Geert Wilders und die deutschen Medien

Es war nicht anders zu erwarten: Geert Wilders hält eine gute, argumentativ starke Rede in Berlin, und zwar in Anwesenheit vieler Dutzend Journalisten, und die kommen nicht auf die Idee, auf diese Rede einzugehen, sondern haben nichts Besseres zu tun, als über die angeblich 120 (nach meiner Zählung waren es höchstens fünfzig) lupenreinen Demokraten von der DKP und verwandten Organisationen von ausgewiesener Liberalität zu berichten(„Blockieren ist unser Recht“), weil „Rechtspopulist Wilders in Berlin provoziert“. Der hier verlinkte Beitrag, den N24 von AP abgeschrieben hat, dürfte typisch sein für das, was die Angstschweißjournalisten unter Berichterstattung verstehen: Nur ja nicht fair berichten, man könnte ja sonst in den Verdacht geraten, mit einem „Rechtspopulisten“ zu sympathisieren.

Übrigens bin ich auch vom RBB interviewt worden, und das Interview begann genau mit der Frage, ob Geert Wilders nicht zu sehr „provoziert“. Ich habe daraufhin mein Verständnis von freiheitlicher Demokratie zum Besten gegeben. Ob das wohl gesendet wird?

Man darf überhaupt neugierig sein, ob sich irgendjemand trauen wird, auch halbwegs fair zu berichten. Ich bezweifle es, aber selbstredend bin ich für angenehme Überraschungen stets offen.

28 Gedanken zu „Geert Wilders und die deutschen Medien“

  1. Kannst Du als Interviewter nicht quasi eine Kopie des für Dich relevanten Bildmaterials anfordern, Manfred? Wäre doch sicher nicht das schlechteste, das hier präsentieren zu können.

  2. Nanu, ist heute der Tag der Zivilcourage bei den MSM?

    Die wollen vielleicht auch nur heute noch eben die Anpassung von morgen finden.

  3. Aber ich will auch nicht unfair sein – jeder sachgerechte Beitrag in den MSM zählt doppelt und dreifach und ist damit aller Ehren wert.

  4. Deutschlandfunk ist ohnehin der einzige Kanal für den ich freiwillig Gebühren bezahlen würde.

  5. Bei Springer hält man sich ebenfalls zurück. Welt und Bild gehen bisher in Ordnung, finde ich.
    http://www.welt.de/politik/deutschland/article10030930/Wilders-wirft-Merkel-Feigheit-vor-Islamisierung-vor.html
    Merkwürdig nur, dass der Unkostenbeitrag so hoch angegeben wird. Vielleicht tatsächlich ein Versehen.
    http://www.bild.de/BILD/politik/2010/10/02/geert-wilders-in-berlin-was-will-hollands/rechtspopulist-in-deutschland.html
    Über den Haidervergleich und den inflationären Rechtspopel mal hinweggesehen, ist der Artikel wenigstens informativ und enthält ein paar wichtige Kernaussagen.
     
     
     

  6. Der Zusammenschnitt in der Abendschau ist sogar auch halbwegs fair. Es hätten nicht gerade drei Gegendemonstranten zu Wort kommen müssen, aber deren naiv-hohles Gesülze lässt sich gar nicht in gutem Licht darstellen.
    Dagegen strahlen die Szenen in der Halle engagierte Vernunft und eine positive Dynamik aus. Finde ich als nicht gerade neutrale Beobachterin zumindest.
     

  7. Hallo Manfred,
    war auch da – hab aber nur Monalisa getroffen (Schöne Grüße noch mal). Hier noch ein Nachtrag aus der Sicht der Gegenseite:
     
     

    Aus dem Tagebuch eines mutigen Kämpfers gegen Rechtspopulismus

    Mi, 29. Sept. 2010
    Heute Abend Treffen des Bündnisses in der Kneipe. „Südkreuz“ hat gesagt, wir müssen vernetzt bleiben und die neuen Medien nutzen. Wir sollen twittern wie blöd, um den Auftrittsort von Wilders rauszufinden.
    Son Mist! Ich kann doch nicht twittern, weil ich vorgestern, als ich in XBerg auf Tour war, mein neues cooles Handy – nun ja – „gespendet“ habe. Wo kriege ich jetzt ein neues her?
     
    Do, 30. Sept. 2010
    Vorletztes Vorbereitungstreffen vom Bündnis. Es war total voll: 20 Leute waren da – so viel wie noch nie! „Südkreuz“ hat noch mal alle eingewiesen: Der Veranstaltungsort ist noch unbekannt, aber er kennt ja Leute vom Tagesspiegel – da kriegt er noch rechtzeitig seine Infos.
    Wir solln übermorgen den ätzenden Nazis voll einheizen. Das sind alles ewiggestrige dumpfe Spießer und Rassisten, die haben es nicht besser verdient.
    Blöd bloß, dass ich immer noch keine neues Handy habe. Meine Spießereltern wollen einfach keine Asche mehr rüberwachsen lassen und meckern rum, bloß weil ich drei Handys in vier Monaten abgegeben habe. Die sind so extrem ungechilled.
     
    Fr, 1. Okt. 2010
    Bloß gut, dass mir heute noch Omma eingefallen ist. Ich hab ihr was vorgesülzt und nen bisschen rumgeflennt – wegen der abgezogenen Handys und so. Omma meinte noch, dass sie es nicht gut findet, wenn Leute sich nicht gegen Gefahren wehren – das wäre ihr eine Lehre gewesen, seit sie als junges Mädchen die Nazis erlebt hatte. Hab null Ahnung, was sie damit meint? Was haben denn jetzt die Nazis mit den Handyabziehern zu tun? Die Handyabzieher sind doch die Guten?
    Hab echt keine Peilung, was sie meint – aber ist ja auch voll zweite Geige jetzt. Hauptsache sie hat die Asche rausgerückt. Nen bisschen leid hat sie mir schon getan, weil sie jetzt die Reise zu Tante Hedwig nicht mehr bezahlen kann – aber es ist ja für eine gute Sache – da kann Tante Hedwig auch mal warten.
     
    Sa, 2. Okt. 2010, 10:25
    Boah – 10 Uhr aufstehen, das ist ja im Morgengrauen! Und knallt voll rein – bin kaum hochgekommen. Hab noch voll die Matschbirne von gestern Abend – aber wenigstens hab ich dran gedacht, das neue Handy nicht mitzunehmen. Jetzt musste ich bloß die Zigaretten und 20 Mäuse spenden.
    „Südkreuz“ twittert gerade: Solln uns mal alle beeilen – wir sollen vor den Nazispießern am Hotel Berlin sein, damit wir die alle beim Reingehen anbrüllen können. Also, ich mach denn mal los.
     
    11:00
    Mist, jetzt bin ich doch zu früh da – nur „Südkreuz“ war schneller als ich. Klar, die anderen kommen auch nicht so früh aus der Kiste.
     
    11:15
    Geil, jetzt strömen alle – dahinten strömen noch zwei. Sind schon zu zehnt. Irre!
     
    11:30
    Ali und Hakan haben die Vuvuzelas vergessen. Mist! Aber Hetti von der Gewerkschaft hat ein tolles Plakat mitgebracht „Blockieren ist unser Recht“.
     
    12:00
    „Südkreuz“ twittert gerade alle zusammen. Er wundert sich auch, wo das „breite Bündnis“ bleibt…
     
    12:30
    Das Bündnis ist jetzt doch noch breiter geworden: Thorben-Björn und Lea von den Grünen sind auch da und Paul von der Linken soll auch gleich kommen. Wenigstens haben Hussein, Gülay, Rashid und Hassan nicht verpennt.
     
    13:00
    Merkwürdig, ich kann gar keine Nazispießer sehen. Es gehen bloß ganz normale Gäste ins Hotel. Allerdings scheint das Hotel ja total überbucht zu sein – dauernd kommen Leute…
     
    13:30
    „Südkreuz“ hat mich gerade richtig zusammengefaltet. Warum ich die Nazispießer nicht fertigmache? Welche Nazispießer, hab ich gefragt. Eh, da ist der echt ausgetickt. Ob ich wirklich so blöd bin, nicht zu sehen, wie die sich als normale Leute tarnen? Das ist doch das Gefährliche an den neuen Rechten: die kann man gar nicht erkennen!
     
    14:00
    Also echt, hab keinen Bock mehr, mich von „Südkreuz“ anmachen zu lassen. Woher soll ich denn wissen, dass die Rechten nicht wie strunzblöde Asis aussehen? Er hat doch bei den Treffen immer nur von dumpfen Rassisten gesprochen. Die sehen doch nicht aus wie meine Eltern und Omma und meine friends von der alten Schule.
     
    14:05
    Ich hau‘ innen Sack … hier ist ja tote Hose jetzt. Schnell weg, bevor wir noch die Plakate aufsammeln solln und so. Konnte aufräumen noch nie ausstehen..
     

  8. Nun ja, die Sympathie mit dem Journalisten springt Dir nicht gerade aus dem Gesicht. Aber das sieht man wohl nur, wenn man Dich kennt. 😉
    Heute kann mir eh nix mehr die Laune verderben. Dazu hat mein Mann in meiner Abwesenheit noch alle Spinnweben in der Wohnung entfernt. Ist fast so, als würden Weihnachten und Ostern zusammenfallen. 😀
    Gute Nacht allerseits und auch Gruß nochmal an Lepanto. *wink*

  9. @ Lepanto1:

    Dass Du eine wahre Patriotin bist, erkennt man schon daran, dass Dich jedes Jahr am Nationalfeiertag die Muse küsst. Ich gehe mal ganz dreist davon aus, dass Du einverstanden bist, wenn ich wie letztes Jahr Deinen Kommentar zum Beitrag befördere.

    @ Monalisa:

    Du bist viel zu nachsichtig mit diesem Mediengesindel. 😉

  10. Dagegen strahlen die Szenen in der Halle engagierte Vernunft und eine positive Dynamik aus.

    Da bin ich aber froh. Meine Frau fand, ich hätte zu streng dreingeschaut.

  11. Manfred, wo hast Du denn die (1)50 Sitzblockierer gefunden? Ich konnte ausser einem mickrigen ver.di Bus nix finden. War etwas – wenn auch angenehm – enttäuscht, dass es kein „Unterhaltungsprogramm“ gab. 😉

  12. (nach meiner Zählung waren es höchstens fünfzig

     
    Auf meinem Photo zähle ich 31 weitläufige Geistesverwandte von IM Erika.
    Es haben fast mehr „Organisationen“ zum Kampf gegen die Rassisten/Nazis aufgerufen, als Stinkefinger am Platz waren. Ein erbärmliches Häuflein.

  13. Zitat Wellt-online 2.10.2010 …Vor allem männlich ist das Protestpotential und zwischen 30 und 50 Jahre alt….. das bestätigt meine Beobachtung der „Szene“.
    Liebe Mit-Frauen ! Was ist los mit euch? wo seid ihr ?

  14. @ neuthfer:

    Es gab keine Sitzblockierer. Die standen brav hinter den Absperrungen auf der anderen Straßenseite. Sie wären auch gegenüber der Polizei hoffnungslos in der Minderheit gewesen.

  15. Hallo Manfred, ich habe ja leider Schreibverbot in Deinem Blog.  Nur kurz was Lustiges: Wir beide waren die einzigen Wilders-Zuhörer,  deren Interviews der RBB -zumindest in Teilen- gesendet hat 😉

  16. Dorothea Jung schreibt:

    angebliche Islamisierung

    Das liest man jedes Mal in solchen Texten. Alles „angeblich“, Hirngespinste und die, die sie ausdrücken, gehören eigentlich ins Irrenhaus. Man mag Herre nun für Vieles kritisieren, aber daß es Kräfte gibt, die islamisieren wollen, daran gibt es keinen Zweifel. Die sagen das auch sehr offen.
    Und wenn diese Kräft keine Gegenkräfte erfahren, findet die auch statt.

  17. Eins ist jedenfalls gewiß: Solange in solchen Texten von „angeblich“ die Rede ist, solange findet „Islamisierung“ mit Sicherheit statt.

  18. Das, was „Islamisierung“ genannt wird, ist ein Migrationsphänomen. Wir erleben nicht die Islamisierung Deutschlands und Europas, sondern eine Landnahme durch fremde Völker, deren Kultur islamisch ist. Daher ist es auch so frustrierend ineffektiv und falsch, „Islamkritiker“ zu sein und sich zugleich von der Rechten distanzieren zu wollen: es erinnert an König Canute; das sind Kräfte, denen ganz egal ist, was wir von ihnen halten. Das führt zu nichts, außer daß man sich lächerlich macht – nicht nur bei den politisch etablierten Zynikern und Kulturabschaffern, sondern auch bei denen, die im Wesentlichen die gleichen Ziele haben wie wir.
     
    Und wenn wir in hundert Jahren lang immer noch Islamkritiker haben, dann werden diese, so wie es derzeit läuft, eine Minderheit von Islamkritikern innerhalb eines von moslemischen Türken, Arabern, Pakistani und Malaien kolonisierten Europas sein. Wer das nicht will, sollte weiterdenken.
     
    Es hat durchaus Methode, wenn Linke und Moslems „Islamkritiker“ jeder Sorte in einen Topf mit Rechtsradikalen werfen und mit ihnen das Hase-und-Igel-Spiel „Distanzierung“ zu spielen. Denn der logische Gang der Erkenntnis unter den „Islamkritikern“ ist der, daß wir es mit nicht mit einem religiösen oder ideologischen, sondern einem  rein demographischen Phänomen zu tun haben. Die Spaltungsgrenze verläuft nur scheinbar an der Grenze zum Islam, in Wirklichkeit verläuft sie entlang der ethnischen Bruchlinien. Kultur und Abstammung sind ein und dasselbe, denn weder gibt es viele deutschstämmige Islamkonvertiten, noch sind Mischehen und deren Abkömmlinge ein Massenphänomen. Das ist ein gewisser Vorteil, und deswegen will man uns auch für die Zukunft eine „große Vermischung“ nahelegen, zur Not unter Zwang. Die natürlichste Lösung des „kulturellen Konfliktes“ besteht in räumlicher Separation, daher wird sich derjenige, dem es außer um wirkungslose „Islamkritik“ auch wirklich um die Abwendung einer Kolonisierung Europas geht, zum Einwanderungskritiker weiterentwickeln müssen. Und genau diese Position wird von Linken unter Beschuß genommen, bevor die „Islamkritik“ sie überhaupt eingenommen hat. Damit spielt die Linke wieder einmal, von falsch verstandener „Humanität“ geblendet, auf gewohnt niederträchtige Weise einem tyrannischen, völkervermischenden Nihilismus in die Hände, dem es außer um die Zerstörung der bestehenden Gesellschaften um nichts anderes geht.
     
    Wilders könnte ein Rammbock sein, genau wie PI ein Rammbock hätte sein können. Doch leisten sich diese und ihresgleichen Übertreibungen und Radikalismen, die nicht sein müssen – nicht weil es „böse“ wäre, sondern weil der Effekt nichtig ist. Man muß nach dem ersten Schritt auch den zweiten gehen und zum Kritiker der Masseneinwanderung von Völkerschaften werden, die eine fremde Kultur im Schlepptau haben, aber ebensowenig ablegen werden wie ihre Hautfarbe, ihre Sprache, ihren Hochmut oder ihre schmarotzerische Unproduktivität.

  19. „…Wir erleben nicht die Islamisierung Deutschlands und Europas, sondern eine Landnahme durch fremde Völker, deren Kultur islamisch ist. Daher ist es auch so frustrierend ineffektiv und falsch, “Islamkritiker” zu sein und sich zugleich von der Rechten distanzieren zu wollen…“
     
    du machst den fehler, die „islamkritiker“ rechts oder national einzuordnen. sie sind es nicht.
     

  20. Das weiß Thatcher. Nur kann man sich eine Islamkritik, die keine Immigrationskritik ist, in die Haare schmieren. Die Moslems lassen uns kritisieren, und kritisieren und kritisieren, und sie warten, bis sie zahlenmäßig stark genug sind, uns das Maul zu stopfen. Und genau das werden sie dann auch tun.

  21. @Lisje Türelüre

    Frauen sind in ihrer oftmals materialistischen Kurzsicht Nutznießer und wichtige Stützen des Systems. Die Schaffung überflüssiger, aber kaffeemaschinennaher Stellen im öffentlichen Dienst und deren bevorzugte Vergabe an Frauen ist geradezu paragdigmatisch. Nennenswerter Widerstand ist von dieser Seite jedenfalls nicht zu erwarten.

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