Liebe Leser,

wie Ihr seht, sind die „Korrektheiten“ wieder zu ihrer vertrauten Optik zurückgekehrt, wenn auch mit kleinen Abwandlungen. Ich finde das WordPress-Theme „Andreas04“ zwar immer noch wunderschön, das Ihr die letzten zwei Wochen hier gesehen habt, und das ich auch weiterhin für

Manfreds aktuelle Buchempfehlungen

verwende; aber richtig warmgeworden bin ich nicht damit. Vielleicht liegt das daran, dass es zu beliebt ist und deshalb auch von vielen anderen Bloggern verwendet wird, während ich noch nirgendwo anders auf das klassische „Korrektheiten“-Theme „Sapphire“ gestoßen bin, das ich seiner Unwechselbarkeit willen hiermit wieder einführe.

Da meine Bitte um Unterstützung nicht die geringste Resonanz gefunden hat, verdeutliche ich noch einmal, worum es geht:

Zu den Hauptthemen meines Blogs gehört bekanntlich die Kritik an der Political Correctness, also einer Ideologie, die die menschliche Intelligenz beleidigt, auf abergläubischen Prämissen basiert, einer totalitären Logik folgt, die Interessen von neunzig Prozent der Bürger aller westlichen Demokratien mit Füßen tritt und die demokratische Gesellschaft ihren Feinden zum Fraß vorwirft.

Diese Ideologie ist nicht zufällig zur Leitideologie unserer Gesellschaft geworden, sondern weil die meinungsführenden Eliten ihre Fähigkeit zur Selbstrekrutierung dazu benutzen, missliebige Positionen aus dem als seriös geltenden Diskurs auszugrenzen, insbesondere dann, wenn es um die Formulierung von Interessen einer Bevölkerungsmehrheit geht.

Da ein Sinneswandel in den einschlägigen Kreisen nicht zu erwarten ist, werden wir die gesellschaftliche Dominanz der PC-Ideologie nur dann erfolgreich anfechten, wenn wir dem Oligopol der Meinungsmacher die Selbstorganisation demokratischer Öffentlichkeit entgegensetzen. Das Internet, speziell die Blogosphäre, ist das geeignete Medium dafür.

Es geht dabei nicht um basisdemokratische Romantik, sondern um den Aufbau von Gegenöffentlichkeit. Dazu bedarf es der Qualität. Und Qualität ist auf die Dauer ohne Professionalität nicht zu erreichen! Ich habe mich daher entschlossen, das Bloggen mittelfristig zum Beruf zu machen. Da ich auch weiterhin meine Texte kostenlos ins Netz stelle, funktioniert das nur, wenn ich an meinen Blog Verkaufsplattformen anhänge, und wenn meine Leser mich unterstützen, indem sie diese Plattformen auch benutzen!

(Selbstverständlich mache ich mir keine Illusionen über die momentan erzielbaren Gewinne: Beim gegenwärtigen Stand der Dinge ist nicht mehr als ein Taschengeld drin. Wenn allerdings nicht einmal das herauskommt, dann stellt sich für mich ganz ernsthaft die Frage, ob meine Perspektive überhaupt stimmt, und ob es sinnvoll ist, Zeit und Kraft in die Bloggerei zu investieren.)

Fürs Erste habe ich bekanntlich mit Büchern angefangen, aber dabei wird es nicht bleiben; ich werde nach und nach weitere Produkte dazunehmen. Selbstredend nur solche, die ich auch guten Gewissens empfehlen kann.

Im Moment aber lege ich Allen noch einmal eindringlich meine Amazon-Läden ans Herz:

(Fast) Alles, was gedruckt wird

enthält nahezu jedes Buch, das in deutscher Sprache verfügbar ist. Die übrigen Buchläden sind spezialisiert:

Themenbuchladen Politik und Geschichte

Themenbuchladen Christentum

Themenbuchladen Islam

 

Autorenbuchläden: Alles von und über

Sebastian Haffner

Stefan Zweig

Gunnar Heinsohn

Harald Welzer

Udo Ulfkotte

Hans-Peter Raddatz

Oriana Fallaci

Henryk M. Broder

Carl Schmitt

und wenn wir schon politisch unkorrekt sind, machen wir Nägel mit Köpfen:

Ernst Jünger

10 Gedanken zu „Liebe Leser,“

  1. zwei kurze Dichtungen aus der chinesischen T’ang Dynastie:

    (1.)
    Zerbrochen der Käfig von Jaspis,
    Der Phönix steigt himmelan.
    Gesprengt die Ketten von Golde,
    Der Drache hat freie Bahn.

    (2.)
    Warum an alten Stätten hangen?
    Es weht der Glückswind hier wie dort.
    Wo Liebe, Güte mich umfangen,
    Ist Heimat, auch an fremdem Ort.

    (Übersetzung von Franz Kuhn aus: „Das Wunder der zweiten Pflaumenblüte“. Fischer-Verlag 1959.

  2. Ich hab leider keine chinesische Poesie zu bieten. Ich kann nur etwas Pessimismus verbreiten.

    Ich glaube nämlich nicht, daß Appelle an die Leser funktionieren werden. Auch im Internet sind wir noch immer die gleichen Egoisten, die nicht aus hehren Motiven jemandem helfen, von der Bloggerei zu leben.

    Wenn man eine Kosten-Nutzen-Rechnung macht, dann ist bloggen sensationell schlecht, da beißt die Mais keinen Faden ab. Schreib lieber in der Zeit einen Roman und verkauf 5000 Stück, da kommt mehr heraus.

    Ohne Idealismus geht gar nichts, die Kostenlos-Mentalität ist im Netz grundlegend, zumal beim Bloggen. Das einzige, was funktionieren könnte, wäre Google-Werbung, der Rest lohnt die Mühe nicht. Die „echten“ Leser des Blogs (ohne Google-Zufallsbesucher) sind vllt. 10%, von denen höchstens 1% sich beliebig interessante Bücher kaufen können. Bücher sind Luxus, und man überlegt sich die Geldausgabe dreimal.

    Zumal, und hier wirds paradox: warum soll ich mir noch Bücher kaufen, wenn der (bzw. die Gesamtheit) der Blogger mir in seinen (fundierten) Blogartikeln bereits das gewünschte Wissen vermittelt?

    Sollte ich irgendwelche Begriffe nicht kennen, nutze ich die ebenfalls kostenlose Wikipedia, und fertig ist das Nulltarifsystem.

    Vom Bloggen zu leben wird nicht funktionieren, zumal als Politblog _gegen_ die Political Correctness. Sorry für den Pessimismus, aber so sehe ich das halt.

    Geld verdienen nur „Funblogs“, und natürlich Robert Basic. Sowas wie „Korrektheiten“ ist da weitaus zu intellektuell und elitär, was ja als Kompliment verstanden werden kann und soll…

  3. Übrigens, die Rückkehr zum alten Design finde ich hervorragend und begrüßenswert. Alles ist sehr übersichtlich, und alles ist vertraut. Das Design gehört zum Inventar eines Weblogs und Veränderung entfremdet irgendwie.

  4. Dass Geiz nirgendwo so geil ist wie im Internet, darüber mache ich mir nichts vor, und deshalb spekuliere ich auch gar nicht erst auf irgendjemandes Edelmut, sondern bitte nur darum, dass meine Leser die Bücher, die sie sich ohnehin kaufen (und wer diesen Blog liest, der kauft Bücher!), und dies oft genug noch sowieso bei Amazon, einfach in einem meiner Amazon-Shops kaufen. Dadurch hat man keine Scheibe Wurst weniger auf dem Brot, hat mich aber trotzdem unterstützt.

    Sollte ich mit diesem Appell Erfolg haben, muss ich nur noch meine Leserzahlen in PI-ähnliche Sphären katapultieren (also etwa verfünfzigfachen) – und schon habe ich fast ein Taschengeld. Zum Pessimismus besteht also keinerlei Anlass 😀 .

    Das mit dem Roman ist gar keine schlechte Idee, aber ich glaube, auch ein Sachbuch, wie momentan eines schreibe, kann Geld bringen, wenn das Thema brisant genug ist. Wenn ich geschäftstüchtiger wäre als ich bin, würde ich dieses Buch allerdings gar nicht erst veröffentlichen, sondern das Manuskript (einschließlich meiner Korananalyse) an irgendeinen saudischen Prinzen schicken, verbunden mit der Frage: Wieviel zahlst Du, wenn ich das nicht drucken lasse? 😀

    Im Ernst: Vom Bloggen allein kann man natürlich nicht leben, aber Bloggen und Bücherschreiben zusammen – das könnte gehen. Wenn mein Buch einen (todesverachtenden) Verleger findet, dann schießen hier auch die Leserzahlen in die Höhe, und dann muss die Infrastruktur, die Zugriffe in Euro… na gut, in Cent verwandelt, schon vorhanden sein. (Dass das dann nicht die „Korrektheiten“ allein sein können, ist auch klar; momentan bastele ich an einer Benutzeroberfläche, die um den Blog herum gebaut wird und ganz verschiedene, aber natürlich zusammenpassende, Angebote sozusagen unter ein Dach bringt.)

    Sollte sich natürlich herausstellen, dass man über eine solche Plattform nicht einmal Bücher an den Mann bringen kann (obwohl die zum Blog passen, wie auch zu dessen Publikum, und niemand dafür auch nur irgendein Opfer bringen muss), dann werde ich das ganze Projekt nicht nur abblasen, sondern auch hier die Bude zumachen!

  5. Ja, die Frage ist tatsächlich: kaufen sich die Leser hier regelmäßig Bücher? Das ist bisher wohl nur eine Vermutung…

    …und ansonsten:viel Erfolg bei den Projekten! Auf daß sie nicht „zugemacht“ werden mögen…

  6. ach Manfred: Deine Texte sind hervorragend und finden schon ihren Weg in die Öffentlichkeit, das dauert halt etwas.

    Mach es evtl. wie Gudrun Eussner – kein Kommentarbereich = weniger Arbeit. Die Leute lesen trotzdem, was gut ist.

    PS: ich geh nicht tot, wenn ich hier nicht mehr klugscheißern kann 🙂

  7. @Flash: ich hab mich seit Jahren darauf verlegt, Bücher antiquarisch zu kaufen. Im Internet gibts reichlich Anbieter und in Großstädten gibt es regelmäßig Flohmärkte, die auf Bücher spezialisiert sind.

    Naja, welche Neuerscheinungen muss man schon wirklich unbedingt haben? Den neuen Roman von Christian Kracht hab ich mir mal gegönnt, der ist sein Geld auch wert.

    Neuerscheinungen lässt man sich sonstn zu Feiertagen schenken.

  8. Ja, wenn ich mal was unbedingt haben will, kaufe ich es antiquarisch, wei zB die Tagebücher von Kempowski. Neuerscheinungen könnte ich mir nur über eine verwandte Buchhändlerin zugänglich machen, die sich Leseexemplare bestellt oder das Buch im Laden ausleiht…

  9. @ Flash, Apokryphe:

    Gott sei Dank gibt es nicht nur Leute wie Euch, sonst wäre die Verlagsbranche längst pleite.

    „…ich geh nicht tot, wenn ich hier nicht mehr klugscheißern kann.“

    Ich auch nicht. Und wenn ihr mich schon nicht unterstützt, dann behindert mich wenigstens nicht!

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