicht mehr der „evangelischen Kirche“ zugehörig. Überhaupt sind beide Worte in Bezug auf diese Organisation EKD der reinste Etikettenschwindel. Das ist weder eine Kirche (auch aus nicht-katholischer Sicht), noch ist sie „evangelisch“. Eigentlich bräuchte die EKD einen neuen Namen…

    Ich bin für die sofortige Auflösung der EKD. Es gibt genug aktive, bibeltreue Freikirchen für die wenigen EKD-Mitglieder die es noch ernst meinen.

  7. Das Idioten-Township… 😆

    Kewil hatte auch schon einen ähnlichen Gedanken. Was für eine Erleichterung es wäre, nicht mehr mit diesen Spacken dasselbe Gemeinwesen zu teilen! Da kann man schon mal träumen.

    Der Verfall der EKD schockt mich aber doch. Ich verstehe einfach nicht was diese A*geigen antreibt. Spätestens seit der abgrundtief verlogenen Äußerung von Präses Schneider über den Friedenswillen des Islam, kann man sich nur noch mit Grausen abwenden.

  8. Offenbar geht es aber nicht gegen das Bekenntnis des Herrn Schneider, dass evangelische Theologieprofessoren und Religionslehrer als Staatsbeamte fungieren und von diesem auch
    nach entsprechendem Tarif besoldet werden. Und als nützlicher Idiot, der Kirchensteuer und Kirchgeld einzieht, woraus u. a. auch das Gehalt des Herrn Präses bestritten wird (sicherlich auch den entsprechenden Tarifen im Öffentlichen Dienst angeglichen), ist der Staat auch immer noch gut genug. Die Kritik wäre nur dann nachvollziehbar, wenn Herr Schneider auch für einen konsequenten Laizismus wie in Frankreich eintreten würde. Aber das ginge dann doch wohl gegen sein Bekenntnis:-).

  9. @ Roman

    Ich persönlich werde das unersetzlich wertvolle Fundament der lutherischen Lehre und der Bekenntnisschriften nicht verlassen, egal wo die EKD steht. Es mag sein, dass in den Freikirchen besonders viele bibeltreue Christen sind, aber zugleich gibt es dort auch viel Amateurtheologie deutlich unterhalb von Luthers Erkenntnisstand. Ich lasse mir meine Kirche nicht nehmen.

  10. Ja, Luther war ein Prophet, zumindest nicht viel weniger.

    Und, ja, die Evangelikalen basteln sich ihre Theologie, die auf dem Niveau der ersten Stunde Philosophie in der Oberstufe bleibt.

    Aber, es gibt noch zwei lutherische Kirchen in Deutschland!

    1. Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, SELK (http://www.elfk.de/);

    2. die Evangelisch-Lutherische Freikirche, ELFK (http://www.elfk.de/).

    Die erstere befindet sich im Westen Deutschlands und die zweite eher im Osten. Die zweitere ist auch strenger in Form und Inhalt. Beide aber haben das lutherische bewahrt (sie sind beide recht alt) und den neumodischen Schnick-Schnack nicht mitgemachht.
    Die SELK ist ins Gespräch gekommen, als der General Schultze-Rohnhof aus der EKD ausgetreten ist und später nochmal die Vorsitzende des Vertriebenenverbandes, Steinbach. Beide sind zur SELK gewechselt. Die SELK würde ich nicht als besonders streng ansehen. Sie ist ein guter Kompromiß. Was die SELK-Gemeinden eben nicht haben, ist Frauenordination und Schwulen-Hochzeit. …und mir hat das gereicht, neben der Kirchensteuer, die es nicht gibt. Beitragslos ist allerdings auch die SELK nicht. Aber kein Vergleich zur Kirchensteuer.

  11. Sollte wohl http://www.selk.de heißen.

    Luther war einfach nur ein Mönch, dessen Glaubensverständnis ihn zum Protest zwang. Ich vermute, daß sich nicht mehr als 2% der deutschen Protestanten empathisch Lutheraner nennen würden. Wahrscheinlich gibt es sogar mehr Wagnerianer als Lutheraner. Und das hat natürlich auch Gründe, Luther ist doch eher ein zeitgebundener Geist. (Irgendwann wird man das freilich auch von Wagner sagen, aber das dauert noch.)

    Nicht, daß mich der Internetauftritt der SELK abgeschreckt hätte, aber nur mal exemplarisch: „Du sollst nicht falsch Zeugnis geben wider deinen Nächsten.“ heißt genau das, was ein Jurist da herauslesen würde. Anlügen darf man ihn so viel, wie der Tag lang ist, nur verleumden darf man seinen Nächsten nicht. Ratsam ist solcher Zynismus für eine Gemeinde nicht, aber genau das ist der Geist des Alten Testaments, und wenig ist dadurch gewonnen, wenn man ihn in neutestamentarische Watte einwickelt. Gesetz ist Gesetz, wer es bricht wird gesteinigt, wer es nicht bricht, hat sich nichts vorzuwerfen. Hätte Luther Format gehabt, hätte er da geschrieben: „Ja, das heißt in der Tat nur, daß man seinen Nächsten nicht verleumden darf, aber wir Christen…“ Und selbst dann wäre es immer noch nicht mehr als ein Bibelkommentar von vielen.

    Naja… ich schrieb hier ja bereits von der grundsätzlichen Begründungsschwierigkeit des Protestantismusses. Luther als Prophet hatte ich damals noch nicht einmal als Möglichkeit in Betracht gezogen, und auch jetzt erscheint mir das als Schnapsidee.

  12. Wer behauptet, die Menschen würden gerechtfertigt durch die bloße Anrechnung der Gerechtigkeit Christi oder durch die bloße Nachlassung der Sünden, unter Ausschluss der Gnade und Liebe, die in ihren Herzen durch den Heiligen Geist ausgegossen wird und ihnen innerlich anhaftet, oder sogar, die Gnade, durch die wir gerecht­fertigt werden, sei nur die Gunst Gottes, der sei ausge­schlossen.

    Dem stimme ich voll und ganz zu. Und wer glaubt, das voranstehende Urteil besage, daß man durch die eigenen Werke gerechtfertigt werde, der hat ein Brett vor’m Kopf!

    Wer behauptet, der rechtfertigende Glaube sei nichts anderes als das Vertrauen auf die göttliche Barmherzig­keit, die um Christi willen die Sünden nachlässt, oder die­ses Vertrauen allein sei es, wodurch wir gerechtfertigt wer­den, der sei ausgeschlossen.

    Das ist schwieriger und hängt davon ab, was mit dem Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit genau gemeint ist. Man ist versucht an einen Psychopathen zu denken, der Leute zerstückelt und dabei darauf vertraut, daß Jesu Gerechtigkeit schon auch noch für ihn reichen wird. Wahrscheinlich wollte sich die katholische Kirche davon abgrenzen. Freilich, das Vertrauen muß der göttlichen Barmherzigkeit gelten, es kann nicht dem eigenen Verdienst gelten, das ist auch klar, denn Vertrauen ist schon rein kategoriell etwas, das überhaupt kein anderes Objekt als das Transzendente zuläßt, andernfalls sollte man von Zutrauen oder Einschätzung sprechen, und das sind ganz andere Dinge. Freilich, wenn einer sagt: „Ich vertraue dir.“, so ist damit schon auch echtes Vertrauen gemeint, doch vertrauen in dieser Situation (so kein Betrug im Spiel ist) beide wiederum auf Gott. Man könnte statt dessen also auch sagen: „Ich vertraue mit dir zusammen auf Gott.“

    Wer behauptet, … der Gerechtfertigte verdiene nicht eigentlich durch die gu­ten Werke, die er in der Kraft der göttlichen Gnade und des Verdienstes Jesu Christi… tut, … das ewige Leben…, der sei ausgeschlossen.

    So klar dies scheint, es ist auch wieder nur Wortklauberei, diesmal ist das Schlüsselwort „verdienen“. Die Gnade käme gar nicht erst zu ihm, wenn er nicht zuvor vertraut hätte, aber wenn er vertraut, dann kommt sie auch und ist sozusagen der Leib, an dem man die Seligkeit sieht. Wird „verdienen“ als Prozeß verstanden, was hier auf Erden abläuft, bevor das Gericht kommt, so kann man es so sagen, wenn „verdienen“ als Ursache der Gnade selbst verstanden wird… nun… dann widerspricht das obige Urteil den Grundregeln der Logik, da die Wirkung die Ursache begründen würde.

    Ich wäre angesichts solcher Differenzen doch sehr vorsichtig, sie in den Rang der Definition der eigenen Identität zu erheben.

  13. @ Fremder

    Ich habe mich lange mit Luther und seiner Lehre und seinem gesvchichtlichen Kontext beschäftigt. Anlaß war dazu der gut begründete Übertritt des o.g. Generals. Ich war auch vorher in einer Lutherischen Kirche der EKD. In meiner eigenen Familiengeschichte bis heute gibt es nur Lutheraner, ausnahmslos.

    Der Kern des Lutheranismus ist Stellen des Glaubens auf die richtigen Beine. Es ist das Anwenden des Nominalismus und des Empirismus auf den Glauben mit der Bibel im Zentrum. Alles andere ist Ableitung; so die Rechtfertigungslehre. Die Bedeutung Luthers ist in etwa so groß, wie die des Augustinus damals und des Thomasius für die „Römer“ bis heute.

    Vieles, was er äußerte war auf seine Zeit geschnitten,. vieles hatte gar nur taktische Bedeutung. Aber der Kern ist gewaltig. Er ist der „Aristoteles“ in Glaubensfragen zu den ganzen Platos vorher. Jan Hus würde ich mit seiner Kraft in der Nähe sehen. es ist der Katholizismus und die Orthodoxie, die Antworten auf Fragen geben, für die sie die Antwort nicht kennen können. Diese beiden Richtungen verlassen die Bibel, das wird von Luther aufgezeigt. Daher beruft sich die Römische Kirche ja auch auf die Tradition und letztlich auf die Scholastik, die seit Ockham ja wohl mausetot ist. Niemals hat sich die Römische Kirche auf die Bibel alleine berufen. Aber wie begründet sie den Rest? DAS ist die Frage.
    Luther war aus meiner Sicht eben der einzige neben Jan Hus, der Format hatte und den Glauben vom menschengemachten Ballast befreite.
    Der heutige trostlose Gottesdienst der EKD stammt letztlich von Friedrich Wilhelm III. von Preußen, der die Clavinisten und die Lutheraner unierte. Die SELK hat diese Union eben nicht mitgemacht.

    Meines Erachtens hat Deutschland nur wenige Menschen mit einem solchen geistigen Potential und gleichzeitig einer solchen Schaffenskraft hervorgebracht. Selbst für Kant oder Hegel (beides Lutheraner) wird es da im Vergleich eng. Für Kants und Hegels Kompromißlosigkeit im Verhältnis zu Luther muß man allerdings anführen, daß sie nicht in den Bauernkriegen standen, nicht in der Reformation, die ein politischer und kriegerischer Prozeß war. Auch Hegel hat Kompromisse gemacht, genau wie Goethe und andere Kinder der Zeit, die der Revolution auf den Leim gingen und später das „aufgeklärte“ Preußen vergötterten. Zu unrecht, aus meiner Sicht. Das alte Preußen unter dem Großen Kurfürsten hätten sie vergöttern sollen. Dann hätten wir keine zwei Weltkriege verloren.

    Für mich ist Luther der größte Deutsche überhaupt.

  14. Aber wie begründet sie den Rest?

    Durch die Wirkung des Heiligen Geistes selbstverständlich. Steht auch in der Bibel, Johannesevangelium, „der Heilige Geist wird noch viele Dinge offenbaren“.

    Begriffe sind natürlich real. In unseren Hirnen. Sie werden von Kleinkindern aufgefunden und mit Worten in Verbindung gebracht.

    Scholastik ist selbstverständlich Blödsinn, da wird nur herausgeholt, was man vorher hineingesteckt hat.

    Wir haben eine zweifache Verbindung zu Gott, nun, wenigstens einige von uns. Die eine Verbindung ist einfach, die andere schwierig. Gottes Gnade ist ein Ausdruck, der auf letztere Bezug nimmt.

    Die Grundlehre jeder sich so nennenden christlichen Gemeinschaft sollte sein, die Menschen zur christlichen Gemeinschaft zu befreien. Alles andere ist Bla, Bla, Bla.

  15. Ja. Der Heilige Geist und die Tradition und die bis heute ungebrochen fortgeltende Scholastik, deren Kritik der aktuelle römische Bischof als „Relativismus“ abtut.

    Ich würde die Wirkung des „Heiligen Geistes“ und die Mittlerrolle der Römischen Kirche als unbestimmten, offenen Begriff bezeichnen. Auch da wird mittels (Neo-)Scholastik hereingesteckt, was hinten herauskommen soll. Auch die Bibelinterpretation im Rahmen von Tradition und Scholastik tut ihr ihriges dazu.

    Ich will niemands Katholizismus streitig machen. Aber ich gebe zu, daß es mir schwerfällt zu begreifen, wie man den lutherischen Ansatz nicht eher nachvollziehen kann, als den katholischen.

    Ich bleibe bei den vier soli, die ebenfalls logisch ineinandergreifen, wie die Dreieinigkeitslehre.

    Aber letztlich ist es eine Prägungsfrage jedes einzelnen, machen wir uns nichts vor.

  16. Anders ausgedrückt:

    Der gesammte Katholizismus besteeht aus einer unübersichtlich großen Anzahl an Axiomen. – Die Axiome Luthers sind derer vier.

  17. Sola Scriptura und Solus Christus stehen allerdings explizit im Widerspruch zu Scriptura und Christus.

    Lesen Sie mal das Johannesevangelium von Kapitel 14 bis Kapitel 17 (jeweils einschließlich).

    Nun gut, aber was soll der Protestantismus sonst auch machen, das sind wenigstens zwei Prinzipien, auf welche er sich gründen kann.

  18. Letztendlich könnten wir über mehrere Punkte streiten .

    Die Axiome des Katholizismus.
    Die Axiome des lutherischen Evangelismus.
    Die Bewertung Luthers, unabhängig von der Richtigkeit seiner Lehre (vergleichbar Kant).

    Aber ist das wirklich zweckmäßig? Wie tief können wir hier einsteigen? Das schüttelt man doch nicht einfach so aus dem Ärmel. Dazu hat mein Alltag viel zu wenig mit Philosophie und Theologie zu tun. Wiewiel Zeit kann und will ich damit verbringen, um die nötige Tiefe der Argumentation wieder zu erreichen? Um was zu bezwecken?

    Ich akzeptiere die Vierteilung des Christentums und habe auch zu allen drei anderen praktizierten und theoretischen Bekenntnissen einen Bezug. Aber angesichts der realen Herausforderungen sehe ich es als wenig zweckmäßig an, historische Kriege zu führen.

  19. „Aber ist das wirklich zweckmäßig? Wie tief können wir hier einsteigen? Das schüttelt man doch nicht einfach so aus dem Ärmel. Dazu hat mein Alltag viel zu wenig mit Philosophie und Theologie zu tun. Wiewiel Zeit kann und will ich damit verbringen, um die nötige Tiefe der Argumentation wieder zu erreichen? Um was zu bezwecken?“

    Eine gesunde Einstellung!

    Letztlich gilt auch für Religionen: „An ihren Früchten und ihren Früchtchen sollt ihr sie erkennen!“

    Für mich ist Reliogion auch und und nicht zuletzt ein mystisches und ästhetisches Erleben.

  20. Hallo Johannes,

    danke für die Worte – die Evangelischen sind für mich so schweigsam.. Kein Stolz, keine Würde, nur noch Schweigen.

    Wir brauchen eine wirkliche konfessionsfreie (Konfessionsfreie! Nicht Religionsfreie) Gesellschaft in denen Jesus Christus der Herr der Herren, der König der Könige, der Präsident der Präsidenten, der Kanzler der Kanzler ist. Unsere Europäische Heimat ist insgesamt bedroht – die Kultur droht ausradiert zu werden, ob von Moslems, vom Konsum, vom Europäischen Sowjet oder allem zusammen! Es wird Zeit das wir uns von Odessa bis Oslo von Malta bis Reijkavik auf den Nenner unserer Religion, Kultur und Geschichte vereinen – und loslegen. Eine Kulturelle Reconquista ist nötig und zwar sehr dringend.

    Templarii

  21. Das geilste was ich je gehört habe, war von einem bekannten Theologen:

    „Der Islam ist die Religion der Liebe“.

    Mir wäre fast etwas aus der Hand gefallen als ich das gehört habe – DAS behaupten nicht mal die Moslems selber.. Ich weiss nicht woher der dass hat..

    Templarii – recognoscere.wordpress.com

  22. Die Perspektive der Deutschen ist halt einfach eine Einseitige. Es gibt Katholizismus und Protestantismus. Tut mir leid, aber das REICHT NICHT.

    Es gibt noch die griechische Orthodoxie, es gibt noch die Evangelikalen, es gibt noch überall „National-Katholizismen“ wie zum Beispiel die griechisch-katholische der ich angehöre. Und die ukrainische Kirche hat Jahrzehnte lang im Ausland überlebt, in der Ukraine im Untergrund gelebt, die Traditionen bewahrt, die Menschliche Würde, die Geschichte – ALLES aufrecht erhalten. Sie war nötig. Und weil wir Menschen Menschen sind und Gottes Wort Fleisch geworden ist – die Materie also nicht egal ist, braucht es auch Kirchen, eine Struktur, Lehrer, Ausbilder und Friedhöfe. Etwas mehr Respekt vor den 18 der 19 ukrainischen Bischöfe die im um 1920 von den Sowjets ermordet worden sind – während der 19 Jahrelang im Gulag überlebte und dann in den Westen frei kam! Und da fehlt mir das Verständnis der Protestanten – die offensichtlich halb Europa vergessen haben.

    Fragt mal die Kroaten wie ihnen ihre Kirche geholfen hat. Ohne diese gäbe es keine Kroaten mehr, die Identität wäre Plattgewalzt und vernichtet.

    „sola scriptura“ ist schlicht falsch – ich würde sagen es ist eine Marketingkampagne von Herrn Gänsfleisch (bekannt unter Guttenberg). Das würde aussagen dass Gott sich nur über die Bibel wirklich nachvollziehbar offenbaren kann. Und es verfälscht die Wahrnehmung der Bibel: Sie ist dann „Wort Gottes“ wie der Koran. Dabei ist Jesus Christus das Wort Gottes – NICHT das Buch. Das Buch bechreibt das Leben von Jesus Christus und beschreibt die Herleitung aus der Jüdischen Tradition.

    Ich habe den folgenden Satz gelernt: „Der Heilige Geist wirkt durch die heilige Kirche, aber der Heilige Geist ist nicht auf die Kirche beschränkt.“

    Protestanten müssen eine Sache begreifen: „Der Heilige Geist wirkt durch die Protestanten, aber er ist auch durch die Kirche zu wirken“ – und wenn es als skandalöses schlechtes Vorbild.

    Weiter ist noch zu erkennen dass die Reformation NUR aufgrund der Existenz der katholischen Kirche gibt. Als Widerpart. So etwas wie Protestantismus ist überhaupt möglich wenn es die katholische Kirche gibt, sonst ergibt sie keinen Sinn – die Bibel wurde von eben dieser Zusammengestellt.

    Wer Recht hat oder Nicht, das entscheidet Gott. Bis dahin wird es langsam Zeit das wir lernen das Maul zu halten – denn es werden sowohl Bischöfe in der Türkei geköpft als auch Evangelikale in Pakistan erschossen und verbrannt und Protestanten oder Orthodoxe in den Ländern ihres Urspungs unterdrückt. Wir sind vereint in Jesus Christus, ob Ukrainer, Russe, Deutscher, Franzose (wäre gut wenn die Deutschen Christen den Französischen Christen helfen könnten die Freimaurer-mafia los zu werden…), Spanier, Iren, US-Amerikaner, Australier, Italiener und all die anderen.

    Was sind mir die Augen aufgegangen als ich die Heiligen der früheren Zeiten sah – es waren solche Menschen wie die heutigen Evangelikalen. Die irischen Missionsreisen der Mönche nach Zentraleuropa waren genauso gefährlich wie die heutigen Reisen nach Pakistan. Die Bayern verehren ihren Korbinian und Bonifazius. Bernhard von Clairvaux war ein Superstar der Städte füllte, Hildegard von Bingen predigte mit Predigterlaubnis vom Bischof herum.

    Es ist Gottes Wille dass es die Lutheraner, die Protestanten, die Orthodxen, die Katholiken und all die anderen gibt. Sonst gäbe es diese nicht mehr! Gottes Wille geschehe – und sonst gar nichts.

    Womöglich ist es eine Frage: „Was liebt ihr mehr: Mich oder eure Konfession“? (!!)

    In diesem Spannungsverhältnis haben wir die Aufgabe zu erkennen was die Wahrheit ist, bei der Konfession auszusieben (und aussieben zu lassen) was falsch und was richtig ist – so wie in all den Konzilen.

    Nie habe ich mehr ehrliche, offene Leidenschaft für Jesus Christus erlebt als bei den ganzen Auftritten der „evangelikalischen Prediger“. Kein Pfarrer spricht so, kein Mönch – das ist eine Schande! Und ich glaube der heilige Geist will uns das sagen – hört auf mit dem Pazifismus-weiweiwum-christentum, das Leben ist kein Ponyhof und ich hab euch nicht als Ponys erschaffen.

    Templarii – recognoscere.wordpress.com

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