Das LGF-Syndrom

Man sollte sich ja daran gewöhnt haben, dass die Reihen der Islamkritiker ungefähr so geschlossen sind wie das Hosentürchen von Bill Clinton, und an sich würde mich das auch nicht stören: Meinungsvielfalt ist ja nichts Schlechtes, wenn sie denn als legitim akzeptiert wird. Leider ist das oft genug nicht der Fall, und leider gibt es in der Szene allzu viele Leute, die glauben, sich selbst und ihren eigenen Anliegen eine möglicherweise fehlende gesellschaftliche Akzeptanz dadurch verschaffen zu müssen, dass sie sich von allem distanzieren, was als irgendwie „rechts“ gilt. Was ich davon halte, habe ich schon in einigen Artikeln (z.B. „Linker McCarthyismus„, „Liberale und solche, die sich bloß so nennen„, „An alle, die erwägen, die ‚Piraten‘ zu wählen„) dargelegt.

Es ist auffallend und wurde vor einigen Tagen hier schon diskutiert, dass etliche Medien, die lange Zeit als konservativ galten, ideologisch zu jener Sorte Liberalismus umschwenken, der mit Toleranz nichts schon deshalb nichts zu tun hat, weil er sich als Weltbeglückungsprojekt versteht.  Ich nenne dieses Phänomen „LGF-Syndrom“, weil der ehemals islamkritische amerikanische Blog „Little Green Footballs“ damit den Anfang gemacht hat. Das vollentwickelte LGF-Syndrom ist dann zu diagnostizieren, wenn der Betroffene den manischen Drang hat, konservative Islamkritiker als Rechtsradikale zu verleumden.

Nun hat sich auch der Schweizer Blog Winkelried.info in jene traurige Phalanx eingereiht, die aus linken und liberalen Hexenjägern einerseits, aus vor ihnen zitternden Hosenscheißern andererseits besteht, und sich anlässlich der Schweizer Minarettentscheidung unter dem Titel „Bizarre Kameraden“ jeden Beifall von rechts, speziell aber von „dem deutschen Blog PI, der grössten Anti-Islam-Hetzschleuder Europas“ verbeten. Bizarre Kameraden, in der Tat.

Offenbar haben die Betreiber die Kommentarfunktion nach wenigen Kommentaren gesperrt (warum wohl?), was ich allerdings erst bemerkte, als ich meinen bereits fertigen Kommentar einstellen wollte. Daher gibt es diesen Kommentar jetzt hier statt bei Winkelried:

Man wundert sich ja schon, dass ausgerechnet ein Blog wie Winkelried (der selber keine herumliegende Bananenschale unerwähnt lassen kann, sofern ein Immigrant sie weggeworfen hat), meint, PI als „größte Anti-Islam-Hetzschleuder“ denunzieren zu müssen. Legt man eure Definition zugrunde, so gibt es jedenfalls noch mehr solcher Schleudern in der deutschen Blogosphäre, nicht nur PI. Zum Beispiel meinen eigenen Blog, korrektheiten.com. Nehmt diesen Blog bitte von eurer Blogroll, damit ihr euch nicht mit mir kompromittiert – und ich mich nicht mit euch:

Ich lege nämlich größten Wert darauf, nur in Blogs empfohlen zu werden, die von intelligenten und anständigen Menschen betrieben werden, und ich habe nicht den Eindruck, dass Winkelried.info noch in diese Kategorie gehört: PI mit seiner unzweideutig demokratischen, menschenrechtsorientierten Agenda in die „undemokratische Ecke“ einzuordnen zeugt bestenfalls von einem Mangel an politischem Urteilsvermögen. Nun, das würde ich euch noch verzeihen.

Ich würde euch sogar verzeihen, dass ihr offenbar zu jener Sorte von Einfaltspinseln gehört, die glauben, es gebe einen „Islam per se“, der mit dem Verhalten seiner Anhänger nichts zu tun habe, und gegen den man deshalb „nichts hat“.

Nicht verzeihen kann ich euch aber, dass ihr euch – offenbar aus bleicher Furcht vor der poststalinistischen Denunziationsmaschinerie eines politisch korrekten Medienmainstreams – an der paranoiden Hexenjagd „gegen Rechts“ (einschließlich der ideologisch motivierten Umdeutung zentraler politischer Begriffe, wie etwa „Demokratie“ oder eben „Rechts“) beteiligt. Das ist Appeasement im verächtlichen Sinne des Wortes: Das Krokodil des linken McCarthyismus füttern in der Hoffnung, als Letzter gefressen zu werden.

Und noch etwas: Euer Autor nennt sich „David Frankfurter“. Ich gehe davon aus, dass er nicht wirklich so heißt, sondern sich bloß als Netzpseudonym den Namen des Attentäters ausgeliehen hat, der Anfang 1936 den Schweizer Naziführer Wilhelm Gustloff ermordete. Die Wahl eines solchen Pseudonyms bedeutet in der heutigen politischen Lage nicht mehr und nicht weniger als die programmatische Billigung von Selbstjustiz als Mittel der politischen Auseinandersetzung, speziell wenn es um den „Kampf gegen Rechts“ geht. Ihr entschuldigt schon, aber ich muss es ablehnen, mich von solchen Leuten über Demokratie belehren zu lassen.“

32 Gedanken zu „Das LGF-Syndrom“

  1. Immer mehr gemeinhin als „rechts“ geltende Seiten pflegen seit neuestem einen resignativen Ton. Es lohne sich nicht mehr, weiter Widerstand gegen den Zeitgeist zu leisten, man solle sich damit abfinden, dass sich die Welt eben geändert habe und dass die „guten alten Zeiten“ dahin sind. Man habe die Millionen Fremden auf deutschem Boden hinzunehmen und „im besten Staatsinteresse“ so gut wie möglich zu „integrieren“, da die Idee einer Rückführung „illusorisch“ sei. Was vor 30 Jahren die CDU und später die „konservativen“ Zeitungen Welt und FAZ vollzogen haben, das vollziehen nunmehr die JF, die Sezession, die Republikaner. Man beachte den neuesten Mitschreiber bei der Sezession und seinen gegen „pseudokonservativen Jammerer“ gerichteten Artikel. Im Kommentarbereich werden die enttäuschten Stimmen zwar noch nicht zensiert, doch dürfte auch das nur noch eine Frage der Zeit sein.
     
    Wer weiß, vielleicht wird auch die NPD bald schon ihren Frieden mit der Bundesrepublik machen, einen Vorsitzenden mit Migrationshintergrund wählen und die Mittelmeerunion befürworten?
     
    Vielleicht waren die von Anfang an alle mit einem Systemfehler behaftet, dass sie eine Weile lang konservativ tun, um konservative Deutsche zu täuschen und stimmenmäßig zu binden, dann aber auf ein Signal von außen hin in den Liberalismus umzukippen? Vielleicht wurden sie alle von einer unbekannten Kraft unterwandert, die nun die entscheidenden Hebel umlegt? Vielleicht haben sie aber auch eingesehen, dass wirklich nichts mehr zu wollen ist, und dieses bittere Eingeständnis steht uns noch bevor? Vielleicht haben sie alle Fakten abgewogen und kommen zu dem Schluß, dass die Islamisierung doch das kleinere Übel sei – fragt sich nur noch, im Vergleich womit.

  2. Perfekt gebrüllt, Löwe! 😉

    Winkelried schickt zusammen mit der Retourkutsche die Kavallerie.
    Ganz schön kleinkariert.

  3. @ submarine: Was meinst Du damit? Soweit ich erkennen kann, hat Winkelried überhaupt noch nicht reagiert.
    @ Thatcher: Jetzt bist Du mir zuvorgekommen. Ich hatte diesen Artikel in der Sezession auch gelesen (http://www.sezession.de/9471/larmoyanz-und-verwesung.html). Ich glaube, dass die (Fast-)Gleichzeitigkeit der Artikel in JF und Sezession kein Zufall ist. Ich glaube, dass man rechts von der Mitte das Wesen linker Ideologie nicht wirklich durchschaut, insbesondere nicht die enorme Suggestivkraft, die bis heute von Marxschen Analyse ausgeht, dass die Globalisierung (die er noch nicht so nannte, aber meinte)  und – da die Ökonomie der Kern aller Geschichte sei – auch die Globalisierung von allem und jedem, also auch von Kulturen, Völkern und Religionen „unvermeidlich“ sei.  Wenn die Dinge dann weit genug gediehen sind, findet der in der Wolle gefärbte Rechte nicht, dass er auf eine feindliche Ideologie hereinfällt, sondern glaubt, er habe sich – seufzend, aber man muss – einem Sachzwang zu fügen.

  4. Keine Sorge, ich mach weiter. Nix Resignation.

    Die Winkelrieder haben nur keine Ahnung, nicht genug PI und Co. gelesen. Sieht man schon daran das sie die Kreuzzüge negativ sehen, ausserdem will die Mehrheit der Islamisierunggegner davon sicher keine Neuauflage, zumindest nicht ausserhalb Europas.

  5. @ Thatcher:
    @ Manfred:
    An eine Verschwörung glaube ich nicht (obwohl ich sonst dazu neige, überall Gespenster zu sehen…)
    Es dürfte wohl eher daran liegen, dass die islamkritische Szene zu großen Teilen aus ehemaligen Linken und Liberalen besteht.
    Mal ehrlich: Warum glaubt ihr, sind Leute wie Alice Schwarzer, Giordano oder Broder auf unserer Seite?
    Dieselben Menschen, die unsere Gesellschaft jahrelang sturmreif geschossen haben?
    Weil sie Deutschland lieben und eine „konservative“ Gesellschaft wollen?
    Nein! Die sind ins islamkritische Lager gewechselt, weil der Islam die atheistische, links-liberale, entmannte, kunterbunt-infantile Sozialstaatsgesellschaft bedroht, die die 68er erichtet haben, und zwar mehr, als wir „Rechten“ es je könnten!
    Was diese „Paladine“ zu uns getrieben hat ist die uralte Angst aller abgelebten Bonzen: dass ihr Regime zusammenbrechen und sie ihren eigenen Kerker kennenlernen könnten.
    Und jetzt navigieren sie halt zwischen den Polen: den Islam mögen sie nicht, aber nach A auch B sagen und ein „Rechter“ werden, dass wollen und können sie genauso wenig. Stattdessen schließen sie faule Kompromisse, glauben an den Euroislam ohne Islamismus und dass die multikulturelle Gesellschaft schon noch funktionieren wird, wenn man ihre ärgsten Triebe stutzt.

    Und ich befürchte, wenn die Islamkritik einmal Mainstream wird, werden die maßgeblichen gesellschaftlichen Kräfte den lgf-Weg einschlagen: Ein bisschen Kampf gegen die schlimmsten Auswüchse der Islamisierung, ein Burkaverbot hier, ein etwas kleineres Minarett da, aber an die Wurzel werden sie nicht gehen: Masseneinwanderung, verfehlte Familien- und Sozialpolitik, Abtreibungsholocaust, Täterschutzrecht, daran werden diese Islamkritiker nicht rühren.

  6. Manfred, Winkelried ist zu feige Kommentare zuzulassen.
    Insbesondere Deinen sehr guten Kommentar.
    Winkelried drischt auf PI ein als Revanche für deutsche Kritik an der schweizer Abstimmung.
    Irgendwie miese und charakterlos, aber wen wundert das eigentlich noch.

  7. Melmoth, wahrscheinlich haben diese Leute aber noch nicht begriffen, dass sie die ersten sein werden, die von den Vertretern der Friedensreligion „abgeschafft“ werden. Für die Rechtgläubigen sind die Linken und Liberalen „schlimmer als das Vieh“ und wie „Vieh“ gehandhabt wird, ist bekannt.

  8. @ Thatcher, bedenke, nur knieende Esel werden beladen. Wir knieen aber niemals, jedenfalls nicht, solange wir leben. Und das ist gut so.

  9. Gerade gelesen, Kreuzzeichen über dieses Blog und R.I.P. darauf. Deren primitiver Kommentar ist nicht einmal diskussionswürdig. Case closed – sagt ein Kommentator bei PI und das ist in diesem Fall mehr als genug.

  10. Herr Winkelried hat ja durchaus Argumente für seine Kritik und er ist immerhin gegen Masseneinwanderung. Er sollte sich einfach mal mit der Kritik am Islam beschäftigen, und ich finde beide Seiten sollten nicht gleich so agressiv reagieren.

  11. Deutlich wird wohl in der Reaktion von Winkelried, dass dort antideutsche Empfindlichkeiten die Hauptrolle spielen. Wenn man sich auf PI für den Erfolg der Schweizer Minarettabstimmung an die eigene Brust geklopft hat, hat man natürlich diese Empfindlichkeiten unterschätzt; die nach der Steinbrück-Schelte natürlich noch größer als eh schon sind; dass sich Deutsche quasi von oben herab in Schweizer Angelegenheiten einmischen, mag man dort nun wirklich überhaupt nicht. Andererseits sind es natürlich Schweizer gewesen, die auf PI in ihren Kommentaren von „Ausschaffung“ geredet haben – wenn W. das jetzt PI als gemeinte „Vernichtung“ in den Mund legt, ist das natürlich unehrlich und verleumderisch. Außerdem geht W. in seiner Replik gar nicht auf das Eigentliche, den Liberalismus-Vorwurf, ein, was natürlich nahelegt, dass er zutrifft.

    Aber doch auch interessant zu sehen, wie sich hier der Schweizer Nationalismus mit seinen Ressentiments gegen die Deutschen, insbesondere die Norddeutschen (darauf wird ja angespielt), regt und offenbar alle anderen Gesichtspunkte beiseite schiebt.

    ZUm Sezessionsartikel und den Kommentaren dort: Da geht´s wirklich um die Kernprobleme des Konservativismus: der Pessimismus, das Fehlen einer Utopie, auch: unsere Ungeduld etc. Aber: wir haben noch mehr Zeit, darüber zu diskutieren, als uns lieb ist!

  12. Wahrscheinlich hast Du mit Deiner Einschätzung der Winkelried-Reaktion recht, Before Dawn, aber wenn das ihr Problem war (nämlich, dass die Deutschen ihnen gegenüber so arrogant seien), dann haben sie mit dieser Reaktion ein richtiges Eigentor geschossen. Vielleicht sollte ihnen mal einer sagen, dass sie mit solch demonstrativer Provinzialität genau die Sorte Arroganz herausfordern, über die sie sich hinterher beschweren.

  13. Exzellenter Beitrag, Manfred.
    Ich selbst, der ich mich als politisch „rechts“ bezeichnen würde, kann nicht umhin mich für meine politische Einstellung an die Wand gedrängt zu wissen. „Rechts“ ist aber nicht gleich „Rechtsextrem“. Kein Synonym, kein Zusammenhang. Ärgerlich ist das schon.
    Zumal es dank Zeitgeist sehr hip ist, sich als linksextrem zu bekennen, aber der Konservatismus zu Unrecht in eine schmutzige Ecke gedrängt wird.

  14. PI vertritt den einfachen Bush Standpunkt, Israel und USA immer gut, Islam immer böse.
    Insgeheim beneide ich solche Menschen ja, sie haben ein einfaches Weltbild, offene Fragen gibt es kaum, und sie selber leben mit tollen Gefühl immer zu den Guten zu gehören.
    Es ist kein großer Sprung von PI zu BILD, einfach mal das pseudointelektuelle Geqatsche wegstreichen, und den Bildanteil erhöhen.
    Trotzdem, ich hätte auch für das Verbot gestimmt.

  15. BeforeDawn, sie werden es der Schweiz nicht durchgehen lassen. Sie werden die Schweiz zwingen nochmal zu wählen und das zweite Mal richtig. Sie haben Erfahrung darin.
    Die Schweiz kann diese isolierte Stellung nicht durchhalten, man wird ihr mit Sanktionen drohen und sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen, wenn sie nicht pariert.

  16. Sie werden es wie in Irland machen und ihr habt nichts besseres zu tun, als euch gegenseitig ans Bein zu pissen.
    Genau davon leben die, die euch durchrassen wollen und links wie rechts ihre Strippen ziehen.
    Gute Nacht liebe Schweiz
    Gute Nacht liebe BRD

  17. Jetzt wissen wir’s: wir sind „unheimliche Patrioten“!

    In dem Zusammenhang zitiere ich noch mal aus einem meiner Kommentare im Strang „Et tu, Brute?“:
    **************
    Noch ein Beispiel:
    http://www.winkelried.info/2009/11/26/das-ende-einer-epoche/
    Das Ende einer Epoche
    “(…) Die politisch rechte Blogszene hat einen Mackel. Sie bloggt allzu gerne anonym, obwohl es dazu heute gar keinen Anlass mehr gibt. Das hat historische Gründe: früher war jeder, der die Klimalüge nicht glaubte, ein Ewiggestriger und jeder der die Einwanderung kritisierte, ein Nazi und Rassist.
    (…)
    Wir glauben, dass die Epoche der anonymen Bloggerei langsam zu Ende geht. Es sei jedem Autor unbenommen, sein Pseudo zu behalten und weiter zu bloggen wie bisher. Doch war es bis jetzt Pflicht, sich nicht zu “outen”, so ist es jetzt nur noch eine Empfehlung.(…)”
    Wassollndasdenn? Soll uns der auf die Lichtung locken, damit uns die Waidmänner der diversen Feindfraktionen dort erlegen können, sobald die Jagdsaison eröffnet ist? (Mittelmeerunion voll entwickelt – samt Auslieferungsmöglichkeit an Länder wie Syrien; weitere Eurokratisierung mittels der Möglichkeiten des Lissabon-Vertrags, noch mehr „global governance“, etc.).
    Hört ja nicht auf ihn!
    *****************
    Soweit das Zitat aus meinem damaligen Kommentar.
    In einem Teil der Fälle wird man das LGF-Syndrom sicher damit erklären können, daß es sich bei den Betreffenden um mehr oder weniger ex-Linke handelt, die – wie Melmoth schon geschrieben hat – zunächst durch die Terroakte der Moslems aufgeschreckt worden sind und ihre eigenen Vorlieben durch deren Vordringen bedroht gesehen haben, nun aber vor dem zurückschrecken, was ein konsequentes Weitergehen auf dem von ihnen eingeschlagenen Weg bedeuten müßte, weil sie es als „zu rassistisch“ empfinden. Daß Terroranschläge im Westen in den letzten Jahren ausgeblieben sind, dürfte auch in gewissem Maß mit dem Wiedereinschlafen von deren Abwehrreflexen zu tun haben.

    Auf Charles Johnson von „Little Green Footballs“ dürfte dieser Teil der Erklärung wohl zutreffen, genauso aber auch eine andere:

    Es fällt nämlich auf, daß dieses Wendehals-Phänomen gern die Flaggschiffe des jeweiligen Bereiches befällt, wie „LGF“ es in der englischsprachigen antiislamischen Blogosphäre lange gewesen ist. Plötzlich fängt „Chazzer an, verdiente Leute wie Fjordman „unter den Bus zu werfen“, weil sie auch mit dem Vlaams Belang reden und bestreiten, daß das „Nazis“ sind.
    Über die zunehmenden Empfindlichkeiten von PI habe ich ja im Strang zu „Et tu, Brute?“ auch schon geschrieben.

    Da kommt einem schon der Gedanke, ob solche Blogs oder Online-Magazine ab einer gewissen Bedeutung nicht Besuch von „der Firma“ bekommen, der ihnen gewisse Richtungsänderungen nahelegt (vor allem seit in den Völkern des Westens zunehmend Unmut über die Drittwelt-Masseneinwanderung wahrnehmbar wird).
    Dazu kommt noch, daß man eine ex-linke Vorgeschichte bei der Jungen Freiheit oder auch bei den Machern des „ef“-Magazins eher weniger annehmen kann (über Winkelried weiß ich diesbezüglich zu wenig). Daher noch mal mein letztens geäußerter Gedanke: Vielleicht sollten nationale, einwanderungskritische Blogs und Online-Magazine sich gar nicht allzuviele Leser wünschen, um dieses Schicksal zu vermeiden.
    Umsomehr sind die Leser aufgerufen, die hier und aus anderen vergleichbaren Quellen gewonnenen Erkenntnisse selber an andere weiterzugeben; um so in einer Art Schneeballsystem trotzdem deren möglichst weite Verbreitung zu fördern.

    Im „Counterjihad“-Blog habe ich wieder ein Übersetzungshäppchen plaziert: „Also sprach Globama“:

    http://fjordman.wordpress.com/2009/12/11/also-sprach-globama/

  18. Auf die Schnelle nur ein weiterer Lesetip:
    Zum Thema „Minarett-Entscheid“ ist die Expertise, die Raddatz für die Intiatoren angefertigt hat,lesenswert:
    http://www.pi-news.net/wp/uploads/2009/11/ra-expertise-ch.pdf

    Noch was: Hat jemand am Dienstag Maischberger gesehen?
    Claus Kleber (sitzt auch im Kuratorium des Aspen Instituts, welches wiederum von den „Üblichen Verdächtigen“ finanziert wird) hat, auf seine USA-Connections angesprochen, ganz am Ende der ansonsten ziemlich chaotischen Sitzung zweimal hintereinander mit bedeutender Miene verkündet: „Es wird eine große Rassenvermischung geben – die Übergangsphase wird schwierig werden“.
    Ich finde nirgendwo eine Reaktion darauf, ich fand es, schon WIE Kleber das sagte, bemerkenswert.

  19. @Before Dawn
    Ich hab mir auf Deinen Hinweis den letzten Teil der Sendung im Internet angesehen. Es war so, dass die Moderatorin Scholl-Latour ansprach. Er hätte doch jetzt mehrfach die These vertreten, aufgrund der Globalisierung werde es zu einer totalen Rassenmischung kommen, dann könne man sich die Integrationsdebatte sparen. Dann hat Kleber dazwischen geredet, die Übergangszeit werde schwierig. In dem Moment sagte Scholl-Latour sinngemäß, die Sache sei doch schon in vollem Gange. Das konnte man aber nicht gut verstehen und dann ging es schon wieder zum nächstem Thema. Ich hab ebenfalls keine Reaktionen darauf finden können,auch nicht die angesprochenen Interviews von Scholl-Latour.
    Was man in dem Zusammenhang auch mal berücksichtigen müsste ist, dass gemischtrassige Kinder doch in aller Regel nicht in der Mitte zwischen beiden Eltern stehen, sondern von einem viel mehr beeinflusst werden (sowohl äußerlich als auch bezüglich der inneren Werte). Sollte also eine solche Durchmischung von unseren „Eliten“ tatsächlich betrieben werden, dann scheint es mir, als würde dieser Gesichtspunkt jedenfalls nicht genug berücksichtigt werden. Mindestens. Ob zB ein deutsch-türkisches Kind sich mehr deutsch oder mehr türkisch fühlt hat natürlich auch wieder mit kulturellem Selbstbewusstsein der Erwachsenen usw. zu tun.

  20. Was man in dem Zusammenhang auch mal berücksichtigen müsste ist, dass gemischtrassige Kinder doch in aller Regel nicht in der Mitte zwischen beiden Eltern stehen, sondern von einem viel mehr beeinflusst werden (sowohl äußerlich als auch bezüglich der inneren Werte).
    Sieht man ja auch gut an Obama, der ja auch ‚gemischtrassig‘ ist, sich aber eine 100% ’schwarze‘ Identität geschaffen hat (nachdem er bis zum College-Eintritt eine ‚weiße‘ Identität hatte).

  21. @ Before Dawn: Danke für Deinen Hinweis bezüglich Kleber – das bestätigt den Eindruck, den man unweigerlich gewinnt, wenn man sich mit den Hintergründen der Zuwanderungsproblematik befaßt.

    @ Chripa & Stratomunchkin: das denke ich auch; und ich habe den Eindruck, das richtet sich viel stärker nach der Identität des Vaters als nach der der Mutter.
    Als Beispiel paßt neben Globama auch eine gewisse Philippa Ebéné, die sich als „People of Colour“-Aktivistin hervortut.

    Überhaupt kommt es mir vor, als sei es zur Zeit recht vorteilhaft, sich zur schwarzen Seite seiner Identität zu bekennen, wenn man auch nur ein bißchen davon hat.
    Siehe Obama, wie eben von Stratomunchkin beschrieben, aber z. B. auch Halle Berry, die genetisch eindeutig mehr weiß als schwarz ist, aber trotzdem bei ihrer Oscar-Verleihung Rührung darüber ausgedrückt hat, daß sie ihn als erste „afroamerikanische“ Schauspielerin bekommen hat.
    So „privilegiert“ können Weiße ja doch nicht sein, wenn keiner einer sein will…

    Noch ein Lesetip von VDARE – „Whites (Still) Rule!… They Just Don’t Like To Say So“ von Steve Sailer:
    http://vdare.com/sailer/090111_hsu.htm

  22. nebukadnezarin:
    Dann mach doch einmal einen konstruktiven Vorschlag, damit die „Pisserei“ aufhört.

  23. BeforeDawn:

    Das sind die perfiden Tricks, Tags in die Gehirne der Zuschauer zu setzen. Mind Control. Tag sitzt, beim nächsten Mal: Ach ja, habe ich schon gehört, dann reminder in immer kürzeren Abständen, bis es „zu normalen Meldung“ gehört. Result: Niemand fragt mehr, ist doch bekannt, also normal, also gut – und wieder sind sie einen Schritt weiter. Wir schlucken alles, häppchenweise. Passt doch, oder etwa nicht?

  24. submarine:
    …und es sind unzählige Begriffe,wie wir wissen, mit denen auf diese Weise operiert wird. Sagt ein Schwarzer „Ich bin ein Schwarzer“, hat der größte Teil der Bevölkerung jetzt die Assoziation: „Das ist ein Opfer des Kolonialismus, der Diskriminierung etc. – zu dem muss ich nett sein und ihm was Gutes tun“; sagt ein Weißer „Ich bin weiß“, wird er heute gleich gefragt, ob er Rassist ist. Diese Assoziationen waren vor dreißig Jahren, also viel näher am Dritten Reich und Kolonialismus, noch deutlich anders, wie auch Äußerungen von Kohl, Schmidt u. a. über eine zu große Zahl von Ausländern (damals schon!) seinerzeit kaum Reaktionen hervorgerufen haben, während sie heute zu Proteststürmen der Multikultifraktion führen würden. Eine generelle Feststellung, wir hätten zu viele „Ausländer“ hat sich auch Sarrazin nicht getraut, schon weil inzwischen „Ausländer“ tabu ist, und gegen „Menschen mit Mihigru“ kann man ja platterdings nicht sein, weil dieser Begriff ja suggeriert, sie seien so etwas wie umherirrende Heimatvertriebene, die hier Gott sei Dank noch ein Obdach gefunden haben.
    (Auch ein Beispiel dafür, wie uns das Maul gestopft wird!)
    Wir haben dieser Besetzung und Umwertung der Begriffe einfach nichts entgegenzusetzen, nicht nur weil konservative Medien quantitativ in der Minderheit sind, sondern eben auch, weil wir ja nur ´konservieren´ wollen, bewährte Strukturen erhalten wollen, während die Linken immer im Angriff sind, verändern wollen. Wir sind also immer die Angegriffenen, die von links berannt werden: es ist genau wie in einer militärischen Auseindersetzung: der in Bewegung befindliche Angreifer ist im Vorteil gegenüber dem ruhenden Angegriffenen. Es liegt leider im Wesen des Konservativismus, immer nur in Abwehr zu sein, den Angriff zu versuchen zu verlangsamen, den Angreifer hinzuhalten.

    Auf einen solchen apodiktisch formulierten Satz wie „Es wird eine große Rassenvermischung geben“ ist aus Angst vor der Rassistenkeule die allgemeine Antwort: Schweigen! Was wir brauchen, sind viel mehr Sarrazins, also Leute, die nicht reagieren, sondern aus heiterem Himmel angreifen, die Begriffe und die Themen besetzen oder neue in Umlauf bringen, Forderungen erheben, Initiativen starten (soweit es in Deutschland erlaubt ist . . .).

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