Blockade?

Die hochehrenwerten Journalisten, die – durchdrungen von journalistischem Ethos und stets im Dienste einer wissbegierigen Öffentlichkeit – über die „israelische Blockade des Gazastreifens“ reden und schreiben, vergessen – zweifellos nur aus Versehen – regelmäßig, ein paar Kleinigkeiten zu erwähnen, die das Bild von der armen blockierten Bevölkerung des Gazastreifens doch zumindest ergänzen könnten:

Humanitäre Hilfsgüter, die 2010 aus Israel in den Gazastreifen geliefert wurden  (Stand vom 8. Mai 2010):

  • 2010 wurden aus Israel bisher 230.690 Tonnen an humanitären Hilfsgütern über die für den Güterverkehr vorgesehenen Grenzübergänge in den Gazastreifen transportiert;
  • Mehr als 25 Millionen Liter (6,5 Millionen Gallonen) von hochleistungsfähigem Diesel wurden für das Kraftwerk in Gaza aus Israel in den Gazastreifen geliefert;
  • Mehr als 12.000 Tonnen von Bratöl wurden in den Gazastreifen transportiert;
  • 6.354 Bewohner des Gazastreifens reisten zur medizinischen Behandlung nach Israel ein;
  • 86 Lastwagen mit Blumen und Erdbeeren wurden aus dem Gazastreifen nach Israel importiert.

Humanitäre Hilfe, die von Israel 2009 für den Gazastreifen geleistet wurde:

  • 738.576 Tonnen an humanitären Hilfsgütern wurden über die für den Güterverkehr vorgesehenen Grenzübergänge von Israel in den Gazastreifen transportiert;
  • Mehr als 100 Millionen Liter (26 Millionen Gallonen) von hochleistungsfähigem Diesel wurden für das Kraftwerk in Gaza aus Israel in den Gazastreifen geliefert;
  • 10.544 Patienten aus dem Gazastreifen passierten gemeinsam mit ihren Begleitern die Grenze nach Israel, um medizinische Betreuung in Anspruch zu nehmen;
  • 4.883 Tonnen mit medizinischen Versorgungsgütern und Medikamenten gingen in den Gazastreifen;
  • 44.500 H1N1 Impfungen wurden aus Israel in den Gazastreifen geschickt;
  • 95 Lastwagen mit Ausrüstung für Wasser- und Abwasseranlagen wurden aus Israel in den Gazastreifen geliefert.

Humanitäre Hilfsgüter, die 2008 aus Israel in den Gazastreifen geliefert wurden:

  • 263.063 Tonnen humanitäre Hilfsgüter wurden über die für den Güterverkehr vorgesehenen Grenzübergänge von Israel in den Gazastreifen transportiert;
  • Mehr als 70 Millionen Liter (18 Millionen Gallonen) von hochleistungsfähigem Diesel wurden für das Kraftwerk in Gaza aus Israel in den Gazastreifen geliefert.

(Quelle: The Israel Project)

Und die Helden, die jetzt per Schiff den Gazastreifen ansteuern und sich als todesmutige Blockadebrecher produzieren (statt ihre Hilfsgüter einfach auf dem Landweg über Israel dorthin zu bringen, was überhaupt kein Problem wäre), liefern bei dieser monatelang vorbereiteten Aktion weniger in den Gazastreifen als Israel in einer einzigen Woche.

Stellen wir nun einen kleinen Vergleich an:

Israel hat im Jahr 2009 zusammengenommen rund 830.000 Tonnen Güter in den Gazastreifen geliefert. Bei 1,5 Mio. Einwohnern sind das rund 550 Kilo pro Kopf.

Während der Berlin-Blockade 1948/49 lieferte die alliierte Luftbrücke (nach Abzug der Kohle, die im strengen Berliner Winter überlebensnotwendig war, am östlichen Mittelmeer aber eher nicht) knapp 740.000 Tonnen an die 2,2 Mio. eingeschlossenen West-Berliner. Macht pro Kopf 336 Kilo.

Israel liefert also deutlich mehr in den Gazastreifen, als die allierte Luftbrücke als Blockadebrecher ins abgeriegelte Berlin geschafft hat: Das ist das, was diese schamlose Journaille, die wir mit unseren Gebühren füttern, uns als „Blockade“ verkaufen will.

Nur so als Information für diejenigen, die immer noch glauben, dass die Medien nicht lügen.

33 Gedanken zu „Blockade?“

  1. „todesmutige Blockadebrecher“

    Wenn die Medienberichte stimmen, dass es mindestens zehn – vom israelischen Militär bestätigte – Tote bei der Erstürmung des türkischen Leitschiffes gab, dann erhält Dein Wort von den „todesmutigen Blockadebrechern“ leider eine entsetzliche, traurige Wahrhaftigkeit.

    Israels „Hilfslieferungen“ nach Gaza hin oder her – die israelische Regierung wird einiges zu erklären haben, falls sich bestätigen sollte, dass die Spezialeinheiten der israelischen Marine mit offenbar völlig überzogener Gewalt gegen unbewaffnete Zivilisten auf Schiffen in internationalen Gewässern vorgegangen ist.

    Vorausgesetzt, es handelt sich bei dem, was in diesen Minuten über die Ticker der Weltpresse hereinkommt nicht um einen riesigen anti-Israelischen Propagandastunt, dann drängt sich die Frage auf, welcher Wahnwitz die israelische Regierung, oder auch nur die Kommandos, zu dieser Riesendummheit verleitet haben könnte?

    Das wird Israel teuer zu stehen kommen!

  2. neuthfer,

    wie kommst Du dazu „unbeaffnete Zivilisten“ fuer bare Muenze zu nehmen? Auf dem Flagschiff der Flotte wurden die Kaempfer massiert, insgesamt 570 heisst es und die hatten Waffen: mindestens Aexte, Brechstangen und Messer. Ob sie auch Schusswaffen hatten oder nicht, scheint noch nicht geklaert zu sein. Einer der durch Messerstiche verletzten Soldaten muss operiert werden…

    Die Riesendummheit Israels bestand darin, dass die IDF ebenfalls davon ausging, nicht auf bewaffneten Widerstand zu stossen.

    Und ja, wir werden teuer dafuer bezahlen muessen, wie mir auch Deine Reaktion vor Augen fuehrt.

    „Ich sehe in dieser Aktion und auch in der Berichterstattung, die in großen Teilen die Propaganda der „Free-Gaza“-Leute nachplappert, einen Baustein in der rapid voranschreitenden De-Legitimation Israels als Rechtsstaat und Demokratie. (…)
    Ich sehe es seit Jahren mit Verzweiflung, und ich sehe auch, daß bei uns keiner eine Antwort darauf hat. Wir überlassen den Hassern-Israel das Wort. Die Türkei und die Hamas haben erreicht, was sie wollten. Wie es weitergeht, mag ich mir nicht ausmalen. Ich bin vermutlich zu pessimistisch, aber ich sehe es als Schritte auf dem Weg zur „Endlösung“. Selektieren, isolieren, auslöschen. Wir sind im Isolierstadium.“

    schreibt Lila in ihrem Kommentar dazu auf meiner Seite. http://beer7.wordpress.com/2010/05/31/ueberwaeltigender-propagandasieg-fuer-hamas/#comment-7440 Ja, das sehe ich auch so. Die Isolierung ist bald vollstaendig, dann werden unsere Feinde sich ans Ausloeschen machen. http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3896617,00.html

  3. Ich kann wirklich nicht verstehen, was man sich bei dieser Kommandoaktion gedacht hat. Es kann doch nicht sein, dass der israelischen Marine die Mittel fehlen, den Schiffskonvoi ohne den Einsatz tödlicher Gewalt zu stoppen.

    Wenn Kommandos an Bord gehen und – völlig überraschend! – auf Widerstand stoßen, der im übrigen völlig legitim (wenn auch sehr, sehr dumm!) war, dann hätten sie sich auch zurückziehen und auf eine andere Taktik setzen können. Aber das scheint den schneidigen Militärs wohl als unehrenhaft zu gelten. Stattdessen das immer gleiche Bild vom „israelischen Bulldozer“. Flexibilität und Cleverness – wie es scheint – Fehlanzeige.

    Wie gesagt, was da im Einzelnen passiert ist, werden die nächsten Tage zeigen. Aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass Israels Feinde einen großen politischen Erfolg feiern können.

    Isolierung, gar Auslöschung Israels? Diese Gefahr sehe ich zumindest aktuell nicht. Die größten Niederlagen bereitet sich Israel – wie immer – selbst!

  4. @ Ruth
    Ihr seid nicht allein!
    Es sind nicht viele, die Euch unterstützen – das ist wahr.
    Und es werden vermutlich noch weniger – da bin ich auch pessimistisch.
    Sie werden sich zur „Endlösung“ aufmachen, das muss man befürchten.
    Aber es kommt nicht auf die Zahl an, sondern wer(!) Euch unterstützt. Und da habt Ihr die beste aller Optionen:
    „Da! Nicht schlummert und nicht schläft er, der Hüter Jisraels.“ (Tehilim 121:4)
    Vielleicht sieht es so aus, als ob ER schläft.
    ER tut es nicht!!
    Was aussieht wie die Maßregelung Jisraels, ist für SEIN Volk kein Spaß, da teile ich Deine Sorgen. Für die „maßregelnden“ Nationen aber erst recht nicht: (s. Sacharja 14 ff)
    בַּיּוֹם הַהוּא נְאֻם־יְהוָה אַכֶּה כָל־סוּס בַּתִּמָּהוֹן וְרֹכְבוֹ בַּשִּׁגָּעוֹן וְעַל־בֵּית יְהוּדָה אֶפְקַח אֶת־עֵינַי וְכֹל סוּס הָעַמִּים אַכֶּה בַּעִוָּרוֹן ׃
    und
    וְזֹאת תִּהְיֶה הַמַּגֵּפָה אֲשֶׁר יִגֹּף יְהוָה אֶת־כָּל־הָעַמִּים אֲשֶׁר צָבְאוּ עַל־יְרוּשָׁלִָם הָמֵק בְּשָׂרוֹ וְהוּא עֹמֵד עַל־רַגְלָיו וְעֵינָיו תִּמַּקְנָה בְחֹרֵיהֶן וּלְשׁוֹנוֹ תִּמַּק בְּפִיהֶם
    Daneben habt Ihr auch noch Freunde, die an Euch denken. Wenngleich unsere Unterstützungsmöglichkeiten nicht groß sind.
    Es ist aber nichts Geringes, sich in dieser Sache an HaShem zu wenden.
    Shalom!
    Der vom Osten

  5. Neuthfer,

    Ja, das ist das in den Medien verbreitete Bild. Auch dass Israel immer selber schuld ist, kommt mir bekannt vor.

  6. @neuthfer: Legitim ist v.a. das Stoppen udn Entern der Schiffe durch Israel. ElderofZiyon zitiert das „San Remo Manual on International Law Applicable to Armed Conflicts“ mit Paragraph 67:

    „67. Merchant vessels flying the flag of neutral States may not be attacked unless they:
    (a) are believed on reasonable grounds to be carrying contraband or breaching a blockade, and after prior warning they intentionally and clearly refuse to stop, or intentionally and clearly resist visit, search or capture.“

    – „carrying contraband“: trifft zu
    – „breaching a blockade“: trifft zu
    – „after prior warning they intentionally and clearly refuse to stop“: trifft zu
    – „clearly refuse to stop, or intentionally and clearly resist visit, search or capture“: trifft auch zu.

    Also: Alle Bedingungen erfüllt für „be attacked“.

  7. Ein Schlachtschiff türkischer und deutscher Gewohnheitsverbrecher wurde auf hoher See gestoppt und geentert.

    Nunmehr 20 Gangster wurden im Kampf ein für allemal unschädlich gemacht, der Rest verhaftet.

    Damit haben Freiheit, Demokratie und Menschenrechte eine weitere Chance.

    Danke, Israel.

  8. Es tut mir leid um die verletzten Soldaten.
    Mein Mitgefühl gehört ihnen und ihren Angehörigen.
    Sie verteidigten auch in diesem Fall unser aller Freiheit an vorderster Front.
    Die Vorgehensweise der IDF entspricht dem Verhalten einer ziviliserten und auf die Vermeidung von Opfern bedachten Nation und ihrer Armee.
    Die „Aktivisten“ sind heute oft Terroristen, die sich hinter vermeintlich humanitärer Maske verstecken.
    Dass die IDF ein Durchbrechen der Blockade verhindern werde, war von israelischer Seite deutlich und mehrfach angekündigt worden. Es waren Alternativen zur Lieferung der angeblich humanitären Hilfe angeboten worden, die die vermeintlich notleidende Bevölkerung von Gaza dann auch wirklich erreicht hätte.
    So aber war allen Beteiligten klar, dass die Boote gestoppt werden würden und die Hilfsgüter – wenn es den überhaupt darum gegangen sein sollte – die Adressaten nur verzögert erreichen.
    Dass die Aktion dennoch so abgelaufen ist, wie sie abgelaufen ist, zeigt deutlich, dass es hauptsächlich um Provokation Israels und dessen Diskreditierung ging.
    Gleichzeitig sollte den Terrororganisationen eine Aufwertung verschafft werden.
    Dass sich EU-Verantwortliche an diesem schamlosen und zynischen Stück beteiligten, sollte zu einer offiziellen Entschuldigung der EU bei Israel führen. Zumindest, falls es noch Reste von Vernunft und Anstand unter den politisch Verantwortlichen geben sollte.
    Dass die gleichgeschalteten neomarxistischen/faschistischen Medien ihren muslimischen Terrorfreunden zur Seite stehen, sollte nicht wirklich überraschen. Das hat Tradition seit dem Mufti und dem „Führer“ übder die RAF und die STASI. Jetzt haben ihre Adepten die Redaktionsstuben inne und kämpfen dort den „gerechten Kampf“ gegen die Freiheit.

  9. @Ruth. Nach der von Ihnen verbreiteten Darstellung der Ereignisse dürfte es keine Toten auf Seiten der Aktivisten gegeben haben, denn von Beinschüssen stirbt man für gewöhnlich nicht.

  10. „Wie es weitergeht, mag ich mir nicht ausmalen. Ich bin vermutlich zu pessimistisch, aber ich sehe es als Schritte auf dem Weg zur „Endlösung“. Selektieren, isolieren, auslöschen. Wir sind im Isolierstadium.”“

    Ich war knapp ein Jahr lang in Syrien (Damaskus und Aleppo) um dort Arabisch zu lernen. Dort ist Ausrottungsantisemitismus in der Bevölkerung ganz normal und zwar über alle Schichten und Bevölkerugsgruppen, mit Ausnahme vielleicht der Armenier.

    Ahmadinejad gilt da vielen als Held. Mir ist dabei zunehmend unwohler geworden, zumal das auch bei eigentlich Aufgeschlossenen und Gebildeten so ist.

    Wenn sich die Möglichkeit bietet, fürchte ich, werden die Hardliner (vor allem Iran und Hisbollah) zur Tat schreiten und alle in der muslimischen Welt werden ihnen zujubeln und auf den Straßen tanzen.

    Manchmal denke ich, wenn bald eine Angriff erfolgt, wenn noch keine völlig katastrophal wirkenden Waffen in den Händen der Hardliner sind, hat Israel eine gute Chance, wenn es in die zweite Runde geht.

  11. Neuthfer:

    Völkerrechtlich wäre es sogar legitim gewesen, die Schiffe kurzerhand zu versenken. Dass man sie geentert hat, diente dazu, unnötige Todesopfer zu vermeiden. Die Toten, die es gegeben hat, gehen allein auf das Konto der „Aktivisten“. Wenn Zivilisten von dazu berechtigten Streitkräften an einer illegalen Handlung gehindert und dann auch noch gegen die Soldaten gewalttätig werden, gibt es überhaupt keinen Grund und nicht einmal eine Rechtfertigung dafür, ein solches Verhalten zu akzeptieren. Ich weiß schon: Bei uns ist es üblich, dass linke Kriminelle machen können, was sie wollen. Das wird aber zum Untergang der Republik führen und ist deshalb nichts, was man befreundeten Demokratien zur Nachahmung empfehlen sollte.

    Und was den „Mut“ dieser Leute angeht, so erinnert ihr Vorgehen doch deutlich daran, dass es vom Mut zum Mutwillen nur ein kleiner Schritt ist. Wer sich ohne Not, ohne Recht und ohne Legitimation in Lebensgefahr begibt, hat kein Mitleid verdient!

  12. Fremder,

    soll das eine Kostprobe der Ironie sein? Haben Sie die Videos gesehen?! Auch wenn Soldaten ausschliesslich auf Beine zielen, ist in dem Gedraenge nicht sicherzustellen, dass ausschliesslich Beine getroffen werden. Und wenn Sie auf dem Boden liegen und mehrere Maenner mit Brechstangen auf Sie einschlagen, dann schiessen Sie ganz bestimmt auch sehr zielgenau.

  13. @Ruth. Ach wissen Sie, einem Kommando, welches in jener Situation durchweg die Ruhe besitzt, ausschließlich auf die Beine zu zielen, dem traue ich auch zu, ausschließlich die Beine zu treffen.

  14. Das Einzige, was ich hier beurteilen möchte ist die Deutsche Öffentlichkeit: es gibt einen großen Bedarf für solche Nachrichten, die linke Journaille bedient hier leider das gesunde Volksempfinden.

    Es gibt in rinken und lechten Kreisen in Deutschland ein tiefes Bedürfnis, Israel mal eins auszuwischen.

    Warum? Ein Grundpfeiler des Antisemitismus hat 65 Jahre überlebt. DIE JUDEN und ISRAEL werden immer als eine Einheit gesehen, man will sich garnichts anderes vorstellen. Wenn Typen, wie Stefan Kramer oder Michel Friedman hier in Deutschland nerven, dann schreibt man es immer dem ‚Weltjudentum‘ zu. Hat die israelische Staatsführung oder ds Militär einen Einsatz befohlen und zu verantworten ist natürlich alles ganz klar ein Beweis für alles Klischees der Antisemiten. Wie schön, die Enkel der Nazis können sich jetzt als Widerständler aufführen, wie schön, wenn es gegen die Opfer von Gestern geht. Ach, was haben wir für ein gutes Gewissen *würg*

  15. Mutti (Merkel) stellt die Frage der Verhältnismäßigkeit.

    Ich war 1977 während des sog. „Deutschen Herbstes“ bei der Bundeswehr. Der RAF-Terror war in der heißen Phase, zusätzliche Wachausbildung.
    Frage des Unteroffiziers an mich: „Was tust du, wenn du als Wachsoldat aus einer wilden Demo angegriffen wirst“.

    Meine Antwort: „Ich stelle mein G3 auf Dauerfeuer, ziele grob auf die Angreifer und schieße das Magazin leer.“

    „Das ist aber nicht verhältnismäßig“

    „Doch“, sagte ich, „ich habe eine verhältnismäßig große Chance mit dem Leben davonzukommen“.

    Ich gehe davon aus, dass die IDF mit der Gegenwehr der sog. „Friedensaktivisten“ nicht gerechnet hat. Deshalb wurde das Schiff geentert. So was wird ja vorher geübt. Doch beim Entern eine überraschende Gegenwehr. Ein Soldat der IDF wird von den „Friedensaktivisten“ sogar entwaffnet und auf das Unterdeck geworfen. In einer solchen Eskalation schaltet praktisch jeder Soldat auf die unmittelbare Selbst-Verteidigung und die seiner Kameraden. Das ist dann verhältnismäßig.

    Nach der jetzigen Lage der Dinge wäre ist tatsächlich angemessen gewesen, Schuss vor den Bug, Aufforderung zum Abdrehen mit entsprechender Drohung, bei Nichtbeachtung der Aufforderung, Torpedo frei zum versenken.

    Das Mutti so was unverhältnismäßig findet ist normal, wer glaubt denn ernsthaft, dass dieser Staat die Grundrechte seiner Bürger, notfalls mit Gewalt, verteidigt.

    Mein Rat an die Israelis. Keine Entschuldigung, kein Bedauern.
    Man kann diesen sog. Hilfstransport durchaus als militärischen Angriff werten.

  16. @apokryphe. Ich glaube schon, daß Sie damit Recht haben, daß es in Deutschland einen Bedarf für solche Nachrichten gibt, nur geriert sich dabei niemand als Widerstandskämpfer, noch hat auch nur einer ein gutes Gewissen.

    Es ist eher die Schadenfreude des Sklaven, welcher sich freut, wenn der Einpeitscher stolpert und sich den Kopf anschlägt.

  17. Seit ich in Syrien war, geht mir der Satz „nach Samstag kommt der Sonntag“ nicht mehr aus dem Sinn. Er bedeutet, dass man zuerst die Juden ausrottet und danach die Christen.

    Das Schicksal Israels wird so zum Vorspiel für das, was Europa droht.

    Zwar erscheint Europa heute noch stark und weit entfernt von der Lage Israels, aber die europäische Eliten haben keine Vorstellung von der Bedrohung und außerdem fehlen Widerstandswille und Kampfesmut.

  18. @Marti: Bist Du Dir so sicher, daß unsere Eliten keine Ahnung haben, wohin die Reise geht?

    Warum, weiß ich aber auch nicht – vielleicht mit Petrodollars gekauft.

  19. @apokryphe. Ich weiß nicht recht, wie man das, was die Deutschen da haben, nennen sollte, aber ein gutes Gewissen ist es nicht.

    Sie sagen ja auch nicht, daß ein Scheinheiliger heilig ist, nicht wahr?

    Aber gerade die Tücke macht die Menschen berechenbar. Wenn man es erst einmal geschafft hat, die natürliche Ethik durch eine Kunstethik zu ersetzen, muß man sich über Überraschungen keine Gedanken mehr machen, denn eine Kunstethik zu befolgen, das ist wie in der Schule vom Nachbarn abzuschreiben.

    Bezogen auf diesen Fall: Ja, es ist möglich, daß dies von Anfang an als Falle konzipiert war. Es wären noch nicht einmal Mitwisser dafür nötig. Einfach ein paar frustrierte, gewaltbereite Türken mit auf’s Schiff et voilà.

  20. @apokryphe

    Ich habe täglich mit Universitätsprofessoren zu tun, die, weil sie Islamwissenschaft, Religionswissenschaft oder Judaistik lehren, mit sehr vielen Fakten zum Thema vertraut sind.

    Fast alle sind aber nur fähig in einem bestimmten, ideologisierten Rahmen zu denken. Das Hauptdogma lautet, alle Kulturen und Religionen sind gleichwertig, wer etwas anderes behauptet, ist ein Rassist und damit das schlimmste, was man sich vorstellen kann.

    Das gesamte Welt- und Selbstbild dieser Professoren beruht auf dieser Prämisse. Sie sind moralisch höherwertig, weil sie keine Rassisten sind und alle Kulturen und Religionen für gleichwertig halten.

    Würden sie den Realitäten ins Auge schauen, würde nicht nur ihr Welt- und Selbstbild zusammenbrechen, sie würden auch sofort in ihrem sozialen Umfeld gemobbt und ausgegrenzt.

    All das bewirkt wie eine extrem starke Selbstkontrolle bestimmte Dinge nicht denken zu dürfen.

    Je krasser die Realitätsverleugnung wird, umso mehr steigt die untergründige Angst vor der Wahrheit.

    Am Ende ist eine ähnliche Situation erreicht wie bei Alkoholikern, die im Wahn leben, sie hätten ihren Alkoholkonsum unter Kontrolle.

  21. Ein Fremder aus Elea:
    „Ein Angriff 120km vor der israelischen Küste.“

    Na gut, dann halt Feindunterstützung, Unterstützung einer Terrororganistion.

    Die Israelis sind für die Mainstream-Medien eh die Bösen, auch wenn die Regierung bedauert und entschuldigt. Man kann also nichts verlieren, wenn man offensiv dagegenhält, jedoch einiges gewinnen. Die Sache war meines Erachtens sowieso von Erdogan gesteuert, die sog. Friedensaktivisten seine nützlichen Idioten, wobei der linke Antisemitismus, dem vom Erdogan in keiner Weise nachsteht.

  22. Das schlimmste an der ganzen Sache ist, dass sie dem Größenwahn des Türkenhitler zugute kommt. Das ist ja geradezu der Reichstagsbrand Erdogans.
    Jetzt kann er sich an die Spitze des antiisraelischen Kampfes stellen und damit die Araber (die ja sonst die Türken genauso mögen wie Fusspilz) hinter sich bringen. Langfristig will der „lideri“ das Osmanische Reich wiederherstellen.
    (Ironischerweise sind ihm dabei im Grunde nur der Iran und Saudi-Arabien im Weg).

    Der IDF kann man allerdings vorwerfen, mangelhaft vorbereitet zu sein. Wenn man schon weiß, dass es ein türkisches Schiff ist, dann hätte man auch mit Gegenwehr rechnen müssen. Hätte man nicht durch Stahlseile etc. die Schiffsschraube blockieren können? Da hätte das Schiff doch wochenlang manövrierunfähig vor der Küste dümpeln können – sollen die doch ihre „Hilfsgüter“ essen, wenn der Hunger nagt.

  23. @Marti:

    Sehr schön beschrieben, diese Selbstbetrügerei der Eliten. Mein Beileid, daß Sie es in einem derartigen Umfeld aushalten müssen. Ich könnte dies nicht.

  24. @Marti: danke für die Klarstellung. So scheint es tatsächlich abzulaufen, man braucht gar keine Verschwörungstheorie, die Leute machen aus eigenem Antrieb mit.

  25. Ich bin in den Augen der Jungen ein Grufti. Als Jahrgang 1940 ist mir das zu Ende gegangene tausendjährige Reich noch lebhaft in Erinnerung. Deshalb stimme ich sowohl mit „LEPANDOL“ als auch mit Ruth, aber auch mit anderen Beiträgen, die vor der islamistischen Gefahr warnen, völlig überein. Das Elend, das einst Hitler über Europa brachte und von Stalin noch übertroffen wurde, wird jetzt durch einen fanatisierten Islam fortgesetzt. Israel ist das letzte Bollwerk westlicher Demokratie, im Widerstand gegen gewissenlose brutale Mörderbanden, die sich nicht einmal davor scheuen unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe ihre hegemonistischen Ziele mittels brutaler Gewalt durchzusetzen.
    Schade, dass Israel dieses türkische Terroristenschiff – die restlichen fünf befanden sich in relativ großer Entfernung – nicht versenkt haben. Aber genau das spricht für die Israeli.
    Sie nahmen schwer verletzte Soldaten in Kauf und haben erst dann von Pistlon – Gewehre hatten sie keine – als Terroristen verletzten Israeli die Pistolen abnahmen und auf die Soldaten zu schießen begannen. Ab da war der Gebrauch von der Schußwaffe eine Überlebensnotwendigkeit. Dass in diesem Tumult nicht auf Beine gezielt werden konnte, versteht jeder, der einen solchen Einsatz einmal mitgemacht hat. Dass dabei „nur“ 9 Terroristen umkamen, ist ausschlielich auf das besonnen Handeln der bestens geschulten israelischen Soldaten zurückzuführen.

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