Am Donnerstag spreche ich in Frankfurt

Auf Einladung der Fraktion der Freien Wähler im Frankfurter Römer halte ich am Donnerstag, dem 4.11., um 19.30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Kann der Islam zu Deutschland und Frankfurt gehören?“

Die Veranstaltung findet im Saalbau Dornbusch statt, Eschersheimer Landstraße 248. Der Eintritt ist frei, aber die Veranstalter bitten um eine freiwillige Spende. Sie weisen auch darauf hin, dass es in der Nähe kaum Parkplätze gibt, dafür aber U-Bahnstationen der Linien 1, 2 und 3.

26 Gedanken zu „Am Donnerstag spreche ich in Frankfurt“

  1. Kennt irgendwer diese U-Bahnlinien? Sind die benutzbar … – ohne größeres Risiko?? Zu jeder Tages- und auch Nachtzeit?

  2. Die U1 und U3 dürften okay sein. In die U2, die nach Bonames (einem „Problemstadtteil“) fährt, würde ich nachts eher nicht einsteigen.
    Aber bis zum Alleenring, Dornbusch ist die erste Station danach, gab es bisher, soweit ich weiss, noch nie Probleme.

  3. Diesen Vortrag würde ich mir sehr gerne anhören, leider wohne ich zu weit weg. Könnte man das Ganze nicht aufnehmen und also Video oder Audiodatei ins Netz stellen?

  4. Könnte man das Ganze nicht aufnehmen und also Video oder Audiodatei ins Netz stellen?

    Es sieht momentan so aus, dass es eine Videoaufzeichnung geben wird, die dann auch ins Netz gestellt werden soll. Garantieren kann ich das aber nicht; es hängt vom Veranstalter ab.

  5. Ach sorry, vergessen Sie’s gleich wieder … sehe soeben, daß hier nicht die bereits zerfallende Neugründung „Die Freiheit“ genannt ist, sondern die „Fraktion der Freien Wähler“ …

    Erinnert für einen außenstehenden Ösi ein bisserl an »“Peoples‘ Front of Judea“ NOT „The Judean People’s Front“« (oder war’s umgekehrt?) 😀

  6. People’s Front of Judea / The Judean People’s Front!!! Das trifft besser zu, als alles andere, was ich bis jetzt gehört habe.

  7. @ Le Penseur:

    Was ef unterschlägt oder nicht weiß, ist, dass Koenig nicht wegen seiner wirtschaftsliberalen Positionen durchgefallen ist, sondern wegen seiner hysterischen Verleumdung von Konservativen (Pro/FPÖ) als „rechtsradikal“, also nicht wegen seiner liberalen Haltung in Wirtschafts-, sondern seiner ganz und gar illiberalen Haltung in politischen Fragen. Ein solcher Mann taugt denkbar schlecht als der Märtyrer des Liberalismus, als der er sich jetzt aufspielt (jedenfalls nicht dessen, was man traditionell unter „liberal“ versteht; als Kronzeuge für meine These, dass der Liberalismus einer Eigenlogik unterliegt, die seine eigenen Voraussetzungen zerstört und durch die er sich selbst ad absurdum führt, taugt er durchaus).

    Hätte er sich das gespart, dann hätte man auf seiner weitere Mitarbeit auch Wert gelegt, und dann wäre seine Verhandlungsposition bei der Ausarbeitung des Programms auch eine stärkere gewesen. Ein Schulterschluss von Libertären und Konservativen unter dem Dach der „Freiheit“ war durchaus drin und wäre dann auch von Leuten wie mir akzeptiert worden, aber nicht mit intoleranten Hexenjägern gegen Rechts wie Koenig.

    Sie schätzen mich auch falsch ein, wenn Sie glauben, dass ich die Thesen der österreichischen Schule grundsätzlich ablehne, soweit sie sich auf den ökonomischen Bereich beziehen (und es handelt sich schließlich um eine wirtschaftswissenschaftliche Theorie). Lesen Sie meinen Artikel über Roland Baader oder den über Oliver Janich. Ich habe niemals behauptet, dass Liberale (oder auch Marxisten) immer nur dummes Zeug redeten. Wohl aber behaupte ich – vielleicht verstehen Sie es, wenn ich es so herum erkläre -, dass es keine Ideologie gibt, die die Komplexität der Welt auch nur annähernd erfassen kann. Jede Ideologie ist eine Brille, durch die man die Welt betrachtet, und jede dieser Brillen fokussiert bestimmte Sachverhalte ganz scharf, lässt andere im Verschwommenen und blendet wiederum andere vollkommen aus.

    Ich kritisiere, dass weder Marxisten noch Liberale sich dieser Tatsache bewusst sind; dass sie schon von Hause aus dazu tendieren, ihre eigenen Prämissen nicht als solche zu erkennen; und dass sie in dem Maße buchstäblich unfähig dazu werden, wie sie die Szene gemeinsam dominieren. In diesem Maße nämlich wird die ihnen beiden zugrundeliegende emanzipatorische Metaideologie zur Selbstverständlichkeit, und halten Marxisten wie Liberale die zwischen ihnen – also zwischen Marxisten und Liberalen – bestehenden Meinungsverschiedenheiten für die einzig relevanten ideologischen Differenzen schlechthin! Mit der Folge, dass sie unfähig sind, sich ein Weltbild vorzustellen, das nicht auf einem System normativer Aprioris beruht. Wie Sie selbst ja, wenn auch unfreiwillig, demonstriert haben.

  8. @Manfred:

    Wohl aber behaupte ich – vielleicht verstehen Sie es, wenn ich es so herum erkläre -, dass es keine Ideologie gibt, die die Komplexität der Welt auch nur annähernd erfassen kann.

    Da sind wir ganz d’accord.

    Ich kritisiere, dass weder Marxisten noch Liberale sich dieser Tatsache bewusst sind; dass sie schon von Hause aus dazu tendieren, ihre eigenen Prämissen nicht als solche zu erkennen; und dass sie in dem Maße buchstäblich unfähig dazu werden, wie sie die Szene gemeinsam dominieren.

    Und hier widerspreche ich Ihnen. „Liberal“ dominiert nur in Ihrer Vorstellung „gemeinsam mit Marxisten“ die Szene. Allein die Tatsache, daß vorgeblich „liberale“ Parteien wie die FDP lupenrein etatistisch-kollektivistische Bevormundungspolitik betreiben (denken Sie bloß an diese unsägliche Justizministerin Schnarrhäuser!), beweist doch, daß hier der Begriff „liberal“ einfach geklaut wurde, um den Leuten was vorzugaukeln, was (bis auf Frank Schäffer und ein paar andere) einfach ein Potemkin’sches Dorf ist.

    Wenn Sie natürlich „liberal“ nach dem Motto „Schnarrhäuser ist liberal, das heißt, daß liberal bedeutet …“, dann eigent sich das zwar trefflich für eine Polemik — ist aber etwa so redlich, wie Angela Merkel als Vertreterin christlicher Politik zu bezeichnen (da die CDU halt immer noch das „C“ zur folkloristischen Staffage benützt).

    Mit der Folge, dass sie unfähig sind, sich ein Weltbild vorzustellen, das nicht auf einem System normativer Aprioris beruht. Wie Sie selbst ja, wenn auch unfreiwillig, demonstriert haben.

    Nö — mir Weltbild mir vorzustellen, das nicht auf einem System normativer Aprioris beruht, dafür reicht meine Phantasie (und meine nicht unbeträchtliche Geschichtskenntnis) locker aus. Es mangelt nicht an der Vorstellung, sondern an meiner geringen Beeisterungsfähigkeit für undurchdachte Sachen. Schaun‘ Sie — wer wie ich täglich mit Bilanzen, Businessplänen, Beratung in Investitionsentscheidungen, Planungn von Firmengründungen, -zusammenschlüssen und -spaltungen und derlei mehr zu tun hat, der wird gegen nebulose Verhältnisse irgendwie allergisch (kann schon sein, daß das eine Berufskrankheit ist! Aber ich würde es eher als „Berufsgesundheit“ bezeichnen…)

    Wer glaubt, daß sich die Welt weitgehend selbst organisiert und organisieren soll, ist im Verständnis der Österreichischen Schule absolut als „Liberaler“ zu bezeichnen — und seine Differenz zu dem, was Sie als „Konservativen“ definieren, liegt wohl nur in der größeren verstandesmäßigen Kühle gegenüber überkommener Tradition, die deshalb nicht abgelehnt wird (Mises führte stolz sein Adelswappen, Hayek, den ich noch persönlich erleben durfte, war einer der letzten Grandseigneurs des akademischen Lebens!), aber eben ohne nostalgische Schwurbelei auf ihre noch bestehende Brauchbarkeit geprüft wird.

    Wenn es darum geht, Linien für eine Entwicklung zu ziehen, dann freilich braucht man konsistente Begriffe — auf die kann man nur um den Preis völligen Stillstands verzichten. Wollen wir das?

    Noch eimal: ich glaube, daß Sie mit Ihrer Hexenjagd gegen einen Popanz von „Liberalismus“ — der, folgt man Ihren Ausführungen, quasi der hinterhältigere, gefährlichere Bruder des Marxismus genannt werden müßte — völlig daneben ist. Mit ist klar, daß ich Sie davon nicht werde überzeugen können: da müssen Sie schon selbst noch draufkommen. Aber, wie ich scohn einmal schrieb: bei einem, der sich aus den Schlingen des Marxismus befreien konnte, sollte auch dies keine unüberwindliche Hürde sein!

  9. als Kronzeuge für meine These, dass der Liberalismus einer Eigenlogik unterliegt, die seine eigenen Voraussetzungen zerstört und durch die er sich selbst ad absurdum führt, taugt er durchaus.

    Das sehe ich auch so, weshalb ich mich freue, dass er sich nicht durchsetzen konnte. Ich werde der Freiheit eine Chance geben und empfehle das Grundsatzprogramm, das zwar einige überflüssige, aber zum großen Teil wichtige und richtige Forderungen enthält.

    „zwischen Marxisten und Liberalen – bestehenden Meinungsverschiedenheiten für die einzig relevanten ideologischen Differenzen schlechthin!“

    Punktgenau! Der Konservatismus wird einfach ausgeblendet, nur der Streit der beiden Ideologien ist möglich. Als ich noch recht streng liberal argumentierte und Poppers OG als Leitmotiv benutzte konnte ich mich super mit Linken streiten. Seit ich schrittweise angefangen habe konservative und patriotische Argumentationsmuster zu benutzen stoße ich an Mauern. Das wird einfach nicht verstanden. Das gilt auch für die Diskussion von Manfred und LePenseur seit der „Liquidierung.“ Manfred hat dieses Unverständnis „Autismus“ genannt. Ich denke, das Wort ist treffend.

    Es hilft „einfach mal“ die Fundamente des eigenen Denkens infrage zu stellen, sich wirklich zu fragen „wie meint der andere das jetzt?“ Dazu muss man aber zumindest die Möglichkeit einräumen, dass man selbst Unrecht hat.

    Und das tun „Liberale“ nicht.

  10. Ich bitte um Entschuldigung das ich vom Thema abgehe, auch wenn ich es sehr gut finde das „Die Freiheit“ jetzt anklang findet.
     
    Das Antifeminimustreffen war ein voller Erfolg, so viel Freude und Glück haben wir selten erlebt. Die unbedingt lesenswerten Referate der Vortragenden Männer sind hier zu finden:
    http://antifeminismus.ch/antifeministentreffen
     
    Einer der lesenswertesten Beiträge ist der vom Maskuliste, Michail Savvakis:
    http://antifeminismus.ch/downloads/warumantifeminismus.pdf
     
    Ich glaube es würde sich für Dich lohnen Manfred, darüber eine „rezension“ zu schreiben. Und JA es geht um Kultur.
    grüsse
     
    Templarii

  11. @ Kleine-Hartlage:

    Aber wird hier nicht etwas verwechselt? Liberal zu sein heißt ja nicht, deswegen relativistisch alle Meinungen kritiklos durchgehen zu lassen. Das wäre in der Tat falsch verstandener Liberalismus. Es wäre Relativismus. Allerdings ist mir diese Art der Argumentation zu genüge von linker und marxistischer Seite aus Foren bekannt, die allen, die ihnen mit liberalen Argumenten widersprochen haben, als illiberal verunglimpften. Mit einer ähnlichen Argumentation wie ich sie hier von ihnen lesen.

  12. @Kairos:

    Seit ich schrittweise angefangen habe konservative und patriotische Argumentationsmuster zu benutzen stoße ich an Mauern. Das wird einfach nicht verstanden. Das gilt auch für die Diskussion von Manfred und LePenseur seit der “Liquidierung.” Manfred hat dieses Unverständnis “Autismus” genannt. Ich denke, das Wort ist treffend.
    Es hilft “einfach mal” die Fundamente des eigenen Denkens infrage zu stellen, sich wirklich zu fragen “wie meint der andere das jetzt?” Dazu muss man aber zumindest die Möglichkeit einräumen, dass man selbst Unrecht hat.
    Und das tun “Liberale” nicht.

    Gratulation! Damit haben Sie „Autismus“ perfekt vorgeführt! wird Ihnen freilich nicht bewußt sein — jeder autist findet, daß die anderen einfach nicht auf ihn eingehen.

    Dröseln wir’s auf:

    Seit ich schrittweise angefangen habe konservative und patriotische Argumentationsmuster zu benutzen stoße ich an Mauern. Das wird einfach nicht verstanden

    Wundert sie das bei Marxisten? Mich nicht. Marxisten sind in einem selbstreferentiellen System gefangen, das zwar anders orientiert, aber nicht grundlegend weniger selbstreferentiell ist als z.B. religiös-philosophische Systeme wie der Thomismus.

    Bei „Liberalen“ werden Sie hinsichtlich konservativer Argumentationsmuster zwar durchaus auch auf Befremden stoßen (teilten Liberale diese ohne Vorbehalte, wären sie ja Konservative geworden!), aber daß diese konservativen Positionen von einem liberalen Standpunkt aus nicht diskutierbar wären, halte ich für ein Gerücht! Wie könne ich, der ich mich sowohl dem konservativen als auch dem libertären Standpunkt verbunden weiß, sonst überhaupt meinen eigenen Standpunkt entwickeln?

    Was die „patriotischen“ Argumentationsmuster betrifft: sorry, das ist wohl nicht einer prinzipiellen Unfähigkeit des Liberalismus dazu geschuldet (schließlich waren unter Bismarck die „Nationalliberalen“ die staatstragende Partei im Reichstag schlechthin!), sondern der heutigen generellen Verfemung jeder Form des Patriotismus in Mitteleuropa. So gesehen ist die Diskussionsunlust von heutigen „Liberalen“ sicher auch eine gehörige Portion Feigheit vor dem (linken) Feind bzw. vor dem Stirnrunzeln des transatlantischen „freundlichen Hegemons“. Und vor Paolo Pinkelman sowieso …

    Es hilft “einfach mal” die Fundamente des eigenen Denkens infrage zu stellen, sich wirklich zu fragen “wie meint der andere das jetzt?” Dazu muss man aber zumindest die Möglichkeit einräumen, dass man selbst Unrecht hat.

    Darf ich diese freundliche Einladung gleich an Ihre Adresse zurückrichten? Und glauben Sie nicht, daß eine Weltanschauung, deren Grundsätze
    1. der Relativismus (d.h. eine Verfahrensordnung, keine Inhaltsordnung)
    2. die Freiheit des Einzelnen
    3. das Gebot der Nicht-Schädigung des Anderen
    sind, damit eigentlich kein essentielles Problem hat — oder jedenfalls deutlich weniger haben wird, als jegliches System, das von allgemeinverbindlichen inhaltlichen Vorgaben ausgeht? Es sei denn, man verlangt, daß der Liberalismus auf die obigen Punkte 1. und 2. verzichtet. Nun — da die Toleranz von Konservativen und Marxisten schon weitaus früher endet (nämlich beim Bestreiten ihrer inhaltlichen Prämissen), halte ich es für, gelinde gedagt, unverfroren, dem Liberalen einen Vorwurf daraus zu machen, daß er wenigstens an formalen Prämissen der Freiheit und der Relativität festhalten möchte.

    Und das tun “Liberale” nicht.

    Na klar! „Die“ Liberalen sind so vernagelt, daß sie sich keine andere Weltanschauung auch nur denken könnten, wohingegen die weltoffenen Konservativen doch mit allen über jedes plaudern …

    Wie gesagt: von liberalen Bekannten werde ich immer als konservatives Urgestein wahrgenommen, von „Wertkonservativen“ wegen meines Relativismus (genauer eigentlich: minimalistischen Ansatzes in Bezug auf inhaltliche Vorgaben) gehaßt — aber ich habe mit Vertretern beider Seiten fruchtbare Diskussionen führen können.

    Wieso sollte Ihnen das nicht gelingen, wenn sie wollen?

  13. @LePenseur.
     
    „3. das Gebot der Nicht-Schädigung des Anderen“ bedeutet nach libertären Verständnis die Ausrottung aller Nicht-Psychopathen.
     
    Das wissen Sie doch auch. Verbot sämtlicher Steuern, weil dadurch andere geschädigt werden, Machtkonzentration in den Händen Einzelner, Bekämpfung jeglicher Organisationsformen, welche nicht auf Bezahlung beruhen usw.
     
    Ich habe Hayek zumindest angelesen, Sie sagen, Sie haben ihn sogar persönlich gehört.
     
    Und Sie wollen mir einreden, daß Ihnen die völlige Inkongruenz zwischen ihm und den Positionen der heutigen Libertären nicht bewußt sind?
     
    Wer sind Sie denn, diese Leute, der Masse nach?
     
    Wundermedizin Internetverkäufer, Glücksspielanbieter und Prostituierte.
     
    Ich würde sagen, das macht locker 70% der Mitglieder der amerikanischen LP aus.

  14. “3. das Gebot der Nicht-Schädigung des Anderen” bedeutet nach libertären Verständnis die Ausrottung aller Nicht-Psychopathen.

    Sorry, das ist mir jetzt zu hoch. Bitte um Erklärung, was Sie damit meinen.

    Das wissen Sie doch auch. Verbot sämtlicher Steuern, weil dadurch andere geschädigt werden, Machtkonzentration in den Händen Einzelner, Bekämpfung jeglicher Organisationsformen, welche nicht auf Bezahlung beruhen usw.

    Und genau diese Übertreibungen von „Anarcho-Libertären“ bzw. „Anarcho-Konservativen“ teile ich nicht. So, wie nicht jeder Konservative allein deshalb, weil er’s ist, schon zum Grab des Fürsten Metternich oder des Herrn von Oldenburg-Januschau pilgert, ebenso ist nicht jeder Libertäre deshalb ein Knallkorken.  

    Wer sind Sie denn, diese Leute, der Masse nach?
    Wundermedizin Internetverkäufer, Glücksspielanbieter und Prostituierte.
    Ich würde sagen, das macht locker 70% der Mitglieder der amerikanischen LP aus.

    Mag sein. Aber
    1. What the fu** ist die Libertarian Party? Das ist eine bedeutungslose Kleinpartei, deren einzige vernünftige Aktion der letzten Jahrzehnte war, Eon Paul einmal als Kandidat aufzustellen. Es spricht sehr für Ron Paul, daß ihn das politisch nicht umgebracht hat.
    2. Was machen 70% der Mitglieder irgendeiner anderen Partei aus? Glücksritter, Stammtischredner, opportunistische Karrieristen. Ist das erfreulicher?

  15. @LePenseur.
     
    Nun ja, wenn man Ayn Rand zu den Knallkorken zählt und sich vor Augen hält, daß Alan Greenspan zum innersten Zirkel um Rand gehörte, dann ist es vielleicht nicht ganz angemessen, die Knallkorken zu marginalisieren.

  16. Ayn Rand würde ich — trotz Berühmtheit — zweifellos zu den Knallkorken rechnen. Ihr Schicksal als Emigrantenkind ist sicher tragisch, aber sie überkompensiert es für meinen Geschmack maßlos. Und nach — wie ich zugebe, nur kursorischem Überfliegen von — Passagen aus „Atlas shrugged“ ist mir auch ihr US-Bestseller-Status irgendwie unbegreiflich. Wen interessiert diese, pardon l’expression, Luftpuderei denn im Ernst? Alles irgendwie von des Gedankens Blässe angekränkelt, Dialoge über philosophische und ökonomische Sachen, die 99% der Menschen sowas von egal sind … andererseits: wenn auch ein Simmel oder Konsalik Millionär wurden …

    P.S.: Greenspan wurde übrigens nicht wegen, sondern trotz seiner Rand-Nähe Notenbankchef

  17. LePenseur: Jetzt bin ich also der Autist, na ja, ist Ihr gutes Recht zurückzuschlagen.
    Ich möchte Sie auf meine „Positionierung“ verweisen, in dem ich anhand des Beispiels der Islamkritik zu zeigen versuche, warum ich liberale Positionen nicht mehr teilen kann und was in meinen Augen den Konservatismus ausmacht:
    http://kairostheos.blogspot.com/2010/10/positionierung.html
     
    Wenn Sie die Diskussion mit mir fortsetzen wollen können Sie das dort gerne tun.

  18. @LePenseur. Vielleicht, aber Greenspan hat in seinen Pressemitteilungen schon die reine Leh(?)re runtergeleiert und hätte auch nichts anderes tun können, weil er dazu nicht qualifiziert war.
     
    Rothbard (noch so ein Knallkorken, aber glauben wir ihm das jetzt mal) hat Greenspan wie folgt zitiert: „Ich hatte all die ganzen Jahre eine Frage, aber ich traute mich nicht, sie auszusprechen. Die ganze Zeit hatte ich darauf gehofft, daß jemand anders sie stellen würde und dann seiner Irrationalität wegen rausgeschmissen würde, aber daß ich dann von Ayn Rand die Antwort auf sie zu hören gekriegt hätte, nämlich wieso man sicher sein könne, daß man existiert.“
     
    Das war allgemein bekannt über Greenspan, lange bevor er die Rolle des Pressesprechers der FED übernahm. Was ist Öffentlichkeitsarbeit in den Staaten anderes als Kaninchen aus dem Hut zu zaubern?
     
    Und das ist das Ziel, Ersetzung von Kultur und öffentlichem Diskurs durch bezahlte Shownummern.

  19. @Ein Fremder aus Elea:

    Greenspan war früher (und insgeheim vielleicht auch später, und ist mittlerweile — gratismutig, weil ihm nix mehr passieren kann — sogar heute noch) ein Anhänger libertärer Gedanken. Nur — welche Relevanz besitzt das, wenn er sie, solange er in Amt und Würden war, nie auch nur ansatzweise verwirklichte? Ansichten haben, und dann kneifen — da gibt’s kiloweise Beispiele von Leuten, die 1933-45 die völlig richtige Ansicht hatten, daß die Nazis eine Saubagage sind (bzw. 1945-89 die SEDler), und daraus nie erkennbare Konsequenzen zogen (wobei diese, anders als Greenspan, wohl nicht nur den Verlust eines lukrativen Postens, sondern realistischerweise einen KZ-Aufenthalt zu befürchten hatten, was sie, im Gegensatz zu Greenspan, entschuldigt!).

    Fakt ist: Greenspan hat als Fed-Chef gegen alle Denkansätze der „Austrians“ agiert, sich gegen alle Denkansätze der „Libertarians“ für ein „big government“ stark gemacht.

    Nun, bei Rothbard will ich wegen seiner unbezweifelbaren wisenschaftlichen Vredienste nicht gern von „Knallkorken“ reden. Aber daß sein Denken, sagen wir mal: etwas seeeehr grenzwertig rüberkommt — das werden nur in der Wolle gefärbte anarcholibertäre Knallkorken bestreiten können und wollen …

  20. @LePenseur: Bitte bedenken Sie dies (um auch mal etwas für die Ewigkeit zu sagen):
     
    Die Vernünftigen mögen immer wieder nach der Pfeife der Verrückten tanzen,
    doch die Verrückten revanchieren sich nicht.

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