Die Gluckenrepublik

Ich glaube nicht, dass ich es mir einbilde: Bei weitem am empfänglichsten für die Botschaften der Presse im Zusammenhang mit deren Dschihad gegen die katholische Kirche – im Pressedeutsch: Missbrauchsskandal – waren Frauen. Jedenfalls haben nach meiner Beobachtung überwiegend Frauen im von den Meinungsmachern gewünschten Sinn reagiert, aufgrund dieses Skandals die Kirche schlechthin in Frage zu stellen – und nicht etwa die Machenschaften der Medien.

Da spielte es keine Rolle, dass nach kriminologischen Erkenntnissen Priester von allen Männern am allerwenigsten zu solchen Verbrechen neigen (nämlich 36mal weniger als der Durchschnitt!), und woran das wohl liegen könnte. Auch spielte keine Rolle, dass die Medien Missbrauchs- und Misshandlungsfälle in einen Topf geworfen haben, dass sie versuchten, mit an den Haaren herbeigezerrten Verdächtigungen den Papst in den Dreck zu ziehen, und dass diese Hetze ganz offenkundig auf das Christentum als Religion zielte. Erst recht haben all die besorgten Damen die Frage nicht aufgeworfen, ob Kinder nach erfolgter Zerstörung des Christentums wohl besser vor Missbrauch geschützt sein werden?

Was lernen wir daraus? Wir lernen daraus, dass man niemanden leichter vor den Karren noch der durchsichtigsten Kampagne spannen kann als Frauen. Wer die Republik auf einen Schlag in einen Hühnerstall aus gackernden Glucken verwandeln will, die blind auf Jeden einhacken, den man ihnen als Buhmann präsentiert, muss nichts weiter tun als ihnen etwas von misshandelten Kindern zu erzählen – zur Not tun es wahrscheinlich auch Dackelwelpen oder Robbenbabies.

Liebe Frauen, tut uns allen einen Gefallen und tobt Eure Gluckeninstinkte an Euren eigenen Kindern aus. Dafür sind diese Instinkte nämlich da. Zur politischen Urteilsbildung tragen sie erfahrungsgemäß nicht bei.

97 Gedanken zu „Die Gluckenrepublik“

  1. Hehe, das schicke ich meiner Holden – dann hängt zwar wieder der Haussegen schief, aber das ist leider nicht das erste Mal bei diesem Thema…

  2. Um zu sehen, wie die Frauenwelt so funktioniert, muß man sich nur mal das folgende vorstellen:
    Männer dürften weder Parteimitglieder, geschweige denn Mandatsträger mehr sein. Vor allem würde allen Männern das Wahlrecht entzogen.
     
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    Was dann passierte, wäre nichts anderes, als jetzt schon, gedämpft durch die Präsenz der (zum teil verweichlichten, will sagen verweiblichten) Männer, feststellbar ist. Mit Deutschland geht es erst seit Einführung des Frauenwahlrechts bergab.
     
    Erst nach und mit Abschaffung des Frauenwahlrechts hat unsere Welt wieder eine Chance. Das gilt für die Welt Frauen inclusive.
    Deutschland muß wieder männlicher werden, weil wir kämpferischer werden müssen. Das Ende der verweiblichten Welt kommt so oder so.

  3. “ Mit Deutschland geht es erst seit Einführung des Frauenwahlrechts bergab.“

    Historisch betrachtet, kann dem nicht widersprochen werden. Ab 1919 begann der Niedergang. Und daran war nicht nur der Pariser Vorort schuld. Ähnliches läßt sich in der Entwicklung der Schweiz seit den 1970’er Jahren feststellen. Eigentümlich die Parallele der (sozalistischen) Entwicklung nach unten.

  4. Oh, ich bin im wahren Leben eine typische Glucke – und stolz darauf.
    In der jetzigen Debatte habe ich aber eher gluckenhafte Gefühle für die (unschluldigen) katholischen Ordensleute und Priester – samt Papst -, die allesamt unter Generalverdacht gestellt werden.
    Das, der Generalverdacht,  dient im übrigen in keinster Weise dem Aufklären und erst recht nicht dem Verhüten von Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, das gilt nicht nur für Geistliche, gleich welcher Konfession, das gilt auch für Lehrer und Erzieher.
    Wir müssen die Kinder stark machen – dazu sollten die Glucken aller Länder sich vereinen und daran arbeiten. Gockel dürfen ruhig mitmachen!

  5. Liebe Frauen, tut uns allen einen Gefallen und tobt Eure Gluckeninstinkte an Euren eigenen Kindern aus.

    Die Geburtenrate pro Frau liegt im Durchschnitt bei 1,3 Kindern in Deutschland. Da es ja nun keine 0.3 Kinder gibt, sondern nur ganze  Kinder, oder keine Kinder, scheint ein enormer Teil kinderloser Frauen ihre, soziologisch vermurksten Gluckeninstikte auf anderer Leute Kinder abzulassen.  Sie gackern vor allen Dingen in staatlichen Erziehungseinrichtungen rum, und singen mit Dreijährigen diverse Liedchen von Penis, Po und Scheide. Diesen Pseudoglucken würde ich gerne mal einen Tritt in den besungenen A…. geben.  Alleine meine Erziehung, durch ein christlich-fundamentalistisches Elternhaus, hindert mich daran.

  6. Ich habe nie daran gezweifelt, liebe Rika, dass Du Deine Gluckeninstinkte in die richtigen Bahnen zu lenken weißt. 🙂

  7. Manfred, Du beginnst den Artikel doch schon mit den Worten „Ich glaube nicht, dass ich mir  das einbilde…“
    Dem kann ich nur entgegnen: Ich glaube, dass Du Dir das einbildest.
    Mir sind nämlich bei weitem mehr ätzende und geifernde Männer aufgefallen (s. z.B. die letzte Talkshow von Anne Will, man lese auch die üblichen „Presseerzeugnisse“ – überall nur männliche Unsympathen.  Und die Küngs und Drewermanns? Sind das etwa Frauen? (Ok – das gleiche muss ich mich allerdings auch bei der durchgeknallten Ranke-Heinemann fragen. Ist das etwa eine Frau???)
    Also alles nur eine Frage der Wahrnehmung?
    Aber für die Frauenhasser unter Deinen Kommentatoren mal wieder ein gefundenes Fressen bis hin zu Träumen von der Abschaffung des Wahlrechts. Ich verwette meine Lebensversicherung (ok – die ist bald ohnehin nichts mehr wert), wenn drei „Deiner“ Frauenhasser zusammengenommen auch nur vier Kinder haben. Dann sollen sie doch mal ran an die Fortpflanzungsfront, die nörgelnden Herren der Schöpfung. Aber wahrscheinlich schlägt zuviel verbiesterte Nörgelei voll auf die Spermien, haha.
    Übrigens:  Wer von denen auch nur ein bisschen A… in der Hose hat (meinetwegen auch was, wenn er sich was darauf einbilden mag..) der soll mal lieber am nächsten Sonnabend (17.) an der Demo für Geert Wilders teilnehmen. Die Freiheit, die er verteidigt, steht letztlich auch für Kirche und Christentum.
    Ich kleines dummes Weibchen bin natürlich dabei!

  8. @Lepanto1

    Ja, der Frauenhass bei zwei Kommentatoren ist offensichtlich. Meistens sind das Männer bei denen Frauen ängstlichkeit hervorrufen. Wie die Welt war, als das Patriachart überall noch das Sagen hatte, wird dabei wohl völlig vergessen. Ich finde es peinlich, wie manche Männer ticken.


    @Hypothese

    wie heißt denn das Zeug was Sie nehmen? 😀


  9. Um bei dem Gedankenspiel zu bleiben:
    1. Was würde passieren, entzöge man den Männern das aktive und passive Wahlrecht?
    2. Was würde passieren, entzöge man den Frauen das Wahlrecht?
     
    Zu 1.: Der Untergang.
    Zu 2.: Alles käme mittelfristig wieder ins Lot. Und die zerbombten Städte haben wir Deutschen ja schonmal wieder aufgebaut.
    Noch besser wäre es, das Wahlrecht nur noch an gediente, per saldo steuerzahlende, verehelichte Männer mit wenigstens zwei Kindern zu vergeben.

  10. Frauenhaß hin, Dämlichkeit her.
     
    Frauen taugen (en gros) da nichts, wo Entscheidungen zu fällen sind. Polizeibeamte, Soldaten, Richter, Unternehmensführer. Natürlich gibt es davon Ausnahmen. Nur habe ich noch nie eine gesehen. Und eine kleine Ausnahme zur Regel machen zu wollen, ist einfach nur dämlich.
     
    Mitgliedsanteile und Wählerinnenanteile von Frauen absteigend:
    Linke, Grüne, SPD, CDU, FDP, CSU, Rep. ….. das sagt doch alles. Nach SPD und vor CDU ist übrigens der Wendepunkt: ab da mehr Männer als Frauen.
    Die Anteile an metrosexuellen Multikulti-Großstadt-Schwuchteln dürfte entsprechend sein.  Seit die CDU auf dem Pofalla/Merkel-Kurs ist, ging es darum, mehr Frauen und mehr Großstädter als Wähler anzuziehen.
    Fragen?
    Anmerkung 1: Nun ist zum Frauenhaß auch noch Schwulenhaß dazugekommen. Mist.
    Anmerkung 2: Es ist sehr weiblich, eine nüchterne Betrachtung und logische Schlußfolgerung gleich mit „Haß“ zu assoziieren …

  11. @ Lepanto:
    Zur Manipulation gehören sowohl die Manipulateure als auch die Manipulierten. Wenn ich sage, dass Frauen sich leicht vor den Karren einer Ideologie spannen lassen, dann impliziert dies, dass irgendjemand sie eingespannt haben muss; und das sind – nicht nur, aber auch – Männer, nämlich genau die von Dir genannten in den Talkshows und überhaupt in den Organen der veröffentlichten Meinung. Küng und Drewermann sind doch genau die üblichen Verdächtigen, die die Gelegenheit mit Wonne beim Schopf gepackt haben, der verhassten Kirche wieder eins auszuwischen.

    Die Frauen, von denen ich sprach, sind nicht die, die sich auf der öffentlichen Bühne bewegen, also nicht diese Bindestrichschnepfen à la Ranke-Heinemann, sondern Frauen, denen man im Alltag (nicht zuletzt im Kommentarbereich diverser Blogs) begegnet. Und auf dieser Alltagsebene sind es eben wirklich fast nur Frauen.

  12. @ Yaku:
    Was die von Dir vermutete „Ängstlichkeit“ angeht, so mag es die geben, aber sie gilt nach meiner Beobachtung weniger den Frauen als einem Rechtssystem, das in seiner maßlos übertriebenen Fürsorge für die angeblich schwächere Partei (gilt durchaus nicht nur im Familienrecht, sondern generell) die Gründung einer Familie zu einem in den Augen vieler Männer nicht mehr tragbaren Lebensrisiko macht. Männer, die durch eine Scheidung ruiniert worden sind, gibt es schließlich wie Sand am Meer; Frauen kaum. Und bevor Du jetzt wieder zickig wirst: Nein, ich gehöre nicht zu den Betroffenen, ich bin glücklich verheiratet.

  13. Um die Geschlechterfronten mal etwas aufzuweichen: bedenkt bitte, daß in unseren Medien mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur Idioten und Idiotinnen präsentiert werden. Alles andere hat ja keinen Nachrichtenwert.
    Wer zuviel GEZ-Medien konsumiert, darf sich über die verzerrte Wahrnehmung der Realität nicht wundern 🙂

  14. Manfred, es geht nicht um Zickigkeit, sondern um puren Frauenhass, der nicht akzeptabel ist. Ich möchte Männer erleben wie die reagieren würden, wenn Frau das Wort Frau  gegen das Wort Mann austauscht.  Und auch das einer hier von „Schwuchteln“ schreiben darf ohne auch nur den leisesten Widerspruch zu bekommen, frage ich: Ist das menschlich? Ist das das Verständnis eures Christentums? Ich finde es einfach nur peinlich, wie ein Mann sich hier benimmt. Wenn sich in meinem Blog ein Jude so benehmen würde, dürfte er sich einiges anhören.

  15. Ich möchte Männer erleben wie die reagieren würden, wenn Frau das Wort Frau gegen das Wort Mann austauscht.

    Das ist seit mindestens vierzig Jahren gang und gäbe, zumindest auf der politischen Linken. Wenn Du nicht merkst, dass männerfeindliche Hasspropaganda in gewissen Kreisen zum guten Ton gehört, dann kannst Du Dir Deine Political Correctness wirklich sparen! Rücksicht auf die Empfindlichkeiten von Leuten, die es schick finden, Sprüche zu klopfen oder zu akzeptieren wie „Als Gott den Mann schuf, übte sie bloß“ oder gar „Männer sind Vergewaltiger“, ist wirklich das Letzte, was Du in diesem Blog wirst erwarten können! Ich bin durchaus nicht der Meinung, dass dergleichen nicht gesagt werden darf – ich bin jeder Political Correctness und jedem Redeverbot abhold. Das muss dann aber für Alle gelten!

  16. @Yaku

    Ich möchte Männer erleben wie die reagieren würden, wenn Frau das Wort Frau  gegen das Wort Mann austauscht.

    Männerfeindlichkeit ist doch schon lange an der Tagesordnung. Die Entsolidarisierung zwischen den Geschlechtern wird uns Frauen noch mal schmerzhaft auf die Füße fallen, sehr schmerzhaft.
    Im Übrigen sind Männer und Frauen nicht gleich, daher hat man keinen analytischen Gewinn davon die Worte auszutauschen.

  17. Das besteite ich das nicht und finde das genauso schlimm wie umgekehrt, aber woher willst du wissen, dass ich das nicht bemerke?  Meinst du das eine rechtfertige das andere?

  18. So viele Worte. Und nicht ein Versuch, den ja „so offensichtlich nicht haltbaren Inhalt“ auch tatsächlich ad adsurdum zu führen. Lieber nach einem Rede- und Veröffentlichungsverbot rufen. Der Grund ist klar. Die geistige  Verwandtschaft auch. Danke für dieses Indiz. Was nicht sein darf, darf man auch nicht aussprechen? Ein Schelm, wer Weibliches dahinter vermutet?
    Ach Nachtigall, ick hör dir sogar noch zu so später Stunde trällern.
    Daß meine Vermutungen und die etwas auf den spitzen Punkt gebrachten Aussagen zutreffen, bezweifle ich keine Sekunde.
     
    @ Monalisa
    Ich glaube, Sie brauchen sich über die Entsolidarisierung der Geschlechter keine allzugroße Sorgen zu machen. Das, was einige wenige Frauen sich an Frechheiten erlauben, wird in den relevanten Beziehungen zwischen Männern und Frauen, nämlich den privaten, kaum eine Rolle spielen. Daß es sich politisch aber drehen wird, halte ich für unausweichlich. Denn es sind die Männer, die den Frauen erstmalig in der Geschichte soviel Platz eingeräumt haben. Da es offensichtlich nicht funktioniert, werden es die Männer auch wieder korrigieren. Hoffentlich peu a peu und nciht erst, wenn es zu spät ist.
    Es ist nur die Frage, ob es sich bereits um Moslems oder noch um den guten alten Mittelgermanen handeln wird. Diese Entscheidung können Sie wesentlich mitbeeinflussen.
     
    Den Alt-Christen möchte ich zurufen: Mit Feindesliebe kommt ihr nicht weiter im Kampf mit einer reinen Eroberungs- und Kriegsreligion! Wollt ihr gewinnen, also überleben, so müßt ihr unausweichlich moslemischer werden, will sagen kriegerischer, archaischer.

  19. Sollte es jemals wieder zu einem Patriachat kommen, was der Liebe Gott beschleunigen möge, bedeutet dies natürlich wieder bessere Zeiten. Zumindest für Männer. Das dürften sich aber die Frauen dann weitestgehend selbst zuzuschreiben haben.

  20. @ Yaku:

    Hier sind nur Formatierungssymbole angekommen, aber kein Text. Falls Du etwas schreiben wolltest, musst Du es leider noch einmal einstellen.

  21. Hallo Tape!
    Nix is mit meiner Lebensversicherung: Du hast Dich ja nicht als „mmp“  = misogyner Miesepampel geoutet und was von besseren Zeiten, als es das Wahlrecht für Frauen noch nicht gab, geschwafelt (Wenn die mmps zwischen dem Wahlrecht für Frauen und dem Niedergang der europäischen Zivilisation einen Kausalzusammenhang sehen, dann kann ich genauso gut einen Kausalzusammenhang herstellen zwischen dem Frauenwahlrecht und dem Aufschwung von Technologie und Wissenschaft im 20. Jahrhundert. Ganz abgesehen davon, was wohl den Niedergang Roms oder Byzanz‘ verursacht hat: das Frauenwahlrecht etwa???)
    Abgesehen davon beglückwünsche ich Dich zu Deinen Kindern! Die besten Männer sind eben gute Väter, davon bin ich fest überzeugt hat. Und wer Söhne und Töchter hat, der kann eigentlich nicht zum Frauen- oder zum Männerhasser werden.
    Liebe Grüße und alle Gute für Dich und die Deinen (leider ohne meine Lebensversicherung)
    Lepanto1

  22. Wenn die maennlich gepraegte Gesellschaft soviel besser ist als eine Gesellschaft, die Gleichberechtigung anstrebt (gut in manchen Bereichen werden Maenner inzwischen benachteiligt, in anderen womoeglich immer noch Frauen), dann muesste sich doch in der muslimischen Welt so manches nachahmenswerte Beispiel finden…
     
     

  23. Die Tuerkei zum Beispiel ist auf gutem Weg:

    The AKP indeed promoted reforms, pro-business and pro-EU policies after coming to power. However, soon the party’s transformation appeared to be a cynical one. The AKP began to undermine the liberal values it supposedly stood for. For instance, it began to hire top bureaucrats from an exclusive pool of practicing, religious conservatives. Concurrently, the percentage of women in executive positions in government dropped. In years past, Turkish women served as chief justice, prime minister, and ministers of the Interior and Foreign Affairs. Some 30 percent of Turkey’s doctors and 33 percent of its lawyers are women. Yet under the AKP, women are largely excluded from decision-making positions in government: there is not a single woman among the 19 ministerial undersecretaries appointed by the AKP. Moreover, whereas in 1994, the percentage of women in executive positions in government was 15.1 percent, according to IRIS, an Ankara-based women’s rights group, today this statistic is at 11.8 percent.

  24. Wenn die maennlich gepraegte Gesellschaft soviel besser ist als eine Gesellschaft, die Gleichberechtigung anstrebt (gut in manchen Bereichen werden Maenner inzwischen benachteiligt, in anderen womoeglich immer noch Frauen), dann muesste sich doch in der muslimischen Welt so manches nachahmenswerte Beispiel finden…

    Dieser Einwand dürfte unwiderlegbar sein, und im Gegensatz zu manchem Kommentator bin ich auch nicht für die Abschaffung des Frauenwahlrechts oder Ähnliches. Wogegen ich mich aber wende, ist die Dominanz femininer Leitbilder und die pantoffelheldenhafte Akzeptanz dieser Leitbilder auch unter Männern. So viel Eier muss man schon haben, auch mal zu sagen: Mädels, so geht’s nicht!

  25. „Und die zerbombten Städte haben wir Deutschen ja schonmal wieder aufgebaut.“
    Ja, ihr tapferen teutonischen Männer, habt ihr doch damals Kopftücher übergestülpt und Trümmermänner gespielt. 😀

    „Ach Nachtigall, ick hör dir sogar noch zu so später Stunde trällern.“
    Hm, ich auch. Ein Arzt ruft schon so laut nach dir.
    Es wundert mich weniger, dass manche deutsche Männer bei deutschen Frauen etwas zum abgewöhnen sind.
    Kuss uchta!

  26. ##Wogegen ich mich aber wende, ist die Dominanz femininer Leitbilder und die pantoffelheldenhafte Akzeptanz dieser Leitbilder auch unter Männern. So viel Eier muss man schon haben, auch mal zu sagen: Mädels, so geht’s nicht!##
     
    So wie diese Männchen hier?  🙂
    (unbedingt auch die Kommentare lesen; wenn die SchreiberInnen der taz wenigstens halb so intelligent wären, wie die Mehrzahl der Kommentatoren, dann könnte es auch in diesem Blättchen ab und an etwas lesenswertes geben)
    http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/nicht-laenger-machos-sein-muessen/
     
    Mal ein Kommentarzitat als Kostprobe:
    Peinliches political-correctness-Gesülze der Gutmenschenfraktion bezüglich Mann sein in dieser Gesellschaft in der 10000. Auflage und ungefähr so innovativ, wie Toastbrot mit Marmelade, mit dem Unterschied, dass das besser schmeckt. Es wird ein etwas schusseliges, unzulängliches, männliches Wesen dargestellt, dem geholfen werden muss, sich in dieser „modernen“ feminisierten Welt zurechtzufinden. Das Ganze noch garniert mit ein bisschen „Der Krieg /die Krise / die Umweltzerstörung ist männlich“, fertig ist der Bessermenscheneintopf für den politisch korrekten taz-Leser, den er dann bei Bedarf im Freundes/Bekanntenkreis wiederkäuen darf, um zu zeigen, wie fortschrittlich-schlau man(n) ist. Die aufgestellten Thesen im dem Text sind durch die Bank nachweislich falsch. Nur ein Beispiel:
    „Denn das Interesse am Maschinenbau ist nicht angeboren.“
    Nachweislich genau das Gegenteil ist richtig. Aber wiss. Erkenntnisse bzw. Offensichtlichkeiten haben keine Chance gegen eine jahrzehntelange feministische Gehirnwäsche per Gender-PR in den Medien.

  27. @ Lepanto1
     
    Nett geschrieben, vielen dank. Viel Glück mit deiner LV. (falls diese noch eine lange Laufzeit hat, würde ich sie mir sofort auszahlen lassen, zumindest aber beitragsfrei stellen; das geht mMn höchstens  noch 10 Jahre gut…)

  28. Ist ein neuer Aspekt inhaltlicher Art hinzugekommen, auf den ich eingehen müßte? Wenn ja, dann habe ich den unter all dem Gesülze, kindergartenähnliche Beleidigungsversuche, übersehen.
     
    Zu einem rhetorischen Punkt (von „Schula“) kann man ja anmerken, daß die deutschen Männer die Städte wiederaufgebaut haben, während die Frauen, die Baustoffe aus den Trümmern gewannen. Keine der Aufgaben ist mehr oder weniger wert. Bemreknswert ist nur, wie Sie dies vertauschen.
    Die wenigen Männer, die den Krieg gegen eine 50-100fache Übermacht durchstanden haben, haben nach dem Krieg direkt wieder angepackt und phasenweise das reichste und technisch innovativste Land der Welt aufgebaut. Aus nichts – außer ihren Händen, Gehirnen und einem starken Willen!
    Viele mutige Männer sind wohl in riesiger Zahl gefallen, bspw. 3/4 aller U-Bootfahrer. Nichts hat Deutschland so sehr mental nachhaltig zerstört, wie dieser fehlende Fels in Brandung: Eine große Anzahl kämpferischer deutscher Männer; vor allem in der Erziehung. Den Rest hat die Reeducation weitgehend entmannt.
     
    Ob Frauen tatächlich vom Deutschen nicht angezogen werden, widerspricht meinen Beobachtungen diametral. Aber vielleicht haben Sie ja recht – für sich. Gewöhnen Sie sich den Deutschen ruhig ab. Ihre Sache. Oder angeln Sie sich einen Metrosexuellen. Oder oder oder oder. Ist mir gleich. – Versuchen Sie es doch mal mit Argumenten, statt mit persönlichen Anwürfen. Oder bringen Sie die zwei Gehirnhälften nicht sauber auseinander?  – Das klappt bei mir einigermaßen. Ich mag das Weibliche sehr gerne – rechte Gehirnhäfte. Frauen wählen reden und handeln überwiegend gutmnenschlich-links. Das hat das alte Deutschland (wie auch bspw. Frankreich und England) völlig zerstört. Es sind von fremden Menschenmassen überlaufene gebilde geworden. Notwenige Maßnahmen werden nicht getroffen. 50% Wahlbeteiligte, die nicht in der Lage sind, sachlich Notwendigem aufgrund ihres aktuellen Gefühlslebens, bspw. Mitleid oder den berechtigten Wunsch nach Frieden, den Vorrang zu geben, behindern nun mal die notwendige Härte. Sie glauben doch nicht im Ernst, daß es bei rein männlicher Wählerschaft noch ein Asylrecht gäbe? – Linke Gehirnhälte.
    Also obwohl ich das Weibliche sehr mag, weiß ich, daß man dem Weiblichen in der Politik, besser in der Machtpolitik, keinen Raum geben darf, wenn man langfristig souverän und selbstbestimmt bleiben will. Das Letztere kann ich vom ersteren trennen. Ganz einfach: Privat vs. politisch; linke vs. rechte Gehirnhälfte.
    Es ist nun Illusion zu glauben, daß Sie das wirklich eigenständig nachvollziehen könnten, dazu müßten Sie halt ihre Nervenverbindungen der beiden Gehirnhälften drastisch reduzieren. Aber vielleicht wird es ihnen bewußt. Das ist wenigsten möglich und schon ein großer Fortschritt.

  29. Es ist eine irrige Vorstellung, dass bei Frauen und Maennern die weiblichen bzw. maennlichen Eigenschaften jeweils 100% rein vorkaemen.  Allen Menschen, die zwei X Chromosomen besitzen, die Faehigkeit zum rationalen Denken abzusprechen, ist genauso hirnrissig wie davon auszugehen, dass Maenner keine Emotionen haben koennten.
    Eine erfolgreiche Gesellschaft braucht beides, jeweils im angemessenen Kontext. Ein reifer, erwachsener Mensch kann einschaetzen, was wohin passt.
    Das  Problem sind doch nicht Frauen! Ich stelle schon seit einer Weile eine zunehmende Infantilisierung der Menschen fest. Das Kleinkind (maennlich und weiblich),  das seine rationale Denkfaehigkeit noch nicht entwickeln konnte, muss notgedrungen emotional reagieren. Dem Glucken- (Nanny/Gouvernanten/Mammi-) Staat ist es deswegen ein Anliegen, moeglichst zu verhindern, dass Menschen je wirklich reif und verantwortlich werden. Das Bildungssystem ermuntert ja auch nicht gerade zum selbstaendigen, rationalen Denken, sondern zum Opportunismus durch Denkverbote und Gruppenwaerme.
    Und wie ShrinkWrapped immer wieder betont: In Zeiten von Stress neigen einzelne Menschen (unabhaengig vom Geschlecht) und ganze Gesellschaften zur Regression. Ich empfehle auch die Lektuere von Dr. Sanity, wie sich die Stellung der Frau in der Gesellschaft auf ihre Rolle als Mutter auswirkt und welche Pathologien daher in muslimischen Gesellschaft vorkommen…
    Das Niveau dieser Diskussion koennte um einiges steigen, wenn nicht den persoenlichen Ressentiments freien Lauf gelassen wird. (Was auch kein allzu rationales Verhalten darstellt, auch wenn „Haerte“ damit natuerlich unter Beweis gestellt werden kann.)
     
     
     
     

  30. Ach ja, die Stellung des Mannes in der Gesellschaft hat natuerlich auch Auswirkungen auf die Vaterrolle, und natuerlich gibt es auch da Pathologien. Dieses Buch habe ich zwar nicht gelesen, aber diveres US-amerikanische Essays zum fehlenden Vater in den innerstaedtischen, schwarzen Armutsvierteln.
     

  31. In allem (!) volle Zustimmung. Da, wo ich es nicht selbst weiß, vermute ich, daß Sie richtig liegen.
    Dennoch: Ich habe nie behauptet, daß „die“ Frauen ein oder das Problem sein. Aus meiner Sicht sind es die fehlenden Männer und (wie sie richtigt beurteilen) vor allem deren fehlende Männlichkeit, Härte. Das ist die conditio sine qua non. Der Rest bloß die Folge. Es fehlt die „virtu“! Die Wehrhaftigkeit, geistig wie körperlich, wie mental.
    Und natürlich: Zu Zeiten fehlenden Frauenwahlrechts in der Welt war die Staatenwelt friedlicher. – Heute sind wir Deutschen und mit uns die ganze westliche Welt verweichlicht bzw. verweiblicht. das wird zumindest in Kontinentaleuropa seine katastrophalen kriegsähnlichen Konsequenzen haben. Leidtragende werden alle sein. Die erschlagenen Männer, wie die vergewaltigten Frauen. Auf diesem Wege sind wir bereits viel weiter fortgeschritten, als die meisten sich das vorstellen können. Ich verweise hier auf Martin van Creveld.
     
    Im Übrigen kann man getrost auf die Studien der israelischen Armee verweisen, die ich leider nicht zitieren kann. Z.B.: Daß die Polizei nicht durchgreift, liegt schlicht daran, daß sie nicht mehr durchgreifen können. Das Personal, was dazu befähigt ist, ist anteilig sehr gering, keine 20%; wegen des hohen Frauenanteils ebenso, wie wegen der Auswahlkriterien unter den Männern.
     
    Meine „Rede“ war nicht in erster Linie an die weibliche Welt gerichtet, sondern an die männliche, nämlich sich der Tatsache zu erinnern, daß sie ALLEINE über das Schicksal bestimmt. Wenn sie es aus der Hand gebt, bestimmt das Schicksal über sie. Und mit ihnen über die Frauenwelt. Und was das beides heißt, haben Millionen Konflikte milliardenmal gezeigt. Besser man erinnert sich beizeiten daran.
    Wenn es zu spät ist, ist es nämlich zu spät.

  32. „Viele mutige Männer sind wohl in riesiger Zahl gefallen, bspw. 3/4 aller U-Bootfahrer. Nichts hat Deutschland so sehr mental nachhaltig zerstört, wie dieser fehlende Fels in Brandung: Eine große Anzahl kämpferischer deutscher Männer; vor allem in der Erziehung. Den Rest hat die Reeducation weitgehend entmannt.“
    In der Aufzählung fehlen eigentlich noch die tapferen deutschen SS-Männer, die auch einen Teil meiner Familie ausgerottet haben.
    Sie kommen mir vor wie ein Altnazi, der die Tugenden der Nazis hochhält und am liebsten Kinder im Sinne Hitlers erziehen will:  „Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, flink wie Windhunde.“ Merken Sie eigentlich noch was Sie hier von sich geben?

  33. Ich halte die TUGEND der „virtu“ hoch, der Wehrhaftigkeit, der Männlichkeit, der Tapferkeit. (Das habe ich aus den Werken des Uraltnazis Niccolo Machiavelli abgeschrieben, der es wieder von den Nochururälternazis Titus Livius und Tacitus abgeschrieben hat, die es wiederum von den „Urultranazis“, den Griechen, noch schlimmer, den Lakedaimoniern, haben. Und die wahrscheinlich von den Ägyptern. Oder so ähnlich. ) Wo ist das Problem?
    Und zur Waffen-SS hat Helmut Schmidt alles Notwendige gesagt. Genau in diesem Zusammenhang.
     
     
    Und zu Ihrem Zitat Adolf Hitlers, Rede vom 14. September 1935. Das lautet Korrekt: „[…] der deutsche Junge der Zukunft muß schlank und rank sein, flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Krupp-Stahl. Wir müssen einen neuen Menschen erziehen, auf daß unser Volk nicht an den Degenerationserscheinungen der Zeit zugrunde geht.” (Vgl. „Offizieller Bericht über den Verlauf des Reichsparteitages mit sämtlichen Kongressreden“, München 1935, S. 183; zit. nach „http://de.wikipedia.org/wiki/Herrenrasse“.)
    Haben Sie etwas dagegen, daß man sich „fit“ hält?  Meinen Sie, die Hagana hat sich ihre neue alte Heimat fettgefressen vor dem Fernsehgerät erkämpft?
    Haben Sie den Eindruck, der Frontstaat Israel verteidigt sich mit laschen, verweichlichten Metrosexuellen oder mit der besten Armee der Welt, deren Soldaten fit sind, wie nirgends sonst?
     
    Wollen Sie einem Deutschen das Recht auf persönliche wie nationele Selbstverteidigung verwehren? Mit welcher Dreistigkeit?
     
    Und? Kommt da noch was? Oder reicht es wieder nur, um auf der perönlichen Ebene zu arbeiten? Argumente?
    Dieses nette Geplaudere ist leider völlig sinnlos und bringt keinem etwas.
     

  34. @Hypothese

    Ich glaube, Sie brauchen sich über die Entsolidarisierung der Geschlechter keine allzugroße Sorgen zu machen. Das, was einige wenige Frauen sich an Frechheiten erlauben, wird in den relevanten Beziehungen zwischen Männern und Frauen, nämlich den privaten, kaum eine Rolle spielen.

    Aber der Rückzug der Männer zeigt sich doch schon so deutlich. Schauen Sie sich die entsprechenden Statistiken an. In Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt kommt gerade mal jedes dritte Kind in einer Ehe zur Welt!
    Je ärger Frauen sich als kooperative und verlässliche Partnerinnen disqualifizieren (was der Fall ist, wenn zwei Drittel der Scheidungen von den Frauen eingereicht werden und das Hauptsorgerecht ihnen dabei so gut wie immer zufällt), desto weniger werden Männer in sie investieren und das heißt auch: in eine gemeinsame Familie investieren.
    Die Folgen sind u.a. Armut, Abhängigkeit vom Staat, schlecht erzogenen Söhne und Töchter, und Männer, die ihre Leben sinnlos vertun, obwohl sie mehrheitlich sicherlich bereit wären, für eine Frau, die sich ihren Respekt erworben hat, Opfer zu bringen.
    Männer sind nicht nur erfinderisch, unternehmerisch, wettbewerbsorientiert, weil sie damit Frauen beeindrucken und halten können und ihren Kindern eine Zukunft sichern, aber doch vor allem deswegen oder irre ich mich?
    Frauen gestalten ihr Liebesleben mittlerweile  so wankelmütig und kurzsichtig, dass  Männern die traditionellen Wege, die einmal Anerkennung und Erfolg garantierten, zunehmend sinnlos erscheinen müssen.  Verlust von ökonomischem und kreativem Drive sind u.a. die Folge.
     

  35. Ach so, die Nazis haben sich nur selbstverteidigt und der Spruch Hitlers war nur eine Aufforderung sich fit zu halten und nicht etwa deswegen um Nationalsozialisten heranzuziehen und diese für die kommenden Kriege  zu instrumentalisieren? Das ist Ihr „Argument“? Gehts noch? Die Hagana und heute die IDF erzieht Jugendliche ganz sicher nicht zu willfährigen Maschinen heran. Der Vergleich an sich ist schon eine Bodenlosigkeit. Lenken Sie bitte auch noch  so offensichtlich dreist ab.
    Nein, Sie merken tatsächlich nicht, in welchen Fahrwassern Sie herumwühlen. Ihre Dreistigkeit ist wahrlich unüberbietbar. Positive Werbung für diesen Blog macht Ihresgleichen ganz sicher nicht.
     

  36. @ Monalisa
    Sie sprechen zu recht das Scheidungsrecht und die Scheidungsrechtsprechung an. Diese Auswirkungen sind tatsächlich nicht zu hoch einzuschätzen. Ähnliches gilt für die ewigen Ausbildungszeiten und die steuer- und abgabenrechtliche Benachteiliging von Ehe und Kindern. Ich gehe hier übrigens von VORSATZ in der politik aus. Es ist meines Erachtens von einigen beabsichtigt, diese weiche EIN-KIND-POLITIK fortzusetzen. Es wäre zu einfach, dieses zu ändern, daß es fahrlässig kaum zu bewerkstelligen ist. Es ist Vorsatz.
    Das Menschen ihr staatsgegebenes Recht ausnutzen, ist allerding „normal“.
    Die Konsequenzen werden drastisch sein. Ob selbstbestimmt (in der Not) oder die Not selbst.
     

  37. Sie messen schön und soo süüüß mit zweierlei Maß, daß Sie mir schon fast sympathisch sind.
     
    Wenn Deutsche  ihr Volk fit halten wollen ist dies „böse“.
    Wenn es andere Völker sich genauso fit halten wollen, ist natürlich etwas „völlig anderes“, „nicht zu vergleichen“, „eine Bodenlosigkeit“!
     
    Wie nett. Nur ernst nehmen kann man das nicht. Die IDF braucht KÄMPFER. Die Nazis auch. Die Bundesrepublik auch.

  38. Positive Werbung für diesen Blog macht Ihresgleichen ganz sicher nicht.

    Das mag sein, Schula, aber Sie auch nicht.

    (Ganz nebenbei gesagt, haben die Nazis ihre Leute zu allem möglichen, aber ganz bestimmt nicht zu Maschinen erzogen.)

  39. Hypothese

    Im Übrigen kann man getrost auf die Studien der israelischen Armee verweisen, die ich leider nicht zitieren kann.

    Ich glaube, da sind Sie falsch informiert. Schon die Vorformen der IDF rekrutierten auch die Frauen, so dass von einem Niedergang des Maenneranteils nicht die Rede sein kann. Es ist also unmoeglich eine negative Tendenz bei steigendem Frauenanteil zu beobachten. Die IDF hat einen guten Ruf, habe ich mir sagen lassen…

  40. Und auch für Hypothese gilt (da ich das vorhin vergessen hatte): Bitte einen Gang zurückschalten und nicht persönlich werden!

  41. Liebe Ruth,
     
    ich bin da allerbestens informiert und in diesem „Bereich“ recht erfahren. Die Studien dazu habe ich gelesen. In der Bundeswehr-/Ministeriumsführung scheint man sie allerdings zu ignorieren., obwohl sie eine klare Sprache sprechen.
    In den IDF gibt es während der Operationen KEINE Frauen in den Teileinheiten/Einheiten/Verbänden, wenn sie planmäßig Feindkontakt haben sollen. Nur in der Ausbildung und in Manövern/Übungen wird gemischt.
     
     
    Gleiches gilt für alle Kommandoverbände der Armeen dieser Welt.
     
     
    Gründe:
    1. Eine herrvorragende Frau kommt nur an schlechtesten Männer heran.
    2. Männer kämpfen deutlich schlechter, wenn Frauen dabei sind, um so mehr umso schlechter. (=Niedergang der Männer!)
     
    Das bestätigen auch amerikanische studien. In der Bundeswehr darf darüber nicht geredet werden.

  42. Gerne!
     
    Wenn „Schula“ sich der persönlichen Anwürfe enthalten hätte, wären die Posts allerding leer gewesen. Und das wäre doch schade um das Anschauungsmaterial.
     
    So stereotypes Denken ist ja schon fast selten geworden.

  43. In den USA werden vielleicht bald sämtliche U-Boote umkonstruiert, um schwangere Soldatinnen vor Gesundheitsrisiken zu schützen. Geht es noch bekloppter???
    Was haben Frauen auf einem U-Boot zu suchen und erst recht schwangere Frauen im Gefecht?
    Die sagenhafte PC-Prosa in diesem Artikel aus der Washington Times darüber ist mehr als einmal unfreiwillig komisch.
    http://www.washingtontimes.com/news/2010/apr/05/navy-faces-health-issues-for-women-in-submarines/?page=2

  44. Im Übrigen sind diese „Altnazi“-Anwürfe ganz schön dicke, …
     
    Aber ich nutze das mal, um noch etwas deutlicher zu machen, daß ich über dieses Stöckchen niemals springen werde. In meinen Augen hieße das Verrat an meinen Vorfahren. Daher kann mich das Wort „Nazi“ ob „alt“ oder nicht, nicht beleidigen. Ich glaube, die inflationäre Verwendung zeigt Linien und Reflexe auf, die man besser überwinden würde – in beiderseitigem Interesse. Wegen mir mag es ernstgemeinten und interessegeleiteten „Frieden“ geben und gibt ihn auch. Ob es ein „Shalom“ geben wird, bezweifle ich. Ich verstehe es sogar, nur für sinnvoll halte ich es nicht.
     
    Grundlage für ein Shalom/Frieden kann NUR sein, daß man im Mindesten dem anderen seine Geschichte, seine Nation, seine Existenz nicht rauben, nicht zerstören will. Heute.

  45. Norwegen hat mit dem Schwachsinn (Frauen auf U-Booten) angefangen.
     
     
    Im Übrigen: Das ist Obama, Baby!

  46. Sie sprechen doch immer wieder Stereotypen an. Die bösen Frauen und das ach so tolle Männerbild, was Sie propagieren. Das Problem sind Machomänner wie Sie, die ein Männerbild pflegen, daß es einem übel wird und extremistische Frauenrechtlerinnen.  Beide ähneln sich in ihren Ansichten und Argumenten über den jeweils anderen sehr und beide sind mir ein Greuel.
    Ich habe nichts gegen fit halten, tue ich auch (drei bis viermal die Woche), aber wenn Sie ein Männerideal für gut heißen, was schon bei den Nazis propagiert und mißbraucht wurde, und im übrigen bis in die 60er Jahre galt, stimmt etwas grundsätzliches nicht. Sie idealisieren diese Zeit, aber wenn das hier niemand bemerkt, sagt das auch schon sehr viel.
    Ich will auch niemanden Geschichte zerstören, aber zur Aufarbeitung, was immer wieder Deutsche für sich in Anspruch nehmen, aber was man leider  nie in Situationen bemerkt, wenn z.B. Juden in Deutschland wieder Angst haben müssen, sich als Juden zu zeigen, gehört auch zu realisieren, was das Männerideal der Nazizeit war und wozu es mißbraucht wurde. Das ist kein Verrat, sondern ernsthaftes Auseinandersetzen mit der Geschichte seines eigenen Volkes. Den Typus des deutschen Nationalsozialisten benötigt kein Land.

     
    @Monalisa
     
    Schwangere haben natürlich nichts in einem Gefecht zu suchen. Aber Frauen sind genauso gut oder schlecht wie Männer beim Militär. Israel zeigt dies jeden Tag vorbildlich. Davon können sich die westlichen Staaten noch einiges abgucken. Ohne Frauen in der IDF wäre Israel noch viel gefährdeter als es eh schon ist.

  47. „Es ist also unmoeglich eine negative Tendenz bei steigendem Frauenanteil zu beobachten.“
     
    Ist es auch nicht, Ruth. Das zeigt die Geschichte der IDF.

  48. Eigentlich spraeche einiges dafuer, bereits die Nazizeit als die Pathologie einer vaterlosen Gesellschaft einzuordnen. Schliesslich kamen laengst nicht alle Maenner aus dem 1. Weltkrieg zurueck und die Ueberlebenden waren oft koerperlich und seelich versehrt. Sebastian Haffner schildert in seiner „Geschichte eines Deutschen“ anschaulich und mich ueberzeugend, wie die galoppierende Inflation in der Weimarer Republik der vaeterlichen Autoritaet den letzten Rest gab.
    Die Nazibewegung samt ihrem Maennlichkeitswahn hatte von Anfang an deutlich destruktive und selbstzerstoererische Stroemungen. Tatsaechlich hat sie es ja auch innerhalb von wenigen Jahren geschafft, Deutschland in einen Untergang zu treiben, der ohne den schon beginnenden Kalten Krieg noch um einiges haerter haette ausfallen koennen.
     

  49. Hypothese,
    dass die Maedchen bei der IDF nach Moeglichkeit keinen Feindkontakt haben, trifft zu. Das hat aber in erster Linie andere Gruende, als die von Ihnen behaupteten.  Im uebrigen konnte sich der Yishuv im Unabhaengigkeitskrieg diesen Luxus nicht leisten. Damals haben sich auch die Frauen unmittelbar am Kampf beteiligt. Ohne sie waere so mancher Kibbutz gefallen oder viel frueher gefallen.  Die Frauen und Maenner von Yad Mordechai hielten die aegyptische Armee lange genug auf, so dass sie nicht mehr nach Tel Aviv vordringen konnte. Nur so ein kleines Beispiel mit Lokalkolorit.
    Die IDF setzt, wo es moeglich ist, die Geschlechter so ein, dass die jeweiligen Vorteile optimal zur Geltung kommen. Maedchen steuern die unbemannten Drohnen ueber dem Gazastreifen. Auch ohne direkten Feindkontakt ist das eine anspruchsvolle Aufgabe. In der heutigen Zeit fragt sich auch, inwieweit der direkte Kontakt mit dem Feind ueberhaupt zentral ist. Ich habe den Eindruck, dass Sie etwas veralteten Vorstellungen nachhaengen.

  50. Aber zur Aufarbeitung, was immer wieder Deutsche für sich in Anspruch nehmen, … gehört auch zu realisieren, was das Männerideal der Nazizeit war und wozu es mißbraucht wurde.

    Das Männerideal der Nazizeit unterschied sich nicht grundlegend von dem, was zu allen Zeiten Männerideal gewesen war. Bloß die Tatsache, dass es auch von den Nazis propagiert wurde, diente speziell ab 1968 als willkomener Vorwand, Männlichkeit per se unter – wie heißt es doch neudeutsch? – Generalverdacht zu stellen.
    (Ein „Generalverdacht“ ist definitionsgemäß das, was man gegen Moslems, Ausländer, Schwarze, Frauen, Homosexuelle und Hartz IV-Empfänger keinesfalls hegen darf, wohl aber gegen Christen, Deutsche, Weiße, Männer, Heterosexuelle und Reiche).

    Im übrigen glaube ich nicht, dass Hypothese für sich jene Sorte „Aufarbeitung“ in Anspruch nehmen würde, die in ihrer Oberflächlichkeit und Deutschfeindlichkeit hierzulande Standard ist.

    Sie idealisieren diese Zeit, aber wenn das hier niemand bemerkt, sagt das auch schon sehr viel.

    Ja? Was denn?

  51. Manfred,

    Das Männerideal der Nazizeit unterschied sich nicht grundlegend von dem, was zu allen Zeiten Männerideal gewesen war.

    Davon bin ich nicht restlos ueberzeugt. Ich denke daran, dass die Nazis zwar einerseits die Familie propagierten, sie aber gleichzeitig aushoehlten, indem sie die Kinder in staatlich gelenkten Peer-Gruppen der Familie entzogen. Durch die Aufforderung zur Denunziation auch von Familienmitgliedern haben die Nazis das klare Signal gesetzt, dass im Zweifelsfall die Nazibewegung Vorrang hat.
    Wie es sich mit dem Maennlichkeitsideal verhaelt, muesste ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Mit Sicherheit haben die Nazis – wie jedes System mit totalitaeren Bestrebungen – gegen Eigenverantwortung erzogen. Der ideale Nazi waere ein von seinem Vater abhaengiger Sohn gewesen, mit Hitler als Vaterfigur.
     

  52. Ich habe weder etwas gegen Männlichkeit (es kommt natürlich darauf an, was Sie unter Männlichkeit verstehen),  sondern ausschließlich (und das habe ich nun oft genug betont) gegen ein Männerbild was sich am männlichen Nazivorbild orientiert, was ganz sicher nicht in der perfekt und perfiden Art vorher so existierte. Mit einem Generalverdacht hat das nichts zu tun, auch wenn Sie das hier unterstellen.
     
    „Die Nazibewegung samt ihrem Maennlichkeitswahn hatte von Anfang an deutlich destruktive und selbstzerstoererische Stroemungen. Tatsaechlich hat sie es ja auch innerhalb von wenigen Jahren geschafft, Deutschland in einen Untergang zu treiben, der ohne den schon beginnenden Kalten Krieg noch um einiges haerter haette ausfallen koennen.“
     
    Ruth, du hast es auf den Punkt gebracht.
    Gut Schabbes.

  53. Eigentlich spraeche einiges dafuer, bereits die Nazizeit als die Pathologie einer vaterlosen Gesellschaft einzuordnen. Schliesslich kamen laengst nicht alle Maenner aus dem 1. Weltkrieg zurueck und die Ueberlebenden waren oft koerperlich und seelich versehrt. Sebastian Haffner schildert in seiner “Geschichte eines Deutschen” anschaulich und mich ueberzeugend, wie die galoppierende Inflation in der Weimarer Republik der vaeterlichen Autoritaet den letzten Rest gab.

    Das stimmt, und der Nationalsozialismus hatte den Charakter einer Rebellion gegen die Welt der Eltern; also nicht nur gegen die Republik, sondern auch gegen die Schatten des Kaiserreichs. Der durchschnittliche Nazi war – quer durch die Nazihierarchie – ein Typ, der Konventionen hasste. Ich kann allerdings nicht erkennen, dass zwischen der vaterlosen Gesellschaft und dem, was Du „Männlichkeitswahn“ nennst, ein positiver Zusammenhang besteht; sonst hätte sich dieser doch nach dem Zweiten Weltkrieg erst recht zeigen müssen.

  54. „Ich will auch niemanden Geschichte zerstören, aber zur Aufarbeitung, was immer wieder Deutsche für sich in Anspruch nehmen, aber was man leider  nie in Situationen bemerkt, wenn z.B. Juden in Deutschland wieder Angst haben müssen, sich als Juden zu zeigen, gehört auch zu realisieren, was das Männerideal der Nazizeit war und wozu es mißbraucht wurde.“
     
    1. Können Sie „aufarbeiten“ mal definieren?
     
    2. Und wo ist das was die meisten „Aufarbeitung“ nennen, etwas anderes als Nationenzerstörung?
     
    3. Kennen Sie einen Juden, der in Deutschland Angst hat, sich als solcher zu zeigen? Und wovor fürchten die sich dann? Vor Leuten wie mir? Das ist ja lachhaft.
     
    4. In keinem Land der Welt geht es einem Juden so gut, wie hier. Die stehen – von mir aus sogar zu recht – unter Artenschutz. Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen? Dann leben Sie wohl nicht hier?
     
    5. Also wenn ich Jude in Deutschland wär‘, würde ich mich vor nichts und niemanden fürchten. Und für die paar Moslems gibt es Mittel. Ob legal oder illegal, ist da gleich. Sollte man es gebrauchen müssen, spielt das kaum eine Rolle. Und eine Bedrohung geht nur von dort aus.
     
    6. Ich glaube, daß die Nationalsozialisten ein Männerideal gebraucht haben, das Jahrtausende alt ist. Und damit hatten sie einfach recht!
    Es ist ein- und dasselbe Männerbild, wie das Machiavellis oder der Spartaner oder eines jeden Kommandosoldaten heute. Oder eben meines. (Oder das der Inkas, der Ägypter, der Sowjetunion, der Amerikaner.) Es ist vollidentisch.
     
    5. Ich behaupte, Sie wissen weder aus eigener Anschauung, noch von Erzählungen, noch aus der Theorie irgendetwas über die IDF, was über Platitüden hinausgeht. Ich vermute mal, Sie kennen auch niemanden, der dort gedient hat. Und nicht nur das unterscheidet uns maßgeblich. Ich habe – nicht sonderlich zufällig – einen kleinen Haufen IDF-Offiziere (und Offiziösen) kennengelernt.
     
    6. Zum Abschluß sei angefügt, daß ich mit jeder Faser ein 100%iger Deutscher bin, und jede Mikrosekunde der deutschen Geschichte als die meine bejahe und ich mir eher die Zunge abbeißen werde, als irgendetwas schlechtes darüber zu sagen.
    Aber das haben Sie ja wohl auch so schon gemerkt.
     
    Und sollten Sie mich nun offen als Nazi „beschimpfen“ wollen, nur zu. Wie gesagt, ich werte das eher als Auszeichnung.

  55. Mit Sicherheit haben die Nazis – wie jedes System mit totalitaeren Bestrebungen – gegen Eigenverantwortung erzogen. Der ideale Nazi waere ein von seinem Vater abhaengiger Sohn gewesen, mit Hitler als Vaterfigur.

    Das stimmt so nicht. In allen NS-Organisationen, die in irgendeiner Form einen Erziehungsauftrag hatten, galt Eigeninitiative als höchste Tugend; da konnte man sich schon einmal über Befehle hinwegsetzen, wenn es der Sache diente; was auch der Grund dafür ist, warum es hinter den Kulissen der NS-Herrschaft oft drunter und drüber ging.

    Der totalitäre Charakter des Systems zeigte sich eher darin, dass nicht nur passive Loyalität, sondern aktive Unterstützung des Regimes gefordert war, wenn man aufsteigen wollte, und darin, dass, wie Du zutreffend schreibst, auch das innerfamiliäre Vertrauen zerstört wurde.

  56. @ Hypothese:

    Nochmal: Bitte nicht persönlich werden! Was Schula kennt oder nicht kennt, können Sie doch gar nicht wissen.

    Übrigens ist es durchaus möglich „jede Mikrosekunde der deutschen Geschichte“ als die eigene zu bejahen und trotzdem ein kritisches Verhältnis dazu zu haben. Da gilt für Völker nichts anderes als für Einzelpersonen. Ich muss ja auch nicht jetzt als über Vierzigjähriger noch alles gut finden, was ich mit zwanzig gemacht habe; dennoch bereitet mir das keinerlei Identitätsprobleme.

  57. Sehr geehrte Ruth,
     
    ich muß zugeben, daß ich Ihnen ein wesentliches einmütiges Ergebnis der Studien vorenthalten habe: Frauen sind in der überraschenden Verteidung (unter einigen Bedingungen, so z.B. Anteil unter 25%) gut zu gebrauchen. Und die Männer wachsen dann sogar über sich hinaus.
     
    Noch eines, Ruth. Ich kenne die Fritz Fischer-Theorie. Und ich halte Sie für – vorsichtig gesagt, ein wenig verwegen und einem politischen Zweck geschuldet, den ich nicht teile. So einfach läßt sich der klassische Freudianismus eben nicht auf die Massenpsyche übertragen. Zumal es damals DAS Medium dazu noch gar nicht ausreichend gab: Die Fernsehkiste. Radio oder Wochenschau, gar die Zeitungen, reichen dafür doch gar nicht.
    Aber ich respektiere diesen Ansatz, als einen wissenschaftlichen Versuch der Erklärung, auch wenn ich diesen für sehr angreifbar halte.
     
    Im Übrigen teile ich Churchills Auffassung, daß der 2. Weltkrieg die schlichte Fortführung des ersten war. Mit exakt den gleichen Interessen und Akteuren. Deutschland war nur einer davon.

  58. „Kennen Sie einen Juden, der in Deutschland Angst hat, sich als solcher zu zeigen? Und wovor fürchten die sich dann? Vor Leuten wie mir? Das ist ja lachhaft.“
    Habe ich geschrieben vor Ihnen? Nein, sondern vor Neonazis und radikalen Muslimen, die letztens wieder in Berlin zwei Juden krankenhausreif geprügelt haben. Juden, die sich offen, sei es durch die Kleidung oder einen Davidstern zeigen, werden in den letzten Jahren verstärkt beschimpft, bespuckt und schlimmeres. Sich theoretisch dem zu stellen ist etwas anderes als es persönlich zu erfahren, wenn man eine Flasche auf den Kopf zerschmettert bekommt.
    „Und wo ist das was die meisten “Aufarbeitung” nennen, etwas anderes als Nationenzerstörung?“
    Aufarbeitung meint natürlich sich kritisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen, diese zu hinterfragen, ohne seine Identität zu verleugnen. Wenn Sie meinen, daß das Nationenzerstörung sei, kann Ihnen niemand helfen.
    „Die stehen – von mir aus sogar zu recht – unter Artenschutz.“
    Was meinen Sie mit Artenschutz? Dass jüdische Einrichtungen immer noch polizeilich geschützt werden müssen oder was?
    „Ich vermute mal, Sie kennen auch niemanden, der dort gedient hat.“
    Falsch vermutet. Ein Teil meiner Familie lebt in Israel und hat in der IDF gedient. Außerdem leben in Berlin sehr viele Israelis, die ich seit Jahren kenne.
    „und jede Mikrosekunde der deutschen Geschichte als die meine bejahe und ich mir eher die Zunge abbeißen werde, als irgendetwas schlechtes darüber zu sagen.“
    Nun gut, dazu gehören eben auch 12 Jahre und wenn Sie auch darin nichts schlechtes fanden, ist doch alles gesagt.
    „Übrigens ist es durchaus möglich “jede Mikrosekunde der deutschen Geschichte” als die eigene zu bejahen und trotzdem ein kritisches Verhältnis dazu zu haben.“
    Genau das meine ich auch, Manfred.
     

  59. Manfred

    In allen NS-Organisationen, die in irgendeiner Form einen Erziehungsauftrag hatten, galt Eigeninitiative als höchste Tugend; da konnte man sich schon einmal über Befehle hinwegsetzen, wenn es der Sache diente; was auch der Grund dafür ist, warum es hinter den Kulissen der NS-Herrschaft oft drunter und drüber ging.

    Keonnte das nicht auch etwas damit zu tun gehabt haben, dass Hitler (wie auch Arafat) bewusst unklare Machtverhaeltnisse schaffte, mehrfache Hierarchien und damit Streitereien um Zustaendigkeiten? Arafat hat bewusst Chaos hergestellt, um seine eigene zentrale Rolle zu staerken. Wer hatte denn Deutungshoheit, „was der Sache dient“?

  60. „Übrigens ist es durchaus möglich “jede Mikrosekunde der deutschen Geschichte” als die eigene zu bejahen und trotzdem ein kritisches Verhältnis dazu zu haben.“ – Mag sein. In der Kaminecke, gerne.
    Aber nicht gegenüber Personen, die dies politisch ge- (wie ich es sagen würde) oder mißbrauchen (wie man es auch nennen könnte).

  61. Geehrte Schula!
    Zum Thema Angst:
    „Habe ich geschrieben vor Ihnen? Nein, sondern vor Neonazis und radikalen Muslimen, die letztens wieder in Berlin zwei Juden krankenhausreif geprügelt haben.“
    Irgendwie, konnte ich mich des Eindruckes nicht erwehren, als sei ich für Sie einer der zwei genannten Gruppen zugehörig.
    Und den Moslem-Schuh ziehe ich mir nicht an. Wer über Jahre eine idiotische Einwanderung forciert oder geduldet hat, zahlt nun die Zeche. Dazu gehöre ich sicher nicht.
     
    Ich kann immer noch nicht erkennen, woher Sie Kenntnisse über die IDF haben wollen. Meinen Sie in meiner Familie, von Vater und Bruder mal abgesehen, verstünde irgendjemand etwas Militärisches? Woher? Dazu braucht es Ausbildung, Lehrgänge, Einsätze UND Interesse. Ich kenne nur zwei Nichtgediente, die über ein erstaunliches Wissen verfügen. Aber ob die wirklich etwas VERSTEHEN, bezweifle ich dennoch.
     
    Zu den ominösen zwölf Jahren:
    Ich werde nichts Schlechtes darüber in Ihrer Gegenwart äußern. Ob ich also etwas zu kritisieren habe, werden Sie also nie erfahren. Wie gesagt, halten Sie mich gerne für einen „Nazi“. Diese ewige Einknickerei, nur weil einer „Nazi“ ruft, oder damit es einer eben gar nicht erst rufen kann, wäre mir einfach zu peinlich. Im Übrigen hatte ich natürlich auch „Nazis“ als Vorfahren. Meinen Sie ich wäre so dreist, mich über sie zu erheben? Pseudo-moralisch oder einfach feige, weil es gerade Mode ist. Nein, ich werde Sie bis zum Letzten verteidigen.

  62. Sehr geehrte Ruth,
    Eigeninitiative ist das höchste Ausbildungsgut deutscher Armeen bis 1945 gewesen, wiederentdeckt in den 1980igern. Heute: Verbal hochgehalten, real kaum vorhanden.
     
    Es war DER Erfolgsschlüssel in den militärischen Operationen aller Kriege. Nähere Informationen dazu: Martin van Creveld, Fighting Power.
    Die Deutsche Wehrmacht war den amerikanischen Streitkräften in der Kampfkraft um 1 : 7 überlegen, trotz unterlegenem Waffenmaterial und unterirdischer Versorgungslage. Es gibt weltweit nur eine Armee, die ähnlich strukturiert ist: Die IDF. Es ist eine Entwicklung, die noch aus dem Preußischen Heer kommt.
    Hitler war die Eigenmacht der preußisch-geschulten Offiziere ein Gräuel. Er wollte mechanistischer Abläufe, wie er sie aus den erstarrten Fronten im ersten WK kennengelernt hatte. Er hat die operative Dynamik nie verstanden.

  63. Manfred, Hypthese,
    was denn nun? Wurde unter den Nazis zur Eigeninitiave und Verantwortung erzogen, oder waren da noch Reste, die man dulden musste?
    Meines Wissens beruht die IDF auf der Organisation der Schweizer Armee.
    Und woher stammen diese Zahlen ueber die Ueberlegenheit der Wehrmacht? Muessten sinnvolle Aussagen nicht spezifizieren, wann und wo
     
     

  64. Zur IDF: Das ist richtig. Die Schweizer Armee hat jedoch, wie alle anderen auch, die preußische Armee kopiert. Sie war halt die Armee auf der Höhe der Zeit. Das preußische Exerzier-Reglement von 1870 hat erstmals die Praxis auch in Vorschrift umgewandelt. Auf diesem Reglement basieren bis heute viele Armeen. Letztlich auch die IDF.
    Die Schweizer Armee hat die Eigeninitiative bis heute als maßgeblich ohne Unterbrechung behalten.
     
    Die Zahlen stammen von den Amerikanern selbst. Dafür wurde extra ein militärisches Institut errichtet: Operational Research. Das kennt man heute aus der Wirtschaft und ist in Kampfsimulationssoftware gemündet, die bei Großübungen und Stabsrahmenübungen eingesetzt wird.
    Die Zahlen wurden veröffentlicht. Martin van Creveld, ist als jüdischer neutraler Wissenschaftler an die Ursachen für diese Diskrepanz angesetzt worden. Letztlich mit dem Ziel, zu lernen warum die Kampfkraft bis in die 1980iger so klein war (Stichwort: Vietnam).
    Auf seine Arbeit hin sind zwei große veränderungen, eigentlich aller modernen Streitkräfte der Welt vorgenommen worden. Die ersten Auswirkungen konnte man im ersten Irak-Krieg bewundern, die zweiten in den modernen amerikanischen Kampfbrigaden, u.a. ebenfalls im Irak.
    Hätten die Amis seine Bücher allerdings zu ende gelesen, hätten sie es nicht gemacht. Die ganze letzte große Bundeswehrreform, haben wir Herrn van Creveld zu verdanken. Leider, wie immer nur halbherzig.
    Die einzige Armee, die derzeit daran denkt, es konsequent zu machen, ist wieder die Schweizer Armee. Aber sie wird sich wohl doch nicht trauen.
     
    Zum Hauptpunkt: Zu glauben, der Nationalsozialismus, sei eine geschlossen Weltanschauung à la Marxismus, ist völlig abwegig. Hitler hat sich über Himmlers „Germnanenfimmel“ kaputtgelacht, hatte vor ihm und Göring aber einen Heidenrespekt. Göring vor Hitler bekanntermaßen nicht. Die Wehrmacht war ihm wegen des Korpsgeistes suspekt und versuchte diesen zu brechen. Er versuchte, die Macht auf möglichst viele Schultern zu verteilen.#
    BSp. Die Wehrmacht war preußisch. Die Marine eher deutschnational-kaiserlich. Die U-Boote aber eher wieder nationalsozialistisch, wie wohl auch die Luftwaffe.
    Die Waffen-SS war übrigens völlig uneins. Zwischen Hitleristen gab es Himmleristen und sogar Altkonservative. Die Waffen-SS basierte übrigens auf einer ebenso empirischen Analyse des WK 1. Es war der Versuch der Gliederung von unten nach oben. Die Eigeninitiative gerade der unteren Führung war Pflicht, ja Hauptprinzip. Am Anfang bedeutete dies oftmals überschwänglicher Sturm in fast ausweglosen Lagen, die riesige Verluste einbrachte. Freiwilligkeit war das Prinzip. (Rosa Luxemburg wäre begeistert gewesen.)

  65. Koennte das nicht auch etwas damit zu tun gehabt haben, dass Hitler (wie auch Arafat) bewusst unklare Machtverhaeltnisse schaffte, mehrfache Hierarchien und damit Streitereien um Zustaendigkeiten?

    Das war das Ergebnis. Ob es auch eine durchdachte Herrschaftsstrategie war, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube, es war einfach die Struktur, die der Nazimentalität angemessen war. Das waren doch alles Leute, die das bürgerliche Leben hassten, weil sie es als zu einengend (zu wenig abenteuerlich, zu wenig heroisch, zu viel kleinklein) empfanden und deshalb auch nicht damit klarkamen. Die konnten schon was, nur nicht unbedingt das, was man braucht, um sich eine bürgerliche Existenz aufzubauen: Goebbels war bei der Deutschen Bank rausgeschmissen worden, Heydrich bei der Reichsmarine, Himmler war mit seinen Landwirtschaftsprojekten gescheitert usw. Das waren Leute mit viel Energie, die sie irgendwo austoben wollten, und die Methode, sie einfach gegeneinander kämpfen zu lassen, bot sich für Hitler ganz von alleine an. Ich glaube nicht, dass eine solche Herrschaftsmethodik mit andersgeartetem Personal (oder eine andere Methode mit diesem Personal) umsetzbar gewesen wäre. (Und weil Du Arafat erwähnt hast: Ich glaube, dessen Leute hatten eine ganz ähnliche Mentalität.)

    Und wo diese Leute es konnten, versuchten sie die Gesellschaft nach ihrem Bilde zu formen (genau dazu hatten sie die alte ja in Stücke gehauen), Und ja, in der HJ und der Waffen-SS, wahrscheinlich auch in der SA, zählte“Tatkraft“, also die Bereitschaft zur Initiative, mehr als alles andere.

  66. Wenn man alles nochmal überfliegt: Vom ursprünglichen Gluckenthema sind wir aber ganz schön abgedriftet. Das bin wohl ich alleine schuld.

  67. „Irgendwie, konnte ich mich des Eindruckes nicht erwehren, als sei ich für Sie einer der zwei genannten Gruppen zugehörig.“
    Ihr Eindruck ist falsch.
    „Ich kann immer noch nicht erkennen, woher Sie Kenntnisse über die IDF haben wollen.“
    Müssen Sie auch nicht. Das Thema erörtere ich nicht öffentlich.
    Belassen wir es dabei.
     

  68. Tja, auch das israelische Verteidigungsministerium hat kaum dem Propheten aus dem eigenen Land Gehör geschenkt. Daß die IDF nicht mehr das sind, was sie mal waren, hat schlicht den Hintergrund, daß sie auf die Anpassungen der „Insurgents“ keine entsprechende Antwort gefunden haben. Man baut lieber auf die Erfolge aus vergangenen Kriegen, die jedoch so anders waren. Damit ist Frankreich 1940 untergegangen. Im Gegensatz zum historischen Frankreich, hoffe ich ernsthaft, daß es Israel nicht passieren wird. Es wäre der erste Stein der westlichen Welt, der im Domino-Spiel umfällt. Auf lange Sicht, werden harte Veränderungen kommen müssen, die bei den Liberal-demokraten in allen westlichen Ländern incl. der Washington Post wohl kaum Gefallen finden werden.
    Israel blickt dem täglich ins Auge, was uns hier in zwanzig, dreißig Jahren erwartet und in der Grundanlage schon längst vorhanden ist.
    Und die ganzen leeren Festtagsreden werden marginalisiert sein, wenn es ans Eingemachte geht. Obama ist jetzt schon das größte Sicherheitsrisiko Israels, zum Glück kleiner, als erwartet. Dafür besuchte er dann schön Dachaus Touristenattraktion oder wo auch sonst. Diese Mechanismen funktionieren bestens. Gegen Deutschland können sich sogar Obama und die Israelis, bzw. die Juden im eigenen Land einigen.
    Die strukturellen Mehrheitsverschiebungen in Europa werden nicht ohne Auswirkung für die lebensnotwendige Unterstützung auf den ersten Frontstaat bleiben, schon mental nicht. Besser es gibt auch in Deutschland ein paar Typen à la Windhund/Leder/Krupp-Stahl, die nicht vor jedem Schatten kuschen. Weder körperlich, noch mental. Dementsprechend auch nicht, wenn es sich um Beschuß mit „Nazi“-Salven handelt. Es wäre besser, wenn die Personengruppen, die am meisten unter der Massenimmigration aus dem Magrheb und dem Nahen und mittleren Osten und deren sukzessive politische Beteiligung leiden werden, Frauen und Juden, ihr politisches Verhältnis zu den etwas „nazihafteren“ Männern überdenken würden. Aber ich bin eigentlich sicher, das kommt ganz von selbst.
    Aber sollten die antideutschen Reflexe dauerhaft doch überwiegen: who cares?

  69. Israel muß genauso darauf achten, sich nicht zu libanonisieren, wie Deutschland und mit ihm die ganze westliche Welt. Statt des Libanon könnte man genausogut Jugoslawien nehmen. Es handelt sich das generelle Problem der Multiethnizität. Nur in geringen Maßen ist sie vorteilhaft. Wenn die Heterogenität die Homogenität überwiegt, dürften Konflikte nicht mehr abzuwenden sein. Dazu bedarf es gar keiner Muslime. Die Muslime sind jedoch besonders gefährlich. Sie erhöhen die Betriebstemperatur sehr schnell, wie es ein chemischer Katalysator tut, der die Reaktion deutlich beschleunigt.
    Sollte sich der gesamte demographische und Migrations-Trend unverändert fortsetzen, werden wir allesamt noch das Vergnügen haben, uns in Kellern, hinter Mauern und Sandsäcken zu drängen.
     

  70. Manfred,

    Das waren doch alles Leute, die das bürgerliche Leben hassten, weil sie es als zu einengend (zu wenig abenteuerlich, zu wenig heroisch, zu viel kleinklein) empfanden und deshalb auch nicht damit klarkamen. Die konnten schon was, nur nicht unbedingt das, was man braucht, um sich eine bürgerliche Existenz aufzubauen:

    An dieser Stelle sollten wir vielleicht klaeren, was wir unter „virtus“ (maennlicher Tugend, Maennerideal) ueberhaupt verstehen. Mein Ansatz war eigentlich, dass die maennlichen Tugenden ein Teil der buergerlichen Tugenden sind. Dass die Nazis dann nicht einfach das althergebrachte Maennerideal uebernehmen konnten, ist damit klar.  Ich meine immer noch, dass sie es behauptet haben, genau wie das Familienideal, waehrend sie es in Wirklichkeit ausgehoehlt haben.
    Ich habe mir noch einmal Haffner „Geschichte eines Deutschen“ vorgenommen und darin Folgendes gefunden:  Im allerletzten Teil des Buches berichtet er, wie er vor dem Assessorexamen mit anderen angehenden Jruisten nach Jueterborg geschickt wurde und dort paramilitaerische Uebungen machen musste.
    Ich zitiere (Hardcopy, etwaige Tippfehler von mir):

    Ich sang uebrigens mit.  Wir alle sangen.
    Und darin bestand unsere weltanschauliche Schulung . Indem wir uns auf das Spiel einliessen, das da mit uns gespielt wurde, verwandelten wir uns automatisch – wenn nicht in Nazis, so doch in brauchbares Material fuer die Nazis. Und wir liessen uns darauf ein. Warum eigentlich? (p. 266)
    (…)
    Am Tage hatte man keine Zeit zum Denken und keine Gelegenehit, „ich“ zu sein. Am Tage war die Kameradschaft ein Glueck.  (…)
    Und doch weiss ich und behaupte mit aller Schaerfe, dass gerade dieses Glueck, gerade diese Kameradschaft eines der furchtbarsten Mittel der Entmenschung werden kann – und in der Hand der Nazis geworden ist. (p. 278) (…)
    Die Kameradschaft, um das Zentralste voranzustellen, beseitigt voellig das Gefuehl der Selbstverantwortung, so im buergerlische Sinne, und, schlimmer, im religioesen. Der Mensch, der in der Kameradschaft lebt, ist jeder Sorge fuer die Existenz, jeder Haerte des Lebenskampfs ueberhoben.  (…) Er steht nicht mehr unter dem harten Gesetz“ Jeder fuer sich“, sondern unter dem generoes-weichen: „Alle fuer einen“. Es ist eine der unagenehmsten Luegen, dass die Gesetze der Kameradschaft haerter seine als die des individuellen buergerlischen Lebens. Sie sind vielmehr von geradezu erschlaffender Weichlichkeit und sie rechtfertigen sich nur fuer Soldaten im wirklichen Kriege, fuer den Mann, der zu sterben hat. Das Pathos des Todes allein erlaubt und ertraegt diese ungeheuerliche Dispensierung von der Lebensverantwortung. (…)
    Viel schlimmer ist, dass die Kameradschaft dem Menschen auch die Verantwortung fuer sich selbst und vor Gott und seinem Gewissen abnimmt. Er tut, was alle tun. Er hat keine Wahl. Er hat keine Zeit nachzudenken (- es sei denn, wenn er ungluecklicherweise allein aufwacht -). Sein Gewissen sind die Kameraden und es erteilt ihm Absolution fuer alles, solange er tut, was alle tun. (P. 279 f.)

    Konnte ich deutlich machen, warum ich auch dem Maennerbild in der Nazizeit unterstelle, in Wirklichkeit eine Regression darzustellen?
     

  71. Du kommentierst am Schabbat? Ts, ts, ts… 😀

    Du hast den Punkt, um den es Dir geht, in der Tat deutlich gemacht. Ich bitte um ein wenig Geduld, weil ich nicht weiß, ob ich heute noch zum Antworten komme.

  72. Mein Ansatz war eigentlich, dass die maennlichen Tugenden ein Teil der buergerlichen Tugenden sind.

    Das würde ich nur teilweise unterschreiben, nämlich in dem Sinne, dass die traditionelle bürgerliche Gesellschaft (wie jede andere Gesellschaft außer unserer eigenen) Wege findet, die männliche Mentalität – die kämpferische Selbstbehauptung, die Aggressivität, auch den Spieltrieb, die Neugier und die Abenteuerlust – in sozial erwünschte Bahnen zu lenken. Neben der klassischen Institution des Militärs, das vor allem der sozialen Einbindung junger Männer dient, hat die bürgerliche Gesellschaft Rollenbilder wie den Unternehmer, den Freiberufler, den Forscher entwickelt, wo diese Mentalität ihr Betätigungsfeld findet, und ich vermute, dass Haffner gerade diese Art bürgerlichen Daseins vor Augen hatte.
    Nur gilt für viele, wenn nicht die meisten Männer, nämlich die, die in der sozialen Hierarchie weiter unten angesiedelt sind, dass ganz andere Aspekte bürgerlicher Tugenden im Vordergrund stehen: Anpassungsfähigkeit, Fleiß, Ordnungsliebe, und nicht zuletzt die Bereitschaft und Fähigkeit, in den richtigen Arsch zu kriechen. Dieser Teil des Kanons bürgerlicher Tugenden hat mit Männlichkeit herzlich wenig zu tun. In Bezug auf diese Männer stimmt es nicht, was Haffner schreibt – und es stimmt auch für die erwähnten Unternehmer und Forscher nur teilweise.
    Was ich als „männliche Mentalität“ beschreibe, ist eine biologische, keine kulturelle Gegebenheit. Die Gesellschaft kann sich in bestimmter Weise dazu verhalten, kann sie in Rollenbilder transformieren, die sie mehr oder weniger fördern oder unterdrücken, aber ändern kann sie sie nicht. Die Nazis haben sich dafür entschieden, einen ganz bestimmten Aspekt von Männlichkeit, nämlich das männerbündische Kriegertum, in den Vordergrund zu stellen, was, wie in Haffners Fall, auf die künstliche Militarisierung ziviler Lebensbereiche hinauslief. Sie haben damit aber nichts gemacht, was in dem Konzept „Männlichkeit“ nicht schon angelegt gewesen wäre – es hat ja seinen Grund, warum junge Männer traditionell ausgerechnet beim Militär sozialisiert werden. Dass dieses männerbündische Kriegertum, wenn zur Norm für alle erdenklichen Lebensbereiche erhoben wird, allein schon wegen seines kollektivistischen Charakters totalitärer Herrschaft nützt, liegt auf der Hand. Das heißt aber nicht, dass es per se regressiv wäre – es ist bis zu einem gewissen Grade ganz natürlich, und eine Gesellschaft, die solche Sphären nicht kennt, ist am Mann vorbeikonstruiert (und muss dann, wie die gegenwärtige, an ihm ein Gehirnwäscheprogramm durchziehen).
    Es besteht übrigens kein Widerspruch zwischen dieser Art Kriegertum und der Erziehung zur Eigenverantwortung: Es stimmt schon, dass Kameradschaft den Einzelnen trägt, aber sie ist keine Hängematte; es gilt nicht nur das von Haffner zitierte „Alle für einen“, es gilt genauso „Einer für Alle“. Es handelt sich um verinnerlichte Solidarität, die gerade deswegen so tief verinnerlicht werden muss, damit sie sich auch in extremen Situationen bewähren kann. Sie befähigt eine Gruppe von Menschen dazu, mehr zu leisten als die Summe aller Gruppenmitglieder es könnte, wenn Jeder alleine handeln würde. Eigenverantwortung gilt zwar nur im Rahmen von Zielen, die ihrer Natur nach kollektiv sind – in diesem Rahmen aber sind Initiative und Risikobereitschaft sehr wohl erwünscht.
    Das Ziel der Nazis war, Deutschland bestmöglich auf den Krieg vorzubereiten, und diesem Ziel diente die weitgehende Militarisierung der Gesellschaft nebst dem dazugehörigen Männerbild. Beides war in diesem Kontext durchaus funktional. Dieses Leitbild war aber nicht an und für sich der Grund für den Untergang Deutschlands.

  73.  
    Haffner als Kronzeugen zu gebrauchen, ist sicherlich legitim. Dennoch besaß er nur den Blick eines Außenstehenden. Aber auch ich habe viel von ihm gelesen, obwohl ich keine seiner Ansichten teile. Mit einer Außnahme: Was er über den asymetrischen Krieg schreibt, als Anmerkungen zu Maos militärischen Schriften ist grandios. Er nahm eigentlich eigentlich alle kommenden militärwissenschaftlichen Entwicklungen um 30 Jahre vorweg.

    Er hat in jedem Falle ein scharfen Blick. Dennoch wird man seinen “spleen” nicht verschweigen dürfen. Er sah bis an sein Lebensende die neue Machtergreifung der “Nazis” kurz bevor stehen. Das kann man Joachim Fest  gut entnehmen, die doch fast befreundet waren, sich zumindest halbwegs vertrauten.
    Alle seine Schriften sind mehr volkspädagogischen als wissenschaftlichen Zielen verpflichtet gewesen. Ähnliches kann man über Habermas oder Fritz Fischer sagen.
    Ich sehe diese Art zu denken, als im Wesentlichen von der britischen Kriegspropaganda beeinflußt. Das soll jedoch nicht heißen, daß alles falsch sei. Es steht dann bloß in einem anderen Kontext.
     
    Anmerkung zum Untergang Deutschlands: Deutschland ist eine politische Unmöglichkeit. Seine pure existenz. Deswegen werden wir ein souveränes Deutschland auch niemals erleben. Deutschlands Souveränität (als mögliche Macht der Mitte) ist eine ständige Provokation der europäischen Randmächte.
    Sein Potential ist zu groß, als das andere sich nicht sofort dagegen verbünden würden. Das ist die Nachkriegs- und Posteinigungs-Geschäftsgrundlage der deutschen Scheinexistenz, durch NA-Vertrag und EU-Vertrag, den 2+4-Vertrag, vor allem durch den Nichtverbreitungsvertrag besiegelt.
    Hitler wollte es Bismarck gleichtun und daraus ausbrechen. Die notwendige räumliche Geschlossenheit und militärische und wirtschaftliche Stärke dazu ließ man nicht entstehen. Hitler wollte nach offiziellen Quellen 1944 kriegsbereit sein. Das war den Briten, besser dem britischen Auswärtigen Amt, bekannt. Sie haben die außenpolitische Sackgasse Hitlers 1939 bezüglich der Korridorfrage genutzt, um eine den Briten tatsächlich gefährlich werdende Stärke gar nicht erst entstehen zu lassen. Mit Moral, Ethik oder Vergleichbaren brauchte man einem VanSittard oder einem Churchill nicht zu kommen.

  74. Erwischt! (was Shabbat angeht)
    Jetzt gehen uns auch noch Biologie und Tugend durcheinander:
    Bestimmte Veranlagungen sind bei Maenner signifikant haeufiger vorhanden als bei Frauen. Andere Veranlagungen sind bei Frauen signifikant haeufiger vertreten. Das kann zum „typischen Mann“ und zur „typischen Frau“ destilliert werden. wobei wir beide wissen, dass das aehnlich konstruiert ist wie „Rasse‘. Soweit einverstanden?
    Wir sprachen aber bisher vom Maennerbild und Hypothese ausdruecklich von „virtus“, also maennlicher Tugend. Kulturen schaffen Ideale, um die biologisch gegebenen Veranlagungen in kulturelle akzeptable und erwuenschte Bahnen zu lenken. Unterschiedliche Ideale lassen Rueckschluesse darauf zu, was die dazu gehoerende Kultur fuer wuenschenswert haelt.
    Wie wir oben herausgearbeitet werden, ging es den Nazis zum vor allem um Kriegstauglichkeit, daher legten sie besonderes Gewicht auf soldatische Tugenden. Das kann nicht einfach auf andere Kulturen uebertragen werden. Deine Aussage, die Nazis haetten das gleiche Maennerbild vertreten, wie alle Vorgaengerkulturen, trifft so nicht zu.
    Ich hatte nirgends behauptet, das Maennerideal der Nazis habe an und fuer sich den Untergang Deutschlands herbeigefuehrt, eher wuerde ich auch diese Maennerbild fuer ein Symptom unter vielen halten. Der Untergang war in der Gesamtideologie bereits angelegt, da sie in vielen Punkten eine Realitiaetsverweigerung darstellte.
    Oben versuchte ich auf die Ironie hinzuweisen, dass jemand wie Hypothese die gegenwaertige Gesellschaft in Deutschland auf den Untergang hinsteuern sieht und als Korrektur ausgerechnet die Ideale einer frueheren Gesellschaft in Deutschland empfiehlt, die es soviel schneller und krasser in den Untergang geschafft hat.
     
     

  75. Hypothese,
    Haffner als Aussenstehenden irrelevant zu nennen, kann auf „Die Geschichte eines Deutschen“ nicht wirklich angewandt werden. Diese Aufzeichungen sind entstanden, als er noch „Insider“ war und nicht durch das Leben in Grossbritannien die britische Sicht verinnerlicht hatte. Von „Kriegspropaganda“ zu sprechen, ist voellig fehl am Platz.

  76. Als irrelevant sehe ich ihn nicht, schon gar nicht rezeptionsgeschichtlich. Aber nicht 1:1 verwertbar.
    Ich vermute, daß Haffner mental auch damals schon außen stand. Und das auch der wahre Grund der Emigration war. In England ist er erst wirklich politisch geworden, im Umfeld der „aufklärerischen“ Propaganda – oder OpInfo, wie man heute sagt. Das schmälert seine Aussagen nicht. Man muß diese Aussagen aber eben in diesen Kontext stellen.
     
    Im Übrigen ist er auch in England immer ein Außenstehender gewesen. Er hat sich auch nie so 100% instrumentalisieren lassen wie Thomas Mann.

  77. Sofern Du damit sagst, dass die Nazis einen bestimmten Aspekt traditioneller Männlichkeit isoliert und verabsolutiert haben und andere (außer der antiken spartanischen) das nicht getan haben, bzw. dass überhaupt jede Gesellschaft aus den vorhandenen biologischen Gegebenheiten das ihr gemäße Männerbild zimmert: Einverstanden.

    Ich hatte Hypothese übrigens nicht so verstanden, dass er das er die nationalsozialistische Gesellschaft und ihre Wertvorstellungen insgesamt für vorbildlich hält. Eher so, dass wir heute zu wenig von dem haben, wovon wir damals zu viel hatten. Dass wir also von einem Extrem ins andere gefallen sind: von der Selbstdurchsetzung um jeden Preis zur Selbstzerstörung um jeden Preis.

    Es bedeutet auch nicht Hitler zu exkulpieren, wenn man darauf hinweist, dass die Alliierten mit dem Deutschland des Ersten Weltkriegs kaum weniger brutal umgesprungen sind als mit dem des Zweiten. Es ist durchaus möglich, dass sie mit einem demokratischen Deutschland ähnlich verfahren wären, sofern die Ziele auch der Weimarer Außenpolitik weiterverfolgt worden wären. Ich glaube, es lohnt sich, der Frage nachzugehen, ob man nicht unter diesem Gesichtspunkt den spezifisch nationalsozialistischen Anteil an der deutschen Katastrophe relativieren muss.

  78. Manfed,

    von einem Extrem ins andere fallen, o.k. Nur wuerde ich wirklich nicht die Selbstdurchsetzung Deutschlands als das zentrale Anliegen der Nazis bezeichnen. Hitler hatte sich Deutschland psychisch einverleibt, und als sein Untergang nur noch eine Frage der Zeit war, haette er gern ganz Deutschland vernichtet.

    Ich wuerde behaupten, dass die Alliierten mit Deutschland nach dem 1. Weltkrieg brutater umgesprungen sind als nach dem 2. Weltkrieg. Die Friedenskonferenz in Paris war ein Fiasko in gigantischen Ausmassen (auch fuer den Nahen Osten) und Wilson mit seiner Selbstgerechtigkeit, moralischen Ueberheblichkeit und kaum ausreichendem Sachverstaendnis hatte daran einige Anteil. (Ich lese gerade Michel B. Oren „Power, Faith, and Fantasy“.) Nach dem 2. Weltkrieg hatte man daraus ein bisschen gelernt. Nicht Morgenthau setzte sich durch, sondern Marshall.

    Ein demokratisches Deutschland haette keine derart groessenwahnsinnige Eroberungsfeldzuege begonnen. Dass die europaeischen Grossmaechte inzwischen eingesehen hatten, dass Deutschland nach dem 1. Weltkrieg zu hart angegangen worden war, erklaert psychologisch einen Teil des „Appeasement“, mit dem Nazideutschland begegnet wurde.

  79. Ich wuerde behaupten, dass die Alliierten mit Deutschland nach dem 1. Weltkrieg brutater umgesprungen sind als nach dem 2. Weltkrieg.

    Wie man’s nimmt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Deutschland nicht geteilt, und sowohl die Gebietsverluste als auch das Ausmaß der Vertreibungen waren mit denen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht zu vergleichen. Abgesehen davon, dass die Alliierten bereits im Kriege Deutschland weitaus mehr verwüstet hatten als im Ersten Weltkrieg; viel war nicht mehr übrig, das man noch brutal hätte behandeln können. Dass man das, was von Deutschland übrig war, wirtschaftlich glimpflicher behandelte als das Reich nach 1919, ist zutreffend, ist aber auch nicht zuletzt dem Kalten Krieg geschuldet.

    Ein demokratisches Deutschland haette keine derart groessenwahnsinnige Eroberungsfeldzuege begonnen.

    Wiederum: Wie man’s nimmt. Die Weimarer Republik wäre zweifellos bereits aufgrund ihrer inneren Instabilität – der sie schließlich auch zum  Opfer fiel – kaum zu einer offensiven Außenpolitik in der Lage gewesen. Aber nehmen wir für einen Moment hypothetisch an, es hätte sich ein deutscher De Gaulle gefunden, der die Weimarer Verfassung durch etwas ersetzt hätte, was der Verfassung der Fünften Republik Frankreichs entsprochen hätte. Nehmen wir ferner an, dieser Staat wäre von einem energischen Konservativen regiert worden, eben von einem De Gaulle oder, auf deutsche Verhältnisse übertragen, einem Bismarck. Hätte sich seine Außenpolitik eigentlich grundlegend von der Hitlers unterschieden? Die Wiederbewaffnung, die Rheinlandbesetzung, der Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes, selbst der Einmarsch in Prag – das alles ist nichts, was man nicht auch einer solchen hypothetischen Demokratie hätte zutrauen können. (Im Gegenteil, diese Politik war schließlich populär; warum also hätte ein demokratischer Staatsmann sie nicht verfolgen sollen? Hitlers unpopuläre Versöhnungspolitik gegenüber Polen wäre in einer Demokratie viel schwerer zu vermitteln gewesen als die offensiven Elemente der deutschen Außenpolitik.) Der Stil wäre zweifellos ein anderer gewesen, aber auch das Ergebnis?  Hätten die Westalliierten die daraus resultierende Dominanz Deutschlands in Europa nicht auch dann bekämpft, wenn es sich um eine Demokratie gehandelt hätte? Hätten sie nicht auch dann versucht, Polen gegen Deutschland in Stellung zu bringen? Wäre es nicht auch dann zu einem deutsch-polnischen Krieg gekommen, und in dessen Folge zu einem Krieg zwischen Deutschland und den Westmächten? Und hätte Deutschland nicht auch einen solchen Krieg stetig ausweiten müssen?

    Hitlers Ausgreifen nach Norden – Norwegen – und Süden – Griechenland – war schließlich dadurch bedingt, dass Großbritannien mit seiner überwältigenden Seemacht sich in praktisch jedem europäischen Küstenstaat festsetzen konnte: Als Hitler Norwegen besetzte, waren die britischen Landungstruppen ja bereits eingeschifft, und in Griechenland waren sie, um das Land gegen Italien zu unterstützen. Mit dessen Angriff auf Griechenland hatte Hitler aber nichts zu tun; es hatte sich um eine einsame Entscheidung Mussolinis gehandelt („Hitler wird aus der Zeitung erfahren, dass ich in Griechenland einmarschiert bin!“).

    Die These vom größenwahnsinnigen Eroberungskrieg, als den Hitler den Zweiten Weltkrieg von Anfang an geplant und durchgezogen habe (die intentionalistische These), ist zwar die etablierte Lesart der Geschichte, aber durchaus nicht die einzig mögliche. Ich verweise noch einmal auf meine Rezension des Buches von Schulze-Rhonhof: Eine alternative Lesart, nämlich die, dass Hitler vor allem taktisch unter dem Eindruck der jeweils gegebenen Situation gehandelt habe, ist mit den bekannten Fakten ebenso vereinbar. Ich mache sie mir nicht zu Eigen (Ich bin momentan mit anderen Themen befasst als mit der Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges), aber man kann sie nicht von vornherein verwerfen. Sollte sie zutreffen, so wäre erst der Angriff auf die Sowjetunion als „größenwahnsinnger Eroberungsfeldzug“ zu qualifizieren.

  80. Wegen fehlender Zeit nur ein kurzer Einwurf:
    Morgenthau war nach Roosevelts Tod abgemeldet.
    Sein Nachfolger, der etwas spießigere Hutverkäufer, hatte für dessen Vernichtungsideen wenig übrig. Churchill übrigens auch nicht. Für den Einsatz von Kernwaffen war er sich aber nicht zu schade.

    Wir Deutsche sollten dem Lieben Gott täglich dreimal für Roosevelts rechtzeitiges Ableben danken.

  81. Manfred

    „Die Wiederbewaffnung, die Rheinlandbesetzung, der Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes, selbst der Einmarsch in Prag – das alles ist nichts, was man nicht auch einer solchen hypothetischen Demokratie hätte zutrauen können.“

    Richtig, und ALLE Punkte mit einem Fragezeichen bei Prag wurden damals durch England und Frankreich akzeptiert. Du laesst den Einfall in Frankreich, durch das neutrale Belgien uebrigens aus. Aber auch wenn Du die groessenwahnsinnigen Eroberungsfeldzuege erst mit dem Angriff auf die Sovietunion beginnen laesst, stimmst Du meinem Axion weitgehend zu. Ein demokratisches Deutschland haette sich mehr Zeit lassen koennen, Erfolge erst einmal konsilidieren, diplomatisch absichern und dann allmaehlich weiterschauen.

  82. Richtig, und ALLE Punkte mit einem Fragezeichen bei Prag wurden damals durch England und Frankreich akzeptiert.

    Sie hatten keine Wahl, weil sie für einen Krieg das je eigene Volk nicht hinter sich hatten. Dafür bedurfte es schon des Einmarsches in Prag. Du könntest allerdings insofern Recht haben, als beide Völker gegen ein demokratisches Deutschland, Marke V.Republik, noch weitaus schwerer zu mobilisieren gewesen wären als gegen ein von den Nazis beherrschtes.

    Die Eroberung Frankreichs habe ich deshalb nicht mitgerechnet, weil Frankreich ja von Anfang an aufgrund seiner eigenen Kriegserklärung Kriegsgegner gewesen war – in einem solchen Zusammenhang kann man schlecht sinnvoll von einem größenwahnsinnigen Eroberungsfeldzug sprechen; es gab für Deutschland nach Lage der Dinge schließlich keine Pflicht, an der französischen Grenze stehenzubleiben. Höchstens an der belgischen und holländischen. Aber auch hier gilt, ohne den krassen Rechtsbruch damit zu beschönigen, dass diese Länder zum Zwecke der Kriegführung gegen die Westmächte besetzt wurden, nicht etwa als Selbstzweck.

  83. Alle „Eroberungs“-Feldzüge sind aus der Not heraus geboren, Deutschland nicht verteidigen zu können.

    Einen anderen Blick auf die Abläufe, als den heute noch gewohnten, gewinnt man, wenn man sich nicht bloß den politischen Aspekten der Geschichte widmet, sondern sich zudem den eher technischen Fragen des Miltärischen zuwendet.

    Seit Clausewitz und Jomini ist es eine klare Erkenntnis, daß der Angreifer eine rund dreifache Übermacht benötigt, um einem Verteidiger gewachsen zu sein. Deutschland war auf jedem Operationsgebiet aber deutlich UNterlegen, im Westen ungefähr 1:2, bei bedeutend schlechterer Rüstung. Das eigentliche Defizit betrug sogar 1:3. (Zahlen: Vgl. MGFA.)
    Hitler strebte für 1944 ein Kräftegleichgeicht durch Rüstung zu errreichen. Das wäre der Zeitpunkt gewesen, wo Deutschland zumindest kein leichtes Opfer und Spielball der alten Siegermächte und Polens mehr gewesen wäre.
    Hitler versuchte aus einer militiär-strategisch katastrophalen Lage durch Offensiven auszubrechen. Zu erkennen, daß dieses dauerhaft nicht gutgehen konnte bedurfte keiner hellseherischen Fähigkeiten. HIER liegt die Vabanque-Spielerei!

    Die sowjetische Übermacht im Westen betrug annähernd 1 : 20, bei bedeutend besserer Bewaffnung. Der Angriff Hitlers war keine Eroberungskrieg, sondern eine Panikreaktion, einem Dogma Clausewitz geschuldet: Niemals die Initiative zu verlieren. Wenn man schon schwächer sei, dürfe man sich das Gesetz des Handelns nicht nehmen lassen, weil dann das Ergebnis vorab schon feststünde. Die Offensivpläne Stalins für ein Jahr darauf sind ja auch gefunden worden, von russischen und polnischen Forschern und wurden international diskutiert. An Deutschland ging dies wie immer fast spurlos vorbei. Der Aufmarsch von über hundert Divisionen, die ein General von Manstein fassungslos registrierte, sind schon der räumlich gestaffelten Gliederung nach, nicht edfensiv erklärbar. Wer seine Kräfteüberlegenheit nicht entlang des Vorderen Rand der Verteidigung (VRV) gliedert, Reserven ausgenommen, will sich nicht verteidigen. Wer mehr „Reserven“, auch noch in der Tiefe des Raumes staffelt, als Kräfte am „VRV“, der dann ja gar keiner mehr ist, sondern eine Ablauflinie (AL), will diesen nur gegen Überraschungen und Aufklärung sichern. Der Sowjetunion 1941 auch nur im Ansatz Defensivwillen zu unterstellen, läßt die vorherige und nachfolgende Realität hinter einer idée fixe verschwinden.
    Deutschland war das zappelnde Tier in der Falle übermächtiger Rüstung und Einkesselung. Daß es sich dabei nicht gerade „fein“ benommen hat, ist wohl unumstritten und ab 1941, der von Hitler bereits akzeptierten Niederlage, auch hochverbrecherisch. Auch das sollte klar sein.
    Die Fragen nach Kriegsausbruch und späterer Massenvernichtung muß man um redlichen Erkenntnisgewinns willen trennen.

    Widmet man sich den Biographien der handelnden Personen, wird der Gedanke, daß alleine Hitler die treibende Kräft gewesen sein könnte, schon äußerst unwahrscheinlich. Der Haß auf Deutschland, beispielsweise Roosevelts, ist gut dokumentiert, sein Vernichtungswillen auch.

  84. Musial und andere gehen äußerst tiefgehend auf die Aufrüstung der SU schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten ein, und entlarven einige der Mythen, die um die anegblich „defensive“ SU gesponnen worden sind (z.B. durch die bewusste Weglassung in der Aufzählung von Panzertypen und -zahlen, die lt. *sowjetischer* Maßgabe nicht mehr dem Stand der Zeit entsprachen). Egal, wie man es dreht oder wendet, an der ganzen Geschichte bleiben 2 unwiderrufliche Fakten: 1. Hitler wollte die UdSSR zerschlagen. 2. Stalin wollte Westeuropa dominieren. Das Hitler in der Handlungsabfolge Stalin zuvorkam, liegt in erster Linie in der besseren Infrastruktur des Reiches begründet: Deutschland und seine Verbündeten hatten kürzere und besser ausgebaute Verbindungen an die Front als die Rote Armee, wodurch man schneller Kräfte für den Präventivschlag zusammenziehen konnte als es dem schon früher begonnenen sowjetischen Aufmarsch möglich war. So oder so hätte es 1941 eine Krieg im Osten gegeben; entweder im Frühsommer durch Hitler oder im Spätsommer durch Stalin.

  85. Hitler kam, erst auf Druck der Marineführung, auch den Briten in Norwegen um 24 Stunden zuvor.

    Trotzdem bleibt hängen: Die Briten = gut; Deutschen = böse.

    Dieses Spiel mache ich schon aus psychohygenischen Gründen nicht mit, selbst wenn es wahr wäre.

  86. Ich bin jetzt 27 Jahre jung! Wieso muss ich immer noch diese alten Lasten von früher ausbaden? Kaum geht man mal ins Europäsche Ausland, mischt sich unters Volk, werden nicht gerade selten vergleiche mit Hitler gezogen und gesagt das die Deutschen eh alle schlecht sind!

    Gruß Hans

  87. Hans, ein Mann nimmt das stoisch hin.
    Wer inkorrekte Standpunkte wie die dieses Blogs vertritt, ist es gewohnt, noch über ganz andere Anwürfe hinwegzusehen.

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