Zentralrat der Juden lobt Verfassungsfeind Thierse für Sitzblockade

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Sitzblockade von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) gegen Neonazis in Berlin als Akt der Zivilcourage verteidigt.
„Wenn jemand Gesicht zeigt gegen die Fratze des Faschismus, dann verdient er Respekt“, sagte Zentralrats-Vizepräsident Dieter Graumann der Nachrichtenagentur. „Jenseits aller juristischen Überlegungen, sollten wir Thierse Bewunderung zollen, dass er sich engagiert hat gegen den braunen Mob“, sagte Graumann.

aus: Welt online: 1. Mai: Zentralrat der Juden lobt Thierse für Sitzblockade

Wer ehrlich ist, hat vom Zentralrat nichts anderes erwartet, insbesondere keinen Gedanken daran, wohin es führen muss, wenn der Staat zum Rechtsbruch aufruft.

Graumann gilt als designierter Nachfolger von Charlotte Knobloch als Vorsitzender des Zentralrats. Es wäre ja auch wahrlich zu schön gewesen, um wahr zu sein, wenn es wirklich Henryk M. Broder geworden wäre. Stattdessen bekommt der Zentralrat nun offenkundig einen Vorsitzenden, dem man ob seiner Fehlleistungen nicht einmal – wie seiner Vorgängerin – altersbedingt mildernde Umstände zubilligen kann.

Wir werden also damit leben müssen, vom Zentralrat der Juden  auch weiterhin Stellungnahmen von so atemberaubender Dummheit, paranoider Deutschfeindlichkeit und primitivster Lobbyistenborniertheit auf Kosten der Demokratie zu hören, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob dieser Zentralrat  nicht in Wahrheit eine antisemitische Verschwörung zur Diskreditierung der deutschen Juden ist.

[Siehe auch: Thierse, der Verfassungsfeind]

 

12 Gedanken zu „Zentralrat der Juden lobt Verfassungsfeind Thierse für Sitzblockade“

  1. Ich bin enttäuscht, zumal ich ihm schon persönlich begegnet bin. Ist er nicht Jurist? Unglaublich.

  2. Wie kommt es zustande, dass praktisch alle Spitzenpositionen einer Minderheitenvertretung mit hochgradig paranoiden Deutschenhassern besetzt sind?

    Gibt es eigentlich auch eine Meinungsumfrage unter den deutschen Juden, ob sie sich durch den Zentralrat noch zufriedenstellend vertreten fühlen? Und wenn das der Fall sein sollte – welche Schlüsse hätte man daraus zu ziehen?

    Warum heißt der ZdJ eigentlich „Zentralrat der Juden IN Deutschland“ und nicht „Zentralrat der deutschen Juden“, so wie das „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“? Wie unterscheidet man, ob ein sich in Deutschland aufhaltender Jude ein „Jude in Deutschland“ und also Klient des ZdJ ist oder nicht? (Oder ist diese Benennung womöglich ganz anders zu verstehen – als der in Deutschland wirkende Teil einer weltweiten jüdischen Interessenvertretung?)

    Wenn das Judentum eine Religion ist, weshalb braucht es dann eine derart politisierte Vertretung? Und wenn sie ein Volk sind: Das sind z.B. die Sorben auch. Von denen gibt es ca. 60.000 in Deutschland, und bis vor wenigen Jahren war die Zahl der Juden in Deutschland auch nicht höher. Wenn es einen „Zentralrat der Sorben in Deutschland“ gäbe, wieviel Macht dürfte er legitimerweise beanspruchen?

    Die Interessen der Juden in Deutschland und die Interessen der Deutschen können unter diesen Begleitumständen durchaus miteinander kollidieren – und falls das geschieht: zu wessen Gunsten würde sich ein deutscher Politiker entscheiden, der – ob einzeln oder als Mitglied der Regierung – von einem Wahlvolk gewählt ist, das zu über 99% aus Nichtjuden besteht?

  3. Warum heißt der ZdJ eigentlich “Zentralrat der Juden IN Deutschland” und nicht “Zentralrat der deutschen Juden”

    Weil es zu der Zeit, als er gegründet wurde, in Deutschland noch sehr viele Juden ohne deutsche Staatsangehörigkeit gab, vielfach displaced persons. Der Zentralrat beanspruchte (und beansprucht), alle Juden in Deutschland zu vertreten, ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit. Ich vermute allerdings auch, dass die Wortverbindung „deutsche Juden“ (die vor 1933 ganz selbstverständlich von jüdischen Organisationen auch im Namen geführt wurde, bis es von den Nazis verboten wurde) vielen Juden heute aus naheliegenden Gründen nicht mehr so leicht über die Zunge geht. Was bedauerlich ist, weil sie damit im Nachhinein implizit zumindest psychologisch den von den Nazis verfügten Ausschluss aus der deutschen Nation akzeptieren.

    Wenn es einen “Zentralrat der Sorben in Deutschland” gäbe, wieviel Macht dürfte er legitimerweise beanspruchen?

    Vielleicht gibt es ja einen? Ich weiß es nicht. Die ganze „Macht“ beruht auf der völlig übertriebenen Medienaufmerksamkeit, die in umgekehrtem Verhältnis zum geistigen Gehalt der Statements steht. Nach dem „Mann-beißt-Hund-Kriterium“, wonach vor allem das Unerwartete einen Nachrichtenwert hat, dürften Presseerklärungen des Zentralrats von den Medien gar nicht zur Kenntnis genommen werden, weil sie so vorhersagbar sind. Da der Zentralrat aber regelmäßig das sagt, was die Linken gerne hören, wird er gerne als Kronzeuge genommen.

  4. Sollte Thierse vom Ältestenrat des Bundestages zum Vorbild erklärt werden, dann wird das insgesamt einer Verschärfung des politischen Diskurses führen!

    Es könnte etwa passieren, daß gläubige Christen dann auch nicht mehr einsehen, weshalb sie die alljährlich in vielen deutschen Städten als „Karnevall“ inszenierten Aufmärsche am sog. „Christopher Street Day“ nicht ebenfalls friedlich blockieren sollten: Bei diesen Aufmärschen geht es nämlich weiß Gott nicht um die Interessen Homosexueller, sondern um Demonstrationen antichristlicher Potenz. Es macht nämlich einen Unterschied, ob Geld mit Sex nur verdient wird oder ob Politiker sich daran auch noch aktiv beteiligen. Genau das findet statt, wenn bei diesen unsittlichen Veranstaltungen Parteien ihre Plakate und Transparente mit Werbung der lokalen Wirtschaftsbetriebe bedrucken lassen. Politische und wirtschaftliche Interessen sind hier tatsächlich untrennbar mit Sex verbunden, so daß es auch nicht übertrieben ist, das als „politische Hurerei“ zu bezeichnen.

    OT:
    Der Multikulturalismus als Deckmantel eines religiös verbrämten Rassismus
    http://wp.me/pzNay-9k

  5. „Wenn jemand Gesicht zeigt gegen die Fratze des Faschismus, dann verdient er Respekt“, sagte Zentralrats-Vizepräsident Dieter Graumann der Nachrichtenagentur. „Jenseits aller juristischen Überlegungen, sollten wir Thierse Bewunderung zollen, dass er sich engagiert hat gegen den braunen Mob“, sagte Graumann.

    Eigentlich müsste dem Zentralrat eins klar sein: Je mehr der Bevölkerungsanteil der Muslime in Deutschland steigt, desto öfter werden sich die deutschen Eliten von ihm absetzen. 60.000 Juden können gegen 6.000.000 Moslems heute schon nicht mehr anstinken, trotz der Holocaust-Keule (siehe etwa die Entfernung israelischer Flaggen bei Moslemdemos). Daher sollte der ZdJ den Verfassungsbruch bekämpfen, anstatt ihn zu beklatschen, wenn er gegen Rechte erfolgt.
    Denn wer in der Zukunft „Nazi“ sein wird, kann man sich denken …

  6. Ich vermute, dass es um das aengstlich, aber nicht eingestandene Beduerfnis geht, sich auf die Seite der „Guten“ zu stellen. Viele europaeische Juden, darunter viele juedische Prominente haben ja auch das Gefuehl, dass die Demokratie in Israel nur dann anerkannt werden muss, wenn israelische Politik ihren Wuenschen entspricht. Siehe hier: http://beer7.wordpress.com/2010/05/05/jcall/

  7. Ich weiß nicht – die von Dir beschriebenen linken Juden, die sich auf Kosten Israels als „die Guten“ profilieren wollen, und die Funktionäre des jüdischen Establishments, die das, was sie für ihre Interessen halten, notfalls auf Kosten der freiheitlichen Demokratie durchsetzen, sind doch zwei verschiedene Personenkreise, die unterschiedlich ticken.

    Ich hätte mich ja nicht so aufgeregt, wenn es sich um einen Einzelfall handeln würde. Wäre das der Fall gewesen, hätte ich gesagt: Na gut, es war eine Demo von Neonazis, und die sind aus jüdischer Sicht nun einmal Todfeinde – was auch sonst? Nur war es eben kein Einzelfall: Dieselben Stellungnahmen haben wir auch schon beim Anti-Islamisierungskongress 2008 gehört und richteten sich damals gegen Rechtskonservative, und eben nicht gegen Nazis; und selbst der Duisburger Flaggenskandal konnte diese bornierte Funktionärsclique nicht aufrütteln und zu der Einsicht führen, was die fatale Konsequenz sein muss, wenn der Staat dem Mob nachgibt, statt die verfassungsmäßigen Freiheiten zu garantieren. Dazu kommen Dutzende von Statements gegen den Papst (wegen der Piusbrüder und des Gebets um die Bekehrung der Juden), gegen Islamkritik allgemein (die mit Antisemitismus in einen Topf geworfen wird), gegen die Feierlichkeiten zum zwanzigsten Jahrestag des Mauerfalls (weil damit angeblich das Gedenken an die Reichskristallnacht verdrängt wird) usw.

    Ganz allgemein verfolgen diese Leute die Linie, reflexartig alles zu bekämpfen, was nach konservativem Christentum oder deutschem Patriotismus riecht. Ich glaube, dass das Motiv eine tief sitzende Angst ist, erneut aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden, wenn die ihre christliche bzw. deutsche Identität stärkt. Ich kann diese Angst auch psychologisch durchaus nachvollziehen. Ich muss aber doch von Leuten, die sich in derart exponierte Positionen wählen lassen, erwarten können, dass sie sich ihre Politik nicht von unverarbeiteten Gefühlen diktieren lassen.

    Jedenfalls kann ich nicht erkennen, inwiefern eine Pöbelherrschaft, eine totalitäre Gesinnungsdiktatur oder ein islamischer Staat in irgendeiner Form im jüdischen Interesse liegen soll. Und selbst wenn es in diesem Interesse läge, ginge eine darauf abzielende Politik weit über alles hinaus, was man als legitime Interessenvertretung im Rahmen eines demokratischen Gemeinwesens akzeptieren könnte.

  8. Ich habe schon lange den Verdacht, daß der ZDJ eigentlich Zentralrat zur Beförderung des Antisemitismus heißen müsste aber dann sage ich mir immer völlig unlogisch, was hat der ZDJ eigentlich mit Juden zu tun? Und das beruhigt mich dann wieder. Schliesslich gibt es auch andere. Nette.

  9. Ach Manfred, Du hast natuerlich Recht damit, dass es nicht exakt dieselben Leute sind.

    In unserer postmodernen Zeit sind Gefuehle laengst zum fast ausschliesslichen Motiv geworden, Rationalitaet ist ja sooo von gestern. Ich waere nicht sonderlich ueberrascht, wenn keiner der Vertreter der Juden in Deutschland je ernsthaft darueber nachgedacht hat, wohin ihre Positionen logisch fuehren.

  10. „Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen“ wusste Voltaire.
    Heute interessiert das kein Schwein mehr, da gibt es Gruppen, denen darf man selbst als Demokrat alle Grundrechte nehmen.

    Keiner denkt daran, dass die Demokratie längst abgeschafft wäre wenn sich alle so verhielten.

  11. OT:

    Nigel Farage (MdEP, UKIP) bei Flugzeugabsturz im Norden Londons verletzt

    http://www.metro.co.uk/news/824849-ukips-nigel-farage-in-hospital-after-political-banner-causes-plane-crash

    Das Flugzeug zog ein Banner mit Wahlwerbung für Farages UK Independence Party hinter sich her, als es kurz nach dem Start abstürzte. Farage soll Kopfverletzungen abbekommen haben, die aber nicht lebensbedrohlich seien, hieß es.

    Ich finde, es häufen sich in letzter Zeit sehr auffällig die „Unglücksfälle“ nationalistischer und EU-kritischer Politiker.

  12. Was dieser offensichtlich paranoide Herr vom Zentralrat der Antisemiten..ähm Juden in Deutschland von sich gibt, ist an Dummheit kaum zu übertreffen.

    Wenn man bedenkt, was dort demonstriert hat, dann kann man solche Äußerungen als Verharmlosung des Faschismus von Franko bis Musolini begreifen.

    Fallen die Reste der Meinungsfreiheit und brökelt der Rest der rechtstaatlichen Fasade, dann existieren ganz andere Probleme, als ein paar friedlich demonstrierende Möchtegernnazis.

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