Nachhilfe für Freizeitjuristen

„Handelsschiffe, die unter der Flagge neutraler Staaten fahren, dürfen nicht angegriffen werden, außer

(a) es gibt vernünftige Gründe anzunehmen, dass sie Kontrabande führen oder eine Blockade brechen und nach vorheriger Warnung, wenn sie die Absicht haben oder s deutlich ablehnen zu stoppen oder absichtlich und sich deutlich einem Besuch, einer Durchsuchung oder Aufbringung widersetzen.“

San Remo Manual on International Law Applicable to Armed Conflicts at Sea, 12 June 1994, übersetzt von Heplev.

6 Gedanken zu „Nachhilfe für Freizeitjuristen“

  1. Man merkt mal wieder, das Hobby-Moralisten die auf Anti-Israel-Propaganda reingefallen sind durchgehend verarscht werden.

    Anders kann ich das nicht mehr ausdrücken.

  2. Ach, ja, danke, daß Du noch mal was dazu schreibst! Als juristischer Laie habe ich auch, als ich die ersten Meldungen gestern im Radio hörte, sofort gedacht: „Oh, Gott, „in internationalen Gewässern“… Daraus werden sie ihnen einen Strick drehen!“ Weil ich ja eben Laie bin.
    Später habe ich dann (wohl über Ruths Blog bzw. die Kommentare, vielleicht auch hier) etwas ähnliches gelesen, wie das, was Du hier zitierst. (Auch im Vergleich zu Libanon und Somalia.)

    Es ist eine Schande, daß ich mir solche Informationen über Blogs zusammensuchen muß!!! Nicht, daß das jetzt mißverstanden wird: Ich bin ja froh, daß es diese Blogs gibt. Aber sollte es nicht reichen, eine (oder mehrere) Zeitungen zu lesen? Oder Nachrichtensendungen im Fernsehen zu sehen?

    Aber als gelernter DDR-Bürger habe ich es ja früh gelernt, mißtrauisch zu bleiben, zwischen den Zeilen zu lesen, alternative Informationsquellen zu suchen… Daß solche Fähigkeiten allerdings weiterhin in einem solchen Maß vonnöten bleiben würden, hätte ich vor zwanzig Jahren nicht nur nicht gedacht, sondern auch heftig bestritten.

    Schreiben die Journalisten eigentlich nur einfach alle voneinander ab? Aus Zeitnot, Mangel an Ehrgeiz und Berufsethos? Haben sie kein Interesse an eigener Recherche und eigenem Standpunkt? Oder hält sie jemand davon ab, die Wahrheit zu schreiben? Wahrscheinlich gibt es „sone und solche“.

  3. „Schreiben die Journalisten eigentlich nur einfach alle voneinander ab?“

    Äh, ja.

    Quelle:
    http://ef-magazin.de/2010/05/13/2118-journalisten-sind-links-zweidrittelmehrheit-fuer-die-neue-bundeskanzlerin-claudia-roth-mit-der-spd-als-juniorpartner

    „Aus Zeitnot, Mangel an Ehrgeiz und Berufsethos? Haben sie kein Interesse an eigener Recherche und eigenem Standpunkt?“

    Zum Teil dieses, zum Teil jenes. Und weil es so schön ist, sich in seinem Linken/Grünen Weltbild zu Suhlen und Gegenseitig zu bestärken.

  4. Wie du schon schriebst:

    „Wahrscheinlich gibt es “sone und solche”.“

    PS: Gibt es hier im Blog die Möglichkeit , ein Wort direkt in einen Link zu verwandeln oder muss man die URL extra und für sich sichtbar posten?

  5. Nananana. Ein Jurist müßte jetzt mal ganz schnell „vorne halt“ rufen: Setzen, nicht bestanden. So geht das nunmal nicht … Im Völkerrecht schon gar nicht. Wenn man enfach nur einen Artikel bzw. §§ abpinnen könnte, um komplexe Rechtsfragen zu beantworten, bräuchte man keine solche Ausbildung, sondern bloß Google.

    Auch wenn ich Jurist bin, sage ich aber trotzdem. Egal! Manchmal sind rechtlche Kategorien völlig gleichgültig.

    Hier ging es schlicht um zwei Versuche von Machtdemonstrationen.
    Am Aufschrei der einen kann man sehen, daß die andere geglückt ist. Und das ist gut so.

  6. Unter den Blinden ist der Einäugige König, und der, der wenigstens einen Paragraphen kennt, weiß schon mehr als die Millionen Gutmenschen, die glauben, alles was ihnen nicht gefällt, sei deshalb schon „völkerrechtswidrig“.

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