Et tu, Brute!

Michael Paulwitz hat in der jüngsten Ausgabe der „Jungen Freiheit“ unter dem Titel „Integration ist machbar“ einen Artikel veröffentlicht, der so durchaus auch in der FAZ, ja sogar in der „Süddeutschen“ hätte stehen können, und der, sofern er nicht einfach ein Lapsus war, darauf hindeutet, dass mit der JF das einzige halbwegs bedeutende konservative Blatt vor der Ideologie des liberalen Mainstreams in die Knie geht.

Zunächst wird uns im schönsten infantilen Gutmenschenstil der Erfolg unseres neuen Gesundheitsministers Philipp Rösler („des promovierten Mediziners vietnamesischer Abstammung“), der im Säuglingsalter von einer deutschen Familie adoptiert wurde, als Beispiel für gelungene „Integration“ verkauft. Ei der Donner! Dass man einen Deutschen (denn etwas anderes ist Rösler nie gewesen) in Deutschland „integrieren“ kann – das freilich ist ein schlagender Beweis, dass „Integration machbar ist“.

Dann bedient Paulwitz doch ein wenig die Erwartungen seiner Leser, indem er auf „NRW-Integrationsminister Armin Laschet und andere(n) Multikulti-Ideologen“ und deren „politisch korrekten Ausgrenzungsreflexen“ herumhackt. So merkt man nicht gleich, wer gemeint ist, wenn er fortfährt:

Es ist an der Zeit, Irrtümer und Denkverbote über Bord zu werfen und die Debatte über Einwanderung und Integration vom Kopf auf die Füße zu stellen.

Und jetzt wird man stutzig:

Das Kernproblem besteht nicht darin, daß Einwanderung überhaupt stattfindet, sondern welche und wieviel.

Das beinhaltet bestenfalls eine Binsenweisheit, nämlich dass es hieße, leeres Stroh zu dreschen, wenn man ein Thema, hier also die Einwanderung, ohne Bezugnahme auf Qualität („welche“) und Quantität („wieviel“) diskutieren wollte. Was will er uns also mitteilen? Dass die Einwanderung von fünfhundert französischen Akademikern kein Problem wäre? Na Gott sei Dank: Endlich sagt’s mal einer!

Es versteht sich doch von selbst, dass nicht irgendwelche, sondern Masseneinwanderung problematisch ist, und auf genau die bezieht er sich, wenn er Günther Beckstein – zustimmend! – ausgerechnet mit dem Satz zitiert:

Wir brauchen mehr Einwanderer, die uns nützen, und weniger, die uns ausnützen.

Wenn von “brauchen“ die Rede ist, kann das nur heißen, dass wir ein Problem haben, das anders als durch Einwanderung nicht lösbar ist. Dies aber bedeutet, dass hier Einwanderung im Millionenmaßstab gemeint ist.

Die „Irrtümer und Denkverbote“, die es „über Bord zu werfen“ gilt, um „die Debatte über Einwanderung und Integration vom Kopf auf die Füße zu stellen“, sind also nicht etwa, wie suggeriert, die der Linken, sondern die der Rechten.

Einwanderung ist Realität in einer Welt, die in Handel, Politik und Kommunikation rasant zusammenwächst.

Eine „Realität“, die offenbar nicht von Menschen gemacht und daher von ihnen auch nicht zu ändern ist, sondern die als Gottheit über ihnen thront. Eine Argumentation, mit der man ebensogut die Bekämpfung des Drogenhandels oder der Kinderpornographie ablehnen könnte.

Es gibt einen weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe, dem sich die europäische Mittelmacht Deutschland nicht entziehen kann. Passiv ist die Bundesrepublik als Auswanderungsland, dem Jahr für Jahr gutausgebildete Bürger in sechsstelliger Zahl den Rücken kehren, ohnehin längst davon betroffen.

Woraus Paulwitz freilich nicht den naheliegenden Schluss zieht, dass ein Land, dem schon seine eigenen Geisteseliten davonlaufen, einfach zu unattraktiv für den „weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe“ sein könnte. Würde man dies ändern und dadurch den Abfluss von Humankapital stoppen – womöglich stellte sich heraus, dass der Import fremder Köpfe gar nicht so dringlich ist. Problematisch ist er allemal.

Da hilft es auch nicht, dass Paulwitz fordert, …

…Einwanderung endlich allein im wohlverstandenen Staatsinteresse zu steuern und dabei vorhandene und praktikable strengste Auswahlmechanismen konsequent zu nutzen:

– Durch Definition und Anwendung strikter Vorbedingungen für die Aufnahme jedes Einwanderers: gute Sprachkenntnisse, ausreichendes Vermögen, adäquate Bildung und Qualifikation, kulturelle Kompatibilität, Integrationsbereitschaft und -fähigkeit.

– Durch ein Einbürgerungsregime, das die Staatsbürgerschaft zum begehrten Gut macht, die Identifikation mit dem Staat fördert und eine voreilige Einbürgerung Integrationsunwilliger vermeidet.

Die Einwanderer sollen gebildet, intelligent, reich, europäisch und obendrein leidenschaftlich germanophil sein. Wer sind denn die zwei?

Derartige Anforderungen stempeln entweder den Artikel zum leeren Gerede, oder sie sind das Alibi, mit dem Paulwitz konservative Leser beruhigen und vor allem darüber hinwegtäuschen will, dass er hier eine prinzipiell gegen die Ideen von Nation und Nationalstaat gerichtete, globalistische Ideologie verficht.

Paulwitz fordert eine Politik im (selbstredend „wohlverstandenen“) „Staatsinteresse“, er fordert von den Einwanderern „die Identifikation mit dem Staat“, er stellt sich Deutschland „als preußisches Staatswesen“ vor, und die Einwanderer haben sich dessen „Staatsidee an(zu)passen“. Viel Staat. Wenig Volk.

Dass das Staatsinteresse nicht dasselbe ist wie das des Volkes, darüber haben uns allein im zwanzigsten Jahrhundert zwei Diktaturen belehrt, und die Bundesrepublik scheint ihren Ehrgeiz daran zu setzen, uns zu überzeugen, dass auch eine liberale Demokratie Eliten hervorbringen kann, die totalitären Zwangsvorstellungen frönen.

Von Einwanderern zu fordern, sie sollten sich mit dem Staat identifizieren, heißt im Klartext: Mit dem Volk brauchen sie sich nicht zu identifizieren; sich einer „Staatsidee“ anzupassen, ist etwas ganz anderes als sich den Normen der Einheimischen anzupassen; und ein Staatswesen, das als „preußisch“ definiert wird – man erinnere sich, dass Preußen zu gewissen Zeiten mehr polnische als deutsche Einwohner hatte – ist per definitionem eines nicht: deutsch.

Ein spezifisch preußisches Staatswesen wäre ein Vernunfts- und Prinzipienstaat, der sich für die Nationalität seiner Untertanen so wenig interessiert wie für ihren Glauben, also ein liberaler Staat, und die Identifikation mit dessen „Staatsidee“ heißt auf neudeutsch: Verfassungspatriotismus. Natürlich weiß Paulwitz, dass er den JF-Lesern mit solch Habermasschem Vokabular nicht kommen darf.

Es geht an dieser Stelle nicht darum, ob solche Ideen gut oder schlecht sind, sondern darum, dass Paulwitz dem Leser eine antinationale Ideologie (also eine Ideologie, in deren Kontext es auf die Existenz eines vorstaatlichen Solidarverbandes, also eines Volkes bzw. einer Nation nicht ankommt) unterzujubeln versucht:

Sein immergleiches rhetorisches Mittel ist, Ideen, von denen er wissen muss, dass seine Leser sie ablehnen, in eine für diese Leser akzeptable Verpackung zu wickeln; wer die Verpackung akzeptiert, schluckt dann auch den Inhalt:

Da wird also die Idee eines antinationalen Staates statt mit dem an sich angemessenen liberalen Vokabular mit scheinkonservativem Wortgeklingel („preußisches Staatswesen“) verkauft.

Auch der Gedanke „Wir brauchen mehr Einwanderer“ klingt viel annehmbarer, wenn man anhängt „die uns nützen, und weniger, die uns ausnützen“.

Dass Einwanderung kein Problem sei, klingt vernünftiger durch den Zusatz „ sondern welche und wieviel“.

Dass die „vollständige Rückführung von Ausländern eine Illusion ist“, darüber dürfte tatsächlich Konsens bestehen, nicht aber darüber „daß Nulleinwanderung oder vollständige Rückführung von Ausländern eine Illusion ist“ – das ist nämlich nicht dasselbe.

Die Ansage, mit viel Girlanden umwickelt, aber deutlich genug, lautet: Wir brauchen Einwanderer, und zwar in Massen, und das ist auch kein Problem, weil der Nationalstaat ohnehin von gestern ist.

Das ist original liberaler Mainstream und wird von Paulwitz selbstverständlich genauso dürftig begründet wie von seinen gutmenschlichen Gesinnungsgenossen. Und noch einmal im Zusammenhang:

Die Realität ist aber auch, anzuerkennen, daß Nulleinwanderung oder vollständige Rückführung von Ausländern eine Illusion ist. Es kommt vielmehr darauf an, Einwanderung endlich allein im wohlverstandenen Staatsinteresse zu steuern…

Wer das liberale Dogma nicht anerkennt, ist bestenfalls ein Trottel, der nicht nur die „Realität“ nicht sieht, sondern sich auch am „wohlverstandenen Staatsinteresse“ versündigt. In vertrauten Stil der Political Correctness werden die Gegner von Masseneinwanderung vor die Alternative gestellt, ob sie sich unter die Narren oder die Staatsfeinde eingereiht sehen wollen.

Und um das Maß vollzumachen, fordert Paulwitz uns auf, „jene Einwanderer, von denen wir uns einen positiven Beitrag zu unserem Gemeinwesen erwarten…“ (wohlgemerkt: Sie müssen ihn nicht erbracht haben; die bloße Erwartung genügt schon.) „… als sorgfältig ausgewählte neue Familienmitglieder in die Nation aufzunehmen“.

Ob die das überhaupt wollen? Ich denke noch nicht einmal an so illustre Einwanderer wie Mohammed Atta, Dr. Khan oder die Kofferbomber, die sich im Westen nur das Know-how zu seiner Bekämpfung besorgt haben, während sie zugleich ihrer Herkunftskultur und vor allem -religion treu geblieben sind. Nein, ich denke durchaus an die Sorte Einwanderer, an die auch Paulwitz denkt, wenn ich die Frage stelle, wieviel Loyalität Deutschland eigentlich von jemandem erwarten kann, der sich schon seinem Herkunftsland gegenüber illoyal gezeigt hat. Will der wirklich in unsere „Familie“ aufgenommen werden? Diese Leute kommen doch nicht aus Liebe zu Deutschland hierher, sondern weil und wenn ihnen hier ein guter Job angeboten wird; und sie verschwinden, wenn sich anderswo etwas besseres findet.

Was hier in Rede steht, ist ein gigantisches globales Elitenkarussel, das längst in Gang gekommen ist und jetzt schon dazu führt, dass Loyalität einem Land oder einem Volk gegenüber von einer gewissen sozialen Schicht aufwärts als Marotte verschrobener Hinterwäldler gilt. Wer dieses Karussel auch noch antreiben will, trägt seinen Teil dazu bei, eine global operierende Klasse von Menschen zu schaffen, die allenfalls dieser Klasse und ihrer Ideologie treu und dabei jederzeit zum Klassenkampf von oben bereit sind: gegen eine um ihre Existenz kämpfende, entwürdigte Mittelschicht und gegen das Heer der vielen Überflüssigen in den künftigen europäischen Slums.

21 Gedanken zu „Et tu, Brute!“

  1. Meiner Meinung nach wird meist auch nicht genug die Gefahr berücksichtigt, die in Zukunft von illegaler Einwanderung ausgeht. Ich fürchte, wir werden aufgrund der weltweiten demografischen Entwicklung von den Afrikanern und Arabern einfach überrannt werden. Und dagegen hilft es nun wirklich nicht, wenn wir zB ein paar Software-Ingenieure aus Bangalore anwerben. Deshalb ergibt der Satz von Beckstein mit den Einwandererern, die uns nützen bzw. ausnützen auch keinen Sinn.
    Was die Frage angeht, der Autor wolle den Lesern eine antinationale Ideologie unterjubeln und Alternativen als illusorisch darstellen: Das denke ich zwar auch. Aber mir fällt dazu auch wieder die Strategie der Blair-Regierung in England ein, die mit Masseneinwanderung dafür sorgen wollte, dass die Zeit an den Argumenten der Konservativen vorbeigeht.  So ist es bei uns doch auch. Irgendwann haben wir tatsächlich so viele Leute hier, die von anderen Kontinenten stammen, dass ein Festhalten am Konzept des Volkes tatsächlich illusorisch ist- oder auf schlimme Gewalt hinausläuft.

  2. Will der wirklich in unsere „Familie“ aufgenommen werden? Diese Leute kommen doch nicht aus Liebe zu Deutschland hierher, sondern weil und wenn ihnen hier ein guter Job angeboten wird; und sie verschwinden, wenn sich anderswo etwas besseres findet.

    Naja, er würde wohl bleiben, wenn er hier heiraten würde. Unbegrenzte Mobilität gibt es auch nicht.

    Wer dieses Karussell auch noch antreiben will, trägt seinen Teil dazu bei, eine global operierende Klasse von Menschen zu schaffen, die allenfalls dieser Klasse und ihrer Ideologie treu und dabei jederzeit zum Klassenkampf von oben bereit sind: gegen eine um ihre Existenz kämpfende, entwürdigte Mittelschicht und gegen das Heer der vielen Überflüssigen in den künftigen europäischen Slums.

    Das ist ein sehr interessanter Punkt. Obwohl selbst ziemlich polyglott, fand ich solche Leute, besonders gerne im „International Business“ tätig, seit langem irgendwie abstoßend.
    Nun mal zu der Einwanderung von qualifizierten Kräften: Wie auch im Artikel hier angemerkt, kommen da nicht besonders viele nach Deutschland. Nahezu ausschließlich qualifizierte Einwanderung zu fordern, heißt in der Realität wohl soviel wie, außer Asyl aus humanitären Gründen (wenn nachweisbar) fast keinen (die Einwanderungswelle aus Osteuropa – die allermeisten von denen bleiben in Deutschland und haben sich zudem wirtschaftlich produktiv „integriert“ – ist ja auch schon vorbei) reinzulassen. Vielleicht liegt Paulwitz deswegen gar nicht so daneben.

  3. Ein sagen wir mal ungewohnter Artikel ist jetzt auch von Lichtschlag bei ef erschienen:
    http://www.ef-magazin.de/2009/11/28/1695-feindbild-muslim-tatsaechlich-ist-es-ein-unschoenes-spiegelbild

    „Und was den aggressiven, kriegerischen und terroristischen Islam betrifft: Wessen Armeen stehen seit mehr als 100 Jahren in wessen Kulturraum? Wer finanzierte jahrzehntelang die fundamentalistischen Strömungen in Saudi-Arabien und in Afghanistan? Waren es Muslime oder Amerikaner? Die Machtergreifung der ebenso fundamentalistischen wie US-ergebenen Saudis kostete etwa 400.000 Muslime das Leben. Die wenigen Terroristen unter mehr als einer Milliarde Muslimen haben finanziell, bildungsspezifisch und kulturell weit überdurchschnittlich häufigen Kontakt zu westlichen Gesellschaften im Allgemeinen, zu deren Ideologien im Besonderen und zu ihren Geheimdiensten im Speziellen.“

  4. Wenn man den Artikel im Gesamtzusammenhang liest, hat Lichtschlag so unrecht nicht, wenn er zum Beispiel schreibt:

    Nur würden „die Muslime“ dennoch nicht so furchteinflößend vor der vermeintlichen Machtübernahme stehen, wenn nicht der Westen selbst in jeder Beziehung vor dem Ende stände.

    Nur möchte man hinzufügen: „… und wenn es im Westen nicht so viele Menschen gäbe, die den von ihnen als Hauptproblem betrachteten Sozialismus mit noch mehr Liberalismus, also die Pest mit der Cholera bekämpfen wollen.“

  5. „Wer dieses Karussel auch noch antreiben will, trägt seinen Teil dazu bei, eine global operierende Klasse von Menschen zu schaffen, die allenfalls dieser Klasse und ihrer Ideologie treu und dabei jederzeit zum Klassenkampf von oben bereit sind: gegen eine um ihre Existenz kämpfende, entwürdigte Mittelschicht und gegen das Heer der vielen Überflüssigen in den künftigen europäischen Slums.“

     
    Ein starker Satz, fast schon eine Voraussage der Zukunft.
    Das tagespolitische Problem ist jedoch, dass selbst die mainstream-kompatible Meinung von Herrn Paulwitz nichts an der täglichen Praxis der Masseneinwanderung ändert. Sie kommen einfach und bleiben, nieman hält sie auf – unsere Politiker wissen, daß man die Menschenmassen aus Nahost und Afrika nur mit den Mitteln des Massenmords von Europa fernhalten kann.
    Ich weiß nicht, ob es überhaupt noch lohnt, über die Bewahrung unserer Kultur zu diskutieren, man sollte lieber zusehen, daß sich die Europäer in Schutzverbänden zusammenschliessen um noch ein paar Reservate verteidigen zu können.

  6. Sie kommen einfach und bleiben, nieman hält sie auf – unsere Politiker wissen, daß man die Menschenmassen aus Nahost und Afrika nur mit den Mitteln des Massenmords von Europa fernhalten kann.

    Nein, man muss die grauenvolle Reproduktion in Nahost und Afrika zum Stillstand bringen. Die Millionen von Organisationen, die diese Menschenmassen durch Verabreichung des Minimums am Leben erhalten und die Reproduktion damit unaufhörlich fördern, gehören verboten. So z.B. Unicef, die sich im Kinder kümmern, aber sobald diese Kinder Erwachsene wurden, sind sie für Unicef kein Thema mehr. Aufklärung ist dringend erforderlich und Restriktionen wenn mehr als ein Nachkomme produziert wird.

    Billionaire club in bid to curb overpopulation
    http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/us_and_americas/article6350303.ece

    Was ist der Sinn davon, Analphabeten ungeahnten Ausmasses nach Europa zu pumpen, wo es nicht einmal Arbeitsplätze für Hochqualifizierte gibt?

    Es kann nicht angehen, dass die Europäer zum Sterben gezwungen werden, um Platz für Einwanderer aus der dritten Welt zu schaffen.

    Hasting Center’s Nazi Doctors Set Orszag’s Agenda to Kill Useless Eaters
    http://www.larouchepac.com/node/10213

    Ander Nationen arbeiten daran, die Bevölkerungen auf einem erträglichen Level zu halten oder zu reduzieren und was macht Europa, es reduziert seine eigene Bevölkerung durch massenhafte und vom Staat finanzierte Abtreibungen um phänomenale Mengen von Menschen aus Dritte-Welt-Staaten nach Europa zu holen.

    Das ist in höchstem Masse unethisch, krank, kriminell.

  7. Die JF zählt m.E. bei weitem nicht zur Speerspitze der Kämpfer gegen Islamisierung und Einwanderung. Bei weitem nicht. Man sieht sich dort auf fernen Klippen eines gediegen-elitären Konservatismus und möchte sich aus allem raushalten, in trauter Übereinkunft mit den Herren und der Dame der Sezession. Über Themen wie Islamisierung wird stets ohne jede Wertung berichtet.
     
    Insofern kaum überraschend, was Paulwitz da produziert. natürlich (vielleicht vor allem) auch, wenn man die derzeitige Abo-Kampagne berücksichtig, die vermutlich mit solchen Mitteln befördert werden soll.
     
    Aber direkt zum Inhaltlichen: wer mit dem Ist-Zustand der Einwanderung unzufrieden ist, wird sich Gedanken machen über alternative Konzepte. Jeder, der schon mal detailliert überlegt hat, wie diese denn aussehen sollen, stößt schnell an eine Grenze.
     
    Das Wünschenswerte, daß nämlich inkompatible Kulturen nicht vermischt werden – und um nichts anderes geht es! – das ist uns heute unmöglich gemacht. Versuche, dies auch nur theoretisch aufzureießen – es geht nicht.
     
    An diesen Punkt kommt auch jeder Politiker ganz logisch. Und daraus erwachsen dann solche Überlegungen, wie sie als Gutmenschentum im Schwange sind: „Wir haben diese Einwanderung, wir haben fremde, inkompatiblere Kulturen mitten im herzen unserer Völker, und wir können nichts dagegen tun. Vielleicht gelingt es uns wenigstens, die Gegensätze ein wenig abzuschwächen, das Pulverfaß noch ein wenig von der Lunte fernzuhalten.“
     
    Ich kann immer wieder nur darauf verweisen, welcher Tropfen im Ozean die paar wenigen Blogs sind, die gegen den Mainstream schreiben. Die Masse derer, die das für glatten Humbug halten, ist überwältigend.
    Realpolitiker widmen sich also beizeiten und gezwungenermaßen der Frage: „wie können wir die gegebene, unaufhaltsam weiterlaufende Entwicklung, zumindest etwas zu unseren Gunsten beeinflussen – oder deeskalieren.“
     
    Es wird nicht gehen, aber sämtliche Radikalmaßmaßnahmen sind weltenfern von unseren Möglichkeiten.
     
    Man muß sich nur mal klarmachen, daß die USA(!!) einen Muslim-Fanatiker innerhalb der Armee duldet, fördert, und das solange, bis er sein Ziel erreicht hat. Und nach diesem Vorfall, diesem GAU, wird mitnichten umgesteuert!
     
    Wir haben uns selbst gefesselt und ausgeliefert, NUR wir selbst. Einem Feind in allerschwächster Position haben wir uns völlig freiwillig in die Hände begeben. Das ist das Absurde an der Geschichte.
     

  8. Du hast das Problem genau auf den Punkt gebracht, Flash: Es ist eine Machtfrage. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.

  9. Da hat sich der Herr Lichtschlag schon einen abenteuerlichen Artikel zusammengesschrieben:

    „Die zu Neokonservativen konvertierten Altsozialisten schießen bereits aus vollen Rohren auf die bösen Muselmanen, verbal und durchaus auch mal real international – in Afghanistan, im Irak, demnächst allzu gerne auch im Iran.
    Und die charakterlosesten Opportunisten und aalglattesten intellektuellen sowie politischen Führer schießen im Inland bereits fleißig mit, Jürgen Rüttgers und Ralph Giordano vorneweg.“

    Und: „Im ehemals christlichen Westen folgten nach der Aufklärung Kommunismus, Nationalsozialismus und Sozialdemokratismus – und in der Folge dieser Ideologien das inflationäre Papiergeldsystem sowie Abermillionen Ermordete und Beraubte. Wo finden wir mit dem Gulag, dem großen Sprung nach vorn und dem Holocaust auch nur entfernt Vergleichbares im „unaufgeklärten moslemischen Kulturraum“?

    Sowie: „Nebenbei: Die gesamte Geschichte der RAF stellt sich 30 Jahre später von Kurras über Baader und Mahler bis Viett als in jedem Schritt beobachtet, wenn nicht gar inszeniert von diversen Geheimdiensten heraus. Was werden wir in 30 Jahren über den „islamistischen Terrorismus“ erfahren, von dem bereits heute auffällig viele entsprechende Querverbindungen bekannt sind?“

    Das sind schon sehr gewagte Konstruktionen, Herr Lichtschlag, oder!?

    Was er über den Islam schreibt, ist bar jeder Kenntnisse historischer Fakten und bar jeder Einsicht in das Wesen dieser Spezialreligion. Man möchte meinen, er habe sich seine Kenntnisse über den Islam während eines Badeurlaubs in Dubai erworben.

    Natürlich hat er recht, wenn er sagt, dass die Stärke des Islams eine Funktion der Schwäche des Westens ist. Das ist aber nun bei allen feindlichen Konstellationen so und als solche eine recht banale Einsicht. Wenn er aber den Islam verharmlost, um den sich im Westen
    immer stärker festsetzenden Neosozialismus als das eigentliche Übel anprangern zu können, hat das zumindest eine strukturelle Ähnlichkeit zu der Argumentation der Linken, die den Islam verharmlosen, um den westlichen Kapitalismus als das Grundübel anprangern zu können.

    So kann er dann auch folgendes schreiben:
    „Wessen Armeen stehen seit mehr als 100 Jahren in wessen Kulturraum? Wer finanzierte jahrzehntelang die fundamentalistischen Strömungen in Saudi-Arabien und in Afghanistan? Waren es Muslime oder Amerikaner? Die Machtergreifung der ebenso fundamentalistischen wie US-ergebenen Saudis kostete etwa 400.000 Muslime das Leben. Die wenigen Terroristen unter mehr als einer Milliarde Muslimen haben finanziell, bildungsspezifisch und kulturell weit überdurchschnittlich häufigen Kontakt zu westlichen Gesellschaften im Allgemeinen, zu deren Ideologien im Besonderen und zu ihren Geheimdiensten im Speziellen.“

    Aha, der islamische Terrorismus ist eine Folge des westlichen Imperialismus. So so, das kennen wir doch!

    Nicht weniger verblüffend ist allerdings der Aufsatz von M. Paulwitz in seiner Aufgabe eines ethnisch definierten Nationalbegriffs! Damit steht der Autor dem Fritz in Sanssoucis näher als dem Götz in Schnellroda – schon sehr merkwürdig für einen JF-Autor! Ich hätte auch gedacht, dass inzwischen jeder weiß, dass es für bildungs- und leistungswillige junge Menschen aus der „Dritten Welt“ praktisch keinen Grund gibt, nach Deutschland zu kommen. Natürlich: es wäre wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung, wenn der Staat sich entschließen könnte, solche Leute hierhin zu holen – aber sie gehen samt und sonders woanders hin. Weiß der Autor das nicht?

    Beiden Artikeln ist gemeinsam, dass nicht die „Kernprobleme“ diskutiert werden: Lichtschlag fragt nicht, warum sich sozialistisches Denken immer weiter ausbreitet, Paulwitz benennt nicht die Gründe, ob, und wenn ja, warum Einwanderung nötig ist und warum die Leistungswilligen anderswohin gehen. Gerade in der JF hätte man ja vielleicht erwartet, dass die Problematik vor dem Hintergrund konservativer Kulturtheorien angesprochen wird – Fehlanzeige: stattdessen einfach die Übernahme des herrschenden Paradigmas. Die JF – rechtsextrem?

    Und – um das Maß voll zu machen – gab´s letzte Woche einen Leitartikel in der FAZ, in dem insinuiert wurde, die Hinhaltetaktik des Irans in der Frage der Nuklearbewaffnung könne doch vielleicht an mangelnder Flexibilität und Geduld des Westens liegen!

    Trotzdem: einen schönen 1. Advent an alle!

  10. Das mit dem subtilen Verpackungsschwindel hast Du sehr gut bloßgelegt, Manfred – da ist auch unter meinem Radar noch einiges davon durchgesegelt.

    @ Submarine: In Ergänzung zu Deinen treffenden Argumenten bezüglich der vom Gutmenschentum geförderten Massenvermehrung in Afrika empfiehlt sich auch die Lektüre von Conservative Swedes Kommentaren zu „Umkehr ist möglich“:
    http://fjordman.wordpress.com/2009/10/27/umkehr-ist-moglich/

    Bei der Wiederlektüre von Eisvogels Artikel „Japan: Was haben die, was wir nicht haben“, den ich gestern im Counterjihad-Blog eingestellt habe (http://fjordman.wordpress.com/2009/11/29/japan-was-haben-die-was-wir-nicht-haben/) ist mir auch aufgefallen, daß sie darin ein paar andere Dinge vorwegnimmt, die ConSwede im vorgenannten Strang angeführt hat. Überhaupt ist ihr Essay auch im Zusammenhang mit dem hier behandelten Hauptthema lesenswert.

    Daß auch gutintegrierte, gebildete und produktive Einwanderer nicht unbedingt loyale Bürger sein müssen, die sich mit dem Volk des Landes identifizieren, in das sie eingewandert oder sogar hineingeboren worden sind, geht aus diesem Beispiel hervor, das Alan Wall auf vdare.com beschreibt:
    “Houston, We Have A Problem!” Jose Hernandez, Anchor Baby Astronaut, Agitates For Amnesty
    http://vdare.com/awall/091021_memo.htm

    Von Andre Lichtschlag und dem ef-Magazin habe ich auch schon mal mehr gehalten. Ich kann mich noch an einen Kommentar erinnern, in dem ein Leser geschrieben hat, daß man aus libertärer Sicht das Recht eines jeden Menschen befürworten sollte, sich überall niederzulassen, wo er möchte (!) Das ist eines der Dinge, die mich an den Libertären stören, auch wenn ich wie sie für Marktwirtschaft, Eigenverantwortung und Privateigentum bin. (Ich weiß, apokryphe, daß ich da vor einer Weile eine ausführliche Stellungnahme versprochen habe – ich weiß sogar noch welcher Strang das war, aber ich bin noch nicht dazugekommen)
    Die Libertären kriegen von Conservative Swede im oben verlinkten Strang auch ihr Fett ab.

  11. Das von Dir, Manfred, schön ausgedrückte „Elitenkarussell“ ist eigentlich in Europa nichts Neues. Wandernde Eliten in Militär, Beamtentum, Musik etc. haben an europäischer Kultur mitgearbeitet – aber auch an ihrer zunehmenden Auflösung (okay, sagen wir Veränderung).
    Der an sich nicht sooo schlechte Ansatz (ich denke grad mal an die europäischen Fachkundigen, die sich bayrische Könige ins Land holten, und die hier tatsächlich viele tolle Dinge, aber auch viel zerstörerischen“Schmarrn“ verursacht haben), funktioniert aber nur solange positiv für das Wirtsland, solange es dort eine weitaus größere breite Menschenmasse gibt, die bewahrend wirken kann.
    Diese bewahrende Menschenschicht ist in Europa (leider, leider auch in Bayern) ausgedünnt und moralisch verwirrt (sie trauen sich gar nicht mehr zu, daß ihre bewahrende Tendenz richtig ist – und haben kaum noch Dinge, die sie der Bewahrung wert finden). Je ausgedünnter diese Schicht, desto schneller dreht sich der Strudel des Chaos.
    Wenn ich vom Sockel meiner Bildung herab auch weiß, daß dies halt der Lauf der Menschheitsgeschichte ist, der sich so schon Tausende Male wiederholt hat (bevor daraus was tragendes Neues entsteht), so will ich diese Entwicklung aber doch aufhalten oder sie kanalisieren, denn mein Sockel schützt mich ja nicht vor einem blindwütigen, losgelassenen Mob… Und auch die Aussicht auf eine Kultur mit islamischen Vorzeichen kann mich nicht begeistern..
    Zwischen den zwei Polen neue Weltordnung (man lese dazu mal die Geschichte vom Turmbau zu Babel nach) und islamischer Weltregierung bleibt da fürs gemeine Volk eigentlich nur noch der Bürgerkrieg.
    Innere Freiheit und Mut, die man für solche Zeiten braucht, gibt mir da die Gewissheit, daß Gott nicht für den Verlauf der Weltgeschichte, sondern nur für meine Rolle darin Rechenschaft von mir fordern wird.
     

  12. Auf Lichtschlag muß ich gleich nochmal nachtreten – gebt euch das hier:

    http://www.ef-magazin.de/2009/11/29/1699-feindbild-muslim-jetzt-auch-amtlich-ueberwaeltigende-mehrheit-der-schweizer-fuer-minarettverbot

    Die ersten ca. 2/3 sind ja noch o.k., aber dann bringt er genau die Sorte von Libertärendummscheiß, wegen der ich den Libertarianismus für eine eigene Art Zersetzungsideologie halte, die auf diejenigen abzielt, die man weder mit Sozialismus noch mit Dritte-Welt-Kumbaya ködern kann. Bei Kewil habe ich dazu heute auch schon einiges abgeladen.

    @ Flash: Was Du über die paar Tropfen schreibst, die die paar wenigen Blogs gegenüber dem Ozean des Mainstreams darstellen, stimmt zwar leider, aber ich frage mich zunehmend, wie sehr sich konservative Blogs und andere Online-Medien von nationaler, einwanderungskritischer (und nicht nur islamisierungskritischer) Ausrichtung wirklich große Leserzahlen wünschen sollten.

    Dazu ein paar Beobachtungen:
    Während die 08/15-Kommentatoren auf PI durchaus heftiger über die schlimmen Messermusel zetern dürfen, muß Thatcher sehr aufpassen, wenn er über die Bilderberger oder ähnliche NWO-Mafiosi schreibt, damit er nicht in Moderation kommt oder seine Kommentare gelöscht werden, und das, obwohl er jahrelang mit ihnen zusammengearbeitet und Gastbeiträge für sie geschrieben hat.

    Als PI-Leser Osimandias einmal geschrieben hatte, es hätte schon seinen Grund, daß Deutschland eben Deutschland heißt und nicht Nonislamland oder Internationalien, war dieser Kommentar recht schnell gelöscht. Seltsam – was kann denn so schlimm daran sein? Es wurde weder jemand beschimpft, noch wurde zu Gewalt gegen irgend jemand aufgerufen.

    Dann gibt es eben den JF-Artikel, der Gegenstand dieses Stranges ist, und in dem ausgerechnet die als „rechts“ gebrandmarkte Junge Freiheit die Notwendigkeit von Einwanderung propagiert, solange sie nur „im wohlverstandenen Staatsinteresse ist“ – und Kewil stimmt dem auch noch zu!

    Dem einen oder anderen von euch fallen vielleicht noch weitere Beispiele ein; jedenfalls drängt sich mir der Verdacht auf, daß allen derartigen Medien, die über eine gewisse Bedeutungsschwelle hinauswachsen, von bestimmten Kreisen nahegelegt wird, der grundsätzlichen Infragestellung von Einwanderung entgegenzuwirken und den Unmut der Leute auf das kriminelle Segment – eben den klassischen „Messermusel“ – umzulenken.

    Es darf nicht mehr thematisiert werden, daß wir gar keine Einwanderung brauchen, daß wir ein Recht haben, nicht nur zu bestimmen, wer zu uns ziehen darf, sondern ob überhaupt jemand hier einwandern darf. Siehe dazu auch diesen Artikel von Eisvogel im Counterjihad-Blog:
    http://fjordman.wordpress.com/2009/11/29/japan-was-haben-die-was-wir-nicht-haben/

    Daß die Moslems hierzulande heute eine konkrete Übernahmeagenda verfolgen können, hätten sie (im Gegensatz zu den ersten beiden Wellen des Großen Dschihad) aus eigener Macht nie erreicht, sondern es wurde ihnen von Interessengruppen im Westen ermöglicht.
    Und das Handeln dieser Interessengruppen kann man nicht mit Naivität oder Unwissenheit erklären (das trifft nur auf die eigentlichen Gutmenschen zu), auch nicht mit wirtschaftlichen Motiven und nur teilweise mit Bestechlichkeit.
    Wir sollen ausgedünnt und unsere Länder ethnisch enthomogenisiert werden, und wenn es gar keine Moslems und keinen Islam gäbe, dann hätte man eben von Anfang an Neger geholt (wie man es jetzt verstärkt macht – offenbar um die Moslems nicht zu einer zu dominierenden Minderheit zu machen). Kein Volk (zumindest im Westen) soll noch einen Staat als seine Heimat für sich haben; jeder soll auch in seinem Heimatland nur eine Minderheit unter mehreren sein, und die nunmehr verstärkt propagierte Rassenvermischung soll die Gemengelage noch mehr verwirren und die Loyalität zu einer gemeinsamen Nation noch weiter zersetzen.

    Wer diese Interessengruppen sind, und warum sie das betreiben – darüber möge jeder selber nachdenken und recherchieren.

    Das von diesen Kräften instrumentalisierte Paradigma muß fallen, denn wenn es nicht oder zu spät fällt, dann fällt die westliche Zivilisation mit all den weißen Völkern, die sie geschaffen und ausgemacht haben und deren Errungenschaften mindestens zwei bis drei Milliarden Menschen es verdanken, daß sie heute überhaupt existieren.

  13. @ talmida:
    Ein gewisses Maß an internationalem Austausch zwischen Eliten ist notwendig und gehörte schon immer zu Europa. Etwas ganz anderes ist es, wenn man aus dem „Wettbewerb um die besten Köpfe“ eine Ideologie macht und sie zur Staatsräson erklärt. Dann nämlich nimmt man automatisch in Kauf, dass diesen „besten Köpfen“ keine Loyalität abgefordert wird, und dass Elitenangehörige, die im und für das eigene Land arbeiten, zur Ausnahme werden, die höchstens zufällig einmal gegeben ist. Mehr noch: Wenn man sieht, dass Arbeitgeber von praktisch jedem Uni-Absolventen „Auslandserfahrung“ fordern (sogar bei Jobs, wo man schon viel Phantasie aufbringen muss, um zu erraten, wozu das konkret gut sein soll), dann bedeutet das nichts anderes, als dass die innere Bindung ans eigene Land zum negativen Selektionskriterium wird. Anders gesagt: Wer nicht die globalistische Ideologie teilt, hat a priori keine Chance, zur Elite zugelassen zu werden. Man dreht unauffällig an ein paar Stellschrauben – und sorgt zuverlässig dafür, dass keine einzige europäische Nation noch über so etwas wie „eigene“ Eliten verfügt.

  14. Noch ein Nachtritt zu Lichtschlags jüngsten Artikeln:
    Sein Kommentator Viscount schreibt:

    „Wenn ich in der Schweiz auf meinem Grundstück ein Minarett errichten will, dann darf ich das ab dem heutigen Tage nicht mehr tun. Weshalb ist das so? Weil es einen Beschluß der Mehrheit gibt, der mir das untersagt. Woher will ich wissen, daß nicht schon morgen eine Mehrheit zusammentritt und den Beschluß faßt, daß es ab jetzt verboten ist, Vollbärte zu tragen? Sich die Haare grün zu färben? Mehr als 100.000 EUR zu besitzen?
    (…)
    Wer hängt morgen auf Befehl der Mehrheit?“

    Es könnten die sein, die sich WEIGERN, Vollbärte zu tragen! Protestieren Sie dann auch noch, Herr Viscount?

  15. @ Before Dawn: :-)!
    So sind sie eben, unsere libertären „Verbündeten“ (im Sinne Napoleons…) 🙁

    Ein Beispiel, das ich gestern noch anführen wollte, ist mir erst heute wieder eingefallen: dieser Artikel neulich bei Winkelried:

    http://www.winkelried.info/2009/11/26/das-ende-einer-epoche/
    Das Ende einer Epoche
    “(…) Die politisch rechte Blogszene hat einen Mackel. Sie bloggt allzu gerne anonym, obwohl es dazu heute gar keinen Anlass mehr gibt. Das hat historische Gründe: früher war jeder, der die Klimalüge nicht glaubte, ein Ewiggestriger und jeder der die Einwanderung kritisierte, ein Nazi und Rassist.
    (…)
    Wir glauben, dass die Epoche der anonymen Bloggerei langsam zu Ende geht. Es sei jedem Autor unbenommen, sein Pseudo zu behalten und weiter zu bloggen wie bisher. Doch war es bis jetzt Pflicht, sich nicht zu “outen”, so ist es jetzt nur noch eine Empfehlung.(…)”
    Wassollndasdenn? Soll uns der auf die Lichtung locken, damit uns die Waidmänner der diversen Feindfraktionen dort erlegen können, sobald die Jagdsaison eröffnet ist? (Mittelmeerunion voll entwickelt – samt Auslieferungsmöglichkeit an Länder wie Syrien; weitere Eurokratisierung mittels der Möglichkeiten des Lissabon-Vertrags, noch mehr „global governance“, etc.).
    Hört ja nicht auf ihn!

    Noch ein Beispiel dafür, daß man nie genug aufpassen kann:
    NEWS-Reporterin Veronika Dolna undercover in FPÖ-Parteiakademie:
    http://www.news.at/articles/0948/8/256322/undercover-straches-hass-schule-news-reporterin-dolna-fpoe-parteiakademie

    Scheiß-Zecken- und Wühlmausmedien, wirklich wahr!

  16. @Deep Roots: „(Ich weiß, apokryphe, daß ich da vor einer Weile eine ausführliche Stellungnahme versprochen habe – ich weiß sogar noch welcher Strang das war, aber ich bin noch nicht dazugekommen)“
    Deep Roots, Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, mir gehts genauso, hab viel zu tun und habe keine 2 Stunden Zeit, um einen Grundsatzartikel zu schreiben.
    Oweh, die Libertäre Position ist gerade in der Klemme, naja, warten wir ab ….  egal, suchen wir die Übereinstimmungen: Linke und Mohammedaner sind die gemeinsame Bedrohung, das werde ich nicht vergessen!

  17. eine kleine Erklärung:
    Der Libertarismus ist nicht mein Gott.
    André F. Lichtschlag ist nicht mein Prophet.
    Trotzdem deckt sich ein Großteil der libertären Ideen mit meinem Denken.

  18. A propos Junge Freiheit: Die machen zur Zeit sehr deutlich, dass sie Teil der bundesrepublikanischen Presseelite sein wollen – nur eben am äußersten rechten Rand des gerade Erlaubten operierend. Gestern wurde bekannt, dass die JF – die jährlich ein deutlich sechsstelliges Minus einfahren – eine bezahlte Anzeige für ein neues rechtsgerichtetes Magazin abgelehnt hat.
     
    http://gesamtrechts.wordpress.com/2009/12/14/exklusiv-interview-mit-zuerst-verleger-dietmar-munier-2-%E2%80%9Cpolitischer-kurs-der-jf-und-der-ihrer-unterstutzer-klafft-weit-auseinander/

  19. Das bestätigt wieder mal, was der schwedische Blogger Conservative Swede im Diskussionsstrang zu „Umkehr ist möglich“ schreibt, den ich für den Counterjihad-Blog übersetzt habe (http://fjordman.wordpress.com/2009/10/27/umkehr-ist-moglich/):

    Rechts zu sein, bedeutet voll den Kernglaubenssätzen des gegenwärtigen Paradigmas verpflichtet zu sein. Anders als es dargestellt wird, ist das Verhältnis zwischen links und rechts nicht symmetrisch. Stattdessen ist die Linke die Norm, und die Leute auf der Linken sind das heilige Volk des säkularen Christentums. Die Rechte tanzt nur mit und ist effektiv nicht viel mehr als ein Alibi für die ganze Inszenierung; sie tanzt in Kreisen um die Linke, die als einzige die Richtung des “Fortschreitens” bestimmt. Gelegentlich zieht sie die Bremse, aber sie bestimmt nie einen neuen Generalkurs. Die Kursrichtung ist ins Paradigma eingebaut und wird von der Rechten nie grundsätzlich in Frage gestellt.

    Ein weiterer Beweis für die Asymmetrie zwischen links und rechts besteht darin, wie Rechte es fürchten und verabscheuen, mit irgendeiner auch nur leicht rechts von ihnen stehenden Person oder Organisation in Verbindung gebracht zu werden (sie haben das Gefühl, das würde ihren Ruf total untergraben), während sie bereitwillig Zugeständnisse um Größenordnungen weiter nach links machen. Wie zum Beispiel das Erscheinen in linken Medien, was diese Rechten oft erfreut, da sie dadurch das Siegel der Zustimmung erhalten zu haben glauben. Während sie von Furcht gelähmt sein können beim Gedanken, in einem rechten Magazin veröffentlicht zu werden, das auch nur leicht rechts von ihnen steht.

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